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Handball-BundesligaVfL Gummersbach nimmt einen Gang raus, um mit Vollgas zu starten

4 min
Mit Spaß verfolgen die Gummersbacher Spieler die Pressekonferenz zum Saisonstart.

Trotz hoher Belastung herrscht eine Woche vor dem Saisonstart eine gute Stimmung bei den Handballern des VfL Gummersbach.

Eine Woche vor dem Start in die neue Bundesligasaison hatte der VfL Gummersbach zur Pressekonferenz eingeladen.  

Genau eine Woche vor dem Start in die neue Saison in der Handball-Bundesliga gab es für die Profis vom VfL Gummersbach viel Lob vom Trainer, aber auch die Erkenntnis, dass er bei den Ansetzungen der Testspiele ein bisschen zu optimistisch   gewesen sei.

„Die Jungs ziehen super mit und sind auf einem guten Fitness-Level“, erklärte Gudjon Valur Sigurdsson bei der Pressekonferenz zur Saisoneröffnung. Einige verletzte oder angeschlagene Spieler zählte Sigurdsson auf und sagte, dass ihn dies bewegt habe, das letzte Testspiel, das am Abend gegen Liga-Konkurrent HSG Wetzlar stattfinden sollte, abzusagen. Nun gelte es, die Belastung zu reduzieren.

Verantwortliche des VfL Gummersbach wollen kein Saisonziel nennen

Miro Schluroff ist nach eigener Aussage nach seiner Meniskus-Operation schon ein bisschen weiter als gedacht und hofft, dementsprechend früher angreifen zu können, als die von Mannschaftsarzt Jan Vonhoegen avisierten sechs Wochen. Mathis Häseler ist der zweite Langzeitverletzte, dazu kommt Ole Pregler mit einer Zerrung. Teitur Einarsson wurde mit Rückenproblemen aufgrund des harten Bodens beim Turnier im bosnischen Doboj in den letzten   Tagen ebenso so geschont wie Tom Kiesler (Knie). Bis auf Schluroff und Häseler werden wohl alle am kommenden Mittwoch in Hannover auflaufen.

VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler wollte wie der Trainer kein konkretes Saisonziel nennen nach Platz sieben in der vergangenen Saison und Rang sechs im Jahr davor. „Unser Ziel   ist es, uns weiter zu entwickeln und als Mannschaft besser zu werden“, erklärte Schindler. Das gelte auch   für die wirtschaftliche Situation, so gebe es mit der Attendorner Firma Wandelt und dem Norderstedter Unternehmen Profizeit24 zwei neue Partner auf dem Trikot, die nicht aus dem näheren Umfeld stammen. „Wir wollen weiter wachsen“, so der Geschäftsführer.

Die Neuzugänge Kay Smits und Joao Gomes sind gut in die Mannschaft integriert

Das hätte der VfL bei den Dauerkarten locker tun können, doch habe man sich bewusst dazu entschieden, die auf 3200 zu begrenzen. Das sei ein neuer Rekord und es gebe auch noch eine Warteliste, doch wolle man auch anderen ermöglichen, die Spiele zu besuchen. 30 Mal in Folge war die Schwalbe-Arena ausverkauft und sei für „unsere Verhältnisse aktuell ein bisschen zu klein“, so Schindler. Eine Partie wie das Weihnachtsspiel gegen die Füchse Berlin in der Lanxess-Arena sei in der kommenden Saison eher unwahrscheinlich, so Schindler weiter. Man verhandle zwar mit Köln, aber aktuell sehe es nicht so aus, als wenn die Gummersbacher einmal umziehen werden. Wenn, sei das in der Rückrunde.

Gute Noten verteilten Trainer und Geschäftsführer an die beiden Neuzugänge Kay Smits und Joao Gomes, der in Bosnien in die Mannschaft des Turniers gewählt worden war. Er habe sich schnell in der Mannschaft und in Gummersbach eingefunden, erklärte der Portugiese, der sich in der Vorbereitung vor allem auf der Mittelposition ausgezeichnet hat. Gomes zeigte sich sogar zufrieden mit dem oberbergischen Wetter.

Kay Smits, der nach seiner Herzmuskelentzündung lange pausieren musste, „ist schneller weiter, als wir uns erhofft haben“, erklärte Sigurdsson. Seit zwei Wochen ist der halbrechte Rückraumspieler im Training und bei Testspielen im Einsatz. „Wie es in den Testspielen gelaufen ist, hat mir gefallen“, sagte der 28-Jährige, der von der SG Flensburg-Handewitt gekommen ist. Wie Joao Gomes sieht er es als   großen Vorteil an, dass das VfL-Team zusammengeblieben ist.   Es mache es für einen neuen Spieler einfacher, sich in feste Strukturen zu integrieren.   Er selbst brauche noch ein bisschen Zeit und müsse nach der langen Pause die Belastung steuern.

Dass es noch Veränderungen im Kader gibt, der mit drei Linkshändern im Rückraum aufläuft, sei nicht geplant, erklärte Schindler. Auch wenn die Wechselfrist erst am 15. Februar endet und bis dahin alles möglich sei. Dass nach dem Abgang von Mario Kelentric ein neuer Torwarttrainer kommt, danach sehe es im Moment nicht aus, sagte der VfL-Trainer. Dadurch bekämen die beiden Torhüter Dominik Kuzmanovic und Bertram Obling mehr Verantwortung. „Mein Co-Trainer Goncalo     Miranda und ich unterstützen sie“, so Sigurdsson.

VfL-Kapitän Julian Köster und sein Stellvertreter Ellidi Vidarsson hoben die gute Stimmung im Team hervor, in das sich die beiden Neuen   gut eingefügt hätten. Beide freuen sich nach der harten Vorbereitung auf den Start in die Saison.