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Heimat-Check„Ur-Waldbröler“ Udo Borner über die Vorzüge der Stadt

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Der 64 Jahre alte Udo Borner bezeichnet sich selbst als „Ur-Waldbröler“.

  1. „Ich bin Ur-Waldbröler, seit 1978 habe ich meine Heimat – bis auf die Krefelder Jahre von 1985 bis 1987 – nie verlassen“, sagt Borner.
  2. Ganze Waldbröler Generationen hat der Lehrer also auf ihrem Weg in Beruf und Studium begleitet.
  3. Vor allem der Einzelhandel und die städtischen Attraktionen überzeugen ihn von seinem Wohnort.

Waldbröl – Selbst als Udo Borner Referendar am Fichte-Gymnasium in Krefeld wird, denkt er nicht an einen Umzug. Er pendelt lieber, fährt fast 140 Kilometer am Morgen zur Arbeit und am Nachmittag zurück. Heute ist der inzwischen 64 Jahre alte Lehrer das letzte Mitglied aus dem Gründungskollegium der städtischen Gesamtschule in Waldbröl.

„Ich bin Ur-Waldbröler, seit 1978 habe ich meine Heimat – bis auf die Krefelder Jahre von 1985 bis 1987 – nie verlassen“, sagt Borner, der bis zum Ende des laufenden Schuljahres im Dienst ist und die Fächer Sport, Religion und Mathematik unterrichtet. Ganze Waldbröler Generationen hat er also auf ihrem Weg in Beruf und Studium begleitet. „Vor mit sitzen junge Leute, deren Eltern ich schon in der Klasse hatte.“

Trauer über schlechte Heimatcheck-Bewertung

Dass 29,2 Prozent der Teilnehmer an der „Heimat-Check“-Umfrage dieser Zeitung angegeben haben, sie könnten sich einen Wegzug vorstellen, wundert Borner – nicht aber, dass Wiehl für diese Leser als Ziel in Frage kommt: „Die Innenstadt dort ist viel schöner als die von Waldbröl.“ Noch viel mehr habe sich aber Nachbar Nümbrecht in den vergangenen Jahren herausgeputzt. „Da ist Beachtliches geschehen.“

Dass die eigene Heimatstadt mit einer Gesamtnote von 3,5 und mit Rang 71 bei 74 bewerteten Kommunen insgesamt den letzten Platz im oberbergischen Vergleich belegt, macht Udo Borner traurig, obwohl die einzelnen Noten – bis auf den Nahverkehr (4,2) – im Bereich eines „Befriedigend“ liegen, für die Heimatverbundenheit gab es übrigens mit 2,9 den besten Wert. Bei dem Pädagogen kommt allein Waldbröls Zentrum nicht so gut weg: „Aber da wird Einiges geschehen, endlich verschwindet der furchtbare Merkur-Bau. Das ist eine Riesenchance.“

Einzelhandel und Attraktionen punkten

Jene Note im Nahverkehr bestätigt Borner indes – vor allem mit Blick auf die Bahnverbindungen: „Wenn man mit dem Zug fahren will, muss man erst mal nach Windeck-Schladern“, bedauert der Fußballfan, der aber nur in den Zug steigt, wenn er zu einem Bundesligaspiel von Bayer 04 Leverkusen ins Stadion will. „Ansonsten fahre ich oft mit dem Fahrrad – und das geht in Waldbröl hervorragend.“

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Udo Borner ist verheiratet mit Ehefrau Martina, die aus Ruppichteroth-Kammerich stammt. Das Ehepaar hat zwei Kinder, seit 1990 lebt die Familie am Büscherhof und damit am grünen Rand der Innenstadt. Dem Angebot des örtlichen Einzelhandels gibt Borner ebenfalls gute Noten, „nicht mal für Kleidung muss man Waldbröl verlassen“. Die Top-Attraktion der Stadt ist für ihn der Naturerlebnispark Panarbora.

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Die Top-Attraktion der Stadt ist für ihn der Naturerlebnispark Panarbora.

„Schön wäre es, wenn Panarboras Gäste nach dem Besuch dort in die Innenstadt kämen.“ Dass dort mehrere Eisdielen, aber „keine richtigen Cafés“ zu finden seien, hält der Lehrer allerdings für einen Nachteil. Ansonsten sei die Gastronomie der Marktstadt doch recht ordentlich, ebenso das Kulturleben: „Am liebsten besuche ich übrigens Schülertheater in Oberberg.“