Sturm in OberbergStromausfall im Notfallzentrum

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Erneut mussten die Löschzüge Bäume von Straßen räumen. 

Oberberg – Über das ganze Wochenende hinweg ist es im Rheinland zu orkanartigen Böen und Orkanböen gekommen.

Wir halten Sie hier auf dem Laufenden, welche Auswirkungen der Sturm auf Oberberg und die Region hat. 

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Montag, 21. Februar: Diesmal „kurz, aber heftig“

9.30 Uhr: Die Sturmnacht von Sonntag auf Montag ist „wie angekündigt kurz, aber heftig“  verlaufen, meldet Kreisbrandmeister Wilfried Fischer. Bis 8 Uhr am Montagmorgen wurden 44 Einsätze gezählt. 20 von diesen liefen zwischen Mitternacht und 2 Uhr bei der Leitstelle auf, danach gab es nur noch vereinzelte Meldungen.

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Diesmal seien längst nicht alle Feuerwehren betroffen gewesen, berichtet Fischer.  Schon gegen 1 Uhr habe man von Norden beginnend die ersten lokalen Meldeköpfe wieder auflösen können. 

In Marienheide und den angrenzenden Stadtteilen von Gummersbach hat es einen Stromausfall gegeben. Davon sei auch das Notfallzentrum in Kalsbach betroffen gewesen, so dass die dortige Stromversorgung über das Dieselaggregat gewährleistet werden musste, teilt Fischer mit. Wie bei längeren Stromausfällen üblich habe die Feuerwehr die Marienheider Gerätehäuser mit Personal besetzt, um der Bevölkerung als Ansprechpartner in Notfällen zur Verfügung zu stehen.

Sonntag, 20. Februar: Vorbereitung auf den nächsten Sturm

15.30 Uhr: Am frühen Nachmittag informiert Kreisbrandmeister Wilfried Fischer die Leiter der 13 oberbergischen Feuerwehren, dass auch in der kommenden Nacht auf Montag in den kommunalen Stützpunkten Unwettermeldeköpfe eingerichtet werden müssen. Der Wetterdienst habe angekündigt, dass das anrückende Sturmtief Antonia von 22 Uhr an das Oberbergische erreichen wird und neue Orkanböen mit sich bringt. „Wir wollen wieder vor die Lage kommen“, sagt Fischer.  

Weitere Orkanböen angesagt, keine Hochwassergefahr 

11 Uhr: Die Rettungsleitstelle hat in ihrer Bilanz für die Abfrage der Landeslage am Samstagnachmittag 580 Einsätze gemeldet. In der Nacht auf Sonntag seien dann noch drei weitere Einsätze dazu gekommen, berichtet Kreisbrandmeister Wilfried Fischer. Weitere Orkanböen seien bis Montagfrüh zumindest in Teilen des Oberbergischen Kreises zu erwarten. Nach Mitteilung des Wupperverbandes sei aber nicht davon auszugehen, dass der anhaltende Regen zu einer konkreten Hochwassergefahr führt.

Samstag, 19. Februar:

Die Feuerwehr Lindlar zieht endgültige Bilanz

16 Uhr:  Bis 23 Uhr wurde die Bereitschaft in den vier Gerätehäusern aufrecht erhalten, doch auch danach gab es weitere Einsätze. Bis Samstagmittag rückt die Feuerwehr noch sieben Mal zu umgestürzten Bäumen aus, vor allem im Raum Hohkeppel/Schmitzhöhe und im Industriepark Klause. 

Sturm verursacht 14 Verkehrsunfälle

15.15 Uhr: Die Polizei berichtet, dass eine Frau in Nümbrecht-Oberelben leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht werden musste, nachdem sie von einem herabgefallenen Dachteil getroffen worden war. Bei 14 Unfällen kam es zu Sachschäden, weil Bäume auf fahrende Autos stürzten oder Pkw von einer Böe gegen einen Baum gelenkt wurden. Die Polizei hatte 83 wetterbedingte Einsätze.

Keine großflächigen Stromausfälle

14.45 Uhr:  Aggerenergie-Sprecher Peter Lenz berichtet, dass nur in Gummersbach-Deitenbach und in Reichshof-Zimmerseifen noch Schäden am Mittelspannungsnetz behoben werden müssen. Überall sonst beschränkten sich die Stromausfälle auf weniger als zwei Stunden in der Nacht. Anders als das benachbarte Overath seien die oberbergischen Kommunen von großflächigen Stromausfällen verschont geblieben.

Die RB 25 fährt wieder

14 Uhr: Die Regionalbahn 25 hat wieder den Fahrbetrieb zwischen Köln und Lüdenscheid aufgenommen. Es kommt allerdings zu Störungen und Verzögerungen. 

In Wipperfürth leistete die Feuerwehr rund 40 Einsätze

13.47 Uhr: Rund 40 Einsätze leisteten die rund 100 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr bis in den Samstagvormittag. Meistens mussten umgestürzte Bäume beseitigt werden. So auf der L 284 bei Wasserfuhr, wo zahlreiche Bäume auf die Fahrbahn stürzten und weitere umzukippen drohten, so dass die Straße gesperrt wurde. Äste und Bäume beschädigten auch Stromleitungen, so fiel etwa in Thier zwischenzeitlich der Strom aus.

An der Grenze zu Halver wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen, nachdem ein Autofahrer aufgrund eines gesundheitlichen Problems von einem Weg abgekommen und in den Wald gefahren war. Nur mittels GPS-Koordinaten habe er ausfindig gemacht werden können, berichtet Wipperfürths Feuerwehrchef Peter Rothmann.

Die Rettung gestaltete sich schwierig, aber man habe Kontakt zu dem Autofahrer gehabt, der aber durch den Unfall nicht verletzt worden sei. Er habe schließlich dem Rettungsdienst übergeben werden können. Er sei froh, dass alle Einsatzkräfte unverletzt geblieben seien, auch sonst habe es, nach seinem aktuellen Kenntnisstand keine Personenschäden gegeben.

Die Feuerwehr rettete eine Busfahrerin in Lindlar

13.45 Uhr: In Lindlar-Waldheim stürzte am Freitagabend gegen 19 Uhr ein Baum auf einen fahrenden Linienbus. Die Äste durchschlugen die Kabine des Fahrzeugs, zeitgleich fiel ein weiterer Baum direkt vor den Bus. „Dieser Notruf erreichte uns genau zu der Zeit, als alle Lindlarer Einheiten mit anderen Einsätzen beschäftigt waren“, berichtet Feuerwehrsprecher Hans Peter Scheurer.

Der Löschzug Frielingsdorf/Scheel machte sich sofort auf den Weg auf die Landstraße 284, aus Lindlar kam zusätzlich der Rüstwagen. Die Busfahrerin war unverletzt, konnte sich allerdings nicht alleine aus dem deformierten Bus befreien und wurde durch die Feuerwehr gerettet.

Stromversorgung weiterhin gestört

13.15 Uhr:  Nach Auskunft der Aggerenergie sind ihre Techniker noch immer damit beschäftigt, Störungen der Stromversorgung zu beseitigen. Die Störungshotline bittet darum, nur noch Fälle zu melden, die der Gefahrenabwehr dienen. Häufigste Ursache für die beschädigten Leitungen sind umgestürzte Bäume. In etlichen Einsätzen seien die Störungen bereits wieder behoben worden.

1100 Feuerwehrleute im Einsatz

12 Uhr: Im Laufe des Samstagsvormittags wurden der Feuerwehr mehrere hundert weitere Schadensfälle gemeldet. Gegen Mittag beziffert Kreisbrandmeister Wilfried Fischer die Gesamtzahl der Einsätze auf mehr als 530. Mehr als 1100 Feuerwehrleute aus allen oberbergischen Einheiten waren im Zuge der Unwetterlage unterwegs. Noch immer arbeiten sie daran, Bäume von den Straßen zu räumen. Weiterhin sind Verbindungen ganz oder teilweise gesperrt.  Wie viele Hausdächer von herabgestürzten Bäumen beschädigt wurden, lässt sich noch nicht überblicken. Ernste Personenschäden hat es offenbar nicht gegeben. Eine Person hat sich in Marienheide beim Aussteigen aus ihrem Fahrzeug leicht verletzt. Trotz der gefährlichen Umstände seien auch alle Feuerwehrleute unbeschadet geblieben, freut sich Fischer.

Bäume drückten gegen Kran

10 Uhr: In ihrer Einsatzbilanz berichtet die Feuerwehr Gummersbach von 63 Einsätzen für 13 Einheiten im gesamten Stadtgebiet. Es galt, umgestürzte Bäume von der Fahrbahn zu beseitigen, mehrfach musste der Energieversorger hinzugezogen werden, da Bäume auf Stromleitungen gefallen waren. Auf der L323 bei Grünenthal wurde die Straße komplett gesperrt, um Bäume durch ein Forstunternehmen entfernen zu lassen. In Dieringhausen wurde ein Dach so sehr beschädigt, dass Ziegel abzustürzen drohten. In Niedernhagen drohten Bäume einen Baukran umzudrücken.

Linienbusse fahren wieder

9 Uhr: Am Freitagabend hatte die OVAG gegen 20 Uhr den Busbetrieb eingestellt, da inzwischen zu viele Straßen  durch umgestürzte Bäume und abgefallene Äste blockiert waren. OVAG-Geschäftsführerin Corinna Güllner meldet am Morgen: "Über Nacht wurden die meisten Straßen wieder frei geräumt, so dass Samstag früh der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Vereinzelt kommt es noch zu Umleitungen oder Ausfällen."

In Lindlar ist gestern Abend ein Baum auf einen Linienbus gestürzt. Es waren keine Fahrgäste im Bus. Der Fahrer blieb unverletzt. Nach dem Einsatz der Feuerwehr konnte der Bus aus eigener Kraft zum Betriebshof gefahren werden. Das Ausmaß des Schadens muss noch begutachtet werden.

Freitag, 18. Februar: Unwetter bricht wieder los

21.30 Uhr: Nach 18.30 Uhr am Abend hat der Sturm wieder an Stärke zugenommen. Fortan begannen sich die Einsätze für die Feuerwehr so stark zu häufen, dass Straßen gesperrt werden mussten. Im Gummersbacher Stadtgebiet ist vielerorts kein Durchkommen, etwa bei Helberg und Becke. Häufig ist es aus Sicherheitsgründen gar nicht möglich, die Bäume frei zu sägen.

"Es ist verrückt, wir wollten gerade die Kapazitäten runterfahren, als es wieder losging", meldet Kreisbrandmeister Wilfried Fischer. Von Norden nach Süden schreitet die Welle voran,  Orkanböen werfen wieder im ganze Kreis Bäume um. Unter anderem in Lindlar und Reichshof wurden Leitungen beschädigt, so dass der Strom ausfällt. "Die Versorger sind an der Leistungsgrenze", berichtet Fischer. Als drei Stunden später sich die Lage wieder etwas zu beruhigen scheint, werden auf der Leitstelle kreisweit bereits mehr 320 Einsätze registriert. Noch bis 2 Uhr in der Nacht seien Böen angesagt, warnt Fischer.

Baum stürzt auf Auto

17 Uhr: Das Unwetter scheint abzuziehen. In der Rettungsleitstelle in Kotthausen zieht Kreisbrandmeister Wilfried Fischer eine erste Bilanz: "Ich glaube, wir sind durch." Die Feuerwehren hatten 44 Einsätze im ganzen Kreisgebiet, "von Rade bis Morsbach", berichtet Fischer. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. Die Einsatzkräfte mussten umgestürzte Bäume von den Straßen räumen. An der Klosterstraße in Marienheide stürzte ein Baum auf ein Auto, ohne dass ein Insasse betroffen war. In Wipperfürth-Friedrichsthal wurde eine Straße überflutet.  Feuerwehrchef Fischer stellt fest: "Der Sturm verlief wie angesagt, kurz und heftig, nur etwas später als angenommen." 

Feuerwehr muss Bäume von der Straße räumen

16 Uhr: Kreisbrandmeister Wilfried Fischer berichtet von ersten Einsätzen für die Feuerwehren in Nümbrecht, Morsbach und Reichshof, wo Bäume von Straßen geräumt werden müssen. Auch im Raum Gummersbach verschlechtert sich das Wetter.

RB 25 stellt Fahrbetrieb ein

15 Uhr: Seit 14 Uhr verkehren auch auf der Regionalbahnstrecke von Köln nach Lüdenscheid keine Züge mehr. Die Regelung, dass der Nahverkehr nördlich von Düsseldorf eingestellt wird, wurde wegen der bewaldeten Strecke auch auf die RB 25 ausgedehnt, teilt ein Bahnsprecher mit. Damit wolle man die Feuerwehr entlasten.

Meldeköpfe in Oberberg ab 14 Uhr wieder besetzt 

13 Uhr: Wie bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat sich die oberbergische Kreisleitstelle am Freitag erneut für den bevorstehenden angekündigten Sturm ab dem Nachmittag gerüstet. Die Kreisleitstelle wurde, wie schon am Mittwoch, mit zusätzlichem Personal aufgestockt. Alle Unwettermeldeköpfe im Oberbergischen Kreis sind laut Kreisbrandmeister Wilfried Fischer ab 14 Uhr besetzt, die Feuerwehren halten sich ebenfalls bereit. 

"Wir stehen telefonisch mit dem Deutschen Wetterdienst in Kontakt. In dem Telefonat wurde uns gesagt, dass der Sturm in Oberberg voraussichtlich zwischen 14.30 und 18 Uhr kommt. Er soll kurz, aber grob werden", sagt Fischer zu den ersten Kenntnissen am Freitagmittag.

In der Nacht auf Mittwoch habe die Einsatzarbeit im Kreis sehr gut funktioniert, berichtet Fischer. Deshalb wolle man nun genauso vorgehen wie vor zwei Tagen und die Einsätze priorisiert abarbeiten.

Donnerstag, 17. Februar: Bäume blockierten die B256 in Wipperfürth

9.57 Uhr: Umgestürzte Bäume, die Straßen blockieren und Telefonleitungen abreißen. Seit heute  Morgen 5 Uhr hat die Feuerwehr Wipperfürth einen eigenen Unwettermeldekopf besetzt, um die Einsätze wegen des Sturmtiefs zu koordinieren. Bis gegen 9.30 Uhr wurden 15 Einsätze gezählt, rund 60 Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz. Das Einsatzgebiet erstreckt sich hauptsächlich auf den Bereich der Wipperfürther Kirchdörfer.  Kurzzeitig war die viel befahrene Bundesstraße 256 auf dem Wipperfürther Stadtgebiet gesperrt. Sie wurde mit Hilfe von Straßen NRW von Bäumen, die die Straße blockierten, befreit. Bisher sind keine Menschen zu Schaden gekommen. 

Viele Einsätze, aber keine größeren Schäden

8.50 Uhr: Oberberg hat den Sturm in der Nacht zum Donnerstag glimpflich überstanden. Nach ersten Erkenntnissen sind weder Menschen verletzt worden, noch gab es größere Schäden wie etwa abgedeckte Dächer – dennoch hatten alle Feuerwehren zwischen Radevormwald und Morsbach viel zu tun, berichtet Kreisbrandmeister Wilfried Fischer. Bis 8 Uhr arbeiteten die Feuerwehrleute in den 13 Kommunen rund 150 Einsätze ab. Zu einem großen Teil ging es dabei um umgeknickte oder entwurzelte Bäume oder auch mal von Blättern und Ästen verstopfte Gullys. Mehrere Straßen waren unpassierbar, darunter auch zwei Bundesstraßen: Bis in den Morgen gesperrt waren die B237 zwischen Marienheide und Wipperfürth-Ohl und die B483 in Radevormwald. Fischer: „Aber unsere Infrastruktur, wie Strom- und Telefonleitungen, ist heile geblieben.“ Flächendeckende Ausfälle gab es laut Fischer nicht. Nur vereinzelt stürzten Bäume auf Versorgungsleitungen. Und: In Marienheide-Kotthausen kollidierte ein Zug mit einem Baum auf dem Gleis.

Nach Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst hat sich die Kreisleitstelle dazu entschieden, ihren erweiterten Betrieb gegen 10 Uhr wieder zurückzufahren: Die zusätzlichen Disponenten, die über Nacht die Notrufe entgegennahmen, dürfen Feierabend machen. Auch sollen dann die Unwettermeldeköpfe bei den einzelnen Feuerwehren aufgelöst werden, die seit 5 Uhr ihre Einsätze eigenständig koordinierten. Dieses Konzept sei aufgegangen, sagt Fischer: „Mit Einsetzen des Berufsverkehrs heute Morgen kamen die meisten Meldungen über umgestürzte Bäume.“

Wenngleich die orkanartigen Böen abgezogen sind, soll es noch den ganzen Donnerstag sehr windig bleiben. Weiterhin besteht für den Oberbergischen Kreis eine amtliche Warnung vor Sturmböen.

Ersatzzug nimmt RB25-Passagiere auf

0.45 Uhr: Der Feuerwehreinsatz an dem von einem Baum getroffenen Zug in Marienheide-Kotthausen ist gegen 0.30 Uhr weitgehend abgeschlossen worden. Menschen wurden nicht verletzt, die Bahnstrecke bleibt vorerst gesperrt.

Nach ersten Erkenntnissen hatte ein Lokführer der Regionalbahn 25 auf dem Weg von Gummersbach in Richtung Marienheide gegen 23 Uhr knapp 400 Meter vor dem Bahnübergang Steinstraße in Kotthausen eine Notbremsung eingeleitet, weil eine rund zehn Meter lange Fichte über dem Gleis hing. Die RB25 kam nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand, der Baum kollidierte mit dem Führerstand. Der Zug wurde beschädigt, die zehn Insassen blieben aber nach ersten Erkenntnissen unverletzt. Die Marienheider Feuerwehr rückte mit der Einheit Kalsbach an, von der Feuerwache Marienheide kam der Teleskopgelenkarm-Wagen, um die Einsatzstelle auszuleuchten. Die Einsatzkräfte halfen den Passagieren beim Umstieg in einen Ersatzzug, der sie zurück nach Gummersbach brachte. Der Baum ließ sich zunächst nicht vom Gleis entfernen. Die Bahnstrecke wurde vorerst nicht wieder freigegeben.

Mittwoch, 16. Februar: Regionalbahn kollidiert mit Baum

23.42 Uhr: Ein Zug der Regionalbahn 25 ist auf dem Streckenabschnitt zwischen den Bahnhöfen Gummersbach und Marienheide, in Höhe der Ortschaft Kotthausen, in einen umgestürzten Baum gefahren. Das geht aus einer Erstmeldung der Kreisleitstelle hervor. Die Bahnstrecke ist gesperrt. Feuerwehr und ein Notfallmanager der Deutschen Bahn sind an die Steinstraße nach Kotthausen ausgerückt.

Erste Einsätze für die Feuerwehren

23.03 Uhr: Der Sturm hat das Oberbergische mit den ersten Ausläufern erreicht – noch aber ist die Lage verhalten und relativ ruhig. Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises berichtet auf Nachfrage, dass es bis 23 Uhr zehn wetterbedingte Einsätze für die Feuerwehren gab. Schwerpunkt war hier die Kreismitte und der Norden mit den Kommunen Marienheide, Lindlar und Radevormwald. Dort mussten die Einsatzkräfte etwa umgeknickte Bäume und umgewehte Bauzäune von den Straßen holen.

Landesamt warnt vor starken Regenfällen

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz warnt, dass auch im Oberbergischen Kreis Wasserstände steigen und ufernahe landwirtschaftliche Flächen oder kleinere Zuwegungen überschwemmt werden könnten. In den Staulagen des Berglandes seien bis Donnerstagfrüh Gesamtregenmengen zwischen 20 und 30 Liter pro Quadratmeter nicht ausgeschlossen, heißt es in einer Mitteilung.

Aus den vom Aggerverband veröffentlichten Daten geht hervor, dass sich die Pegel der Flüsse Agger und Wiehl derzeit unterhalb der mittleren Hochwassermarke bewegen.

Meldeköpfe werden um 5 Uhr besetzt

Obwohl es am Abend vielerorts im Kreisgebiet kräftig regnet, sei die Lage bislang noch ruhig, berichtet Kreisbrandmeister Wilfried Fischer auf Nachfrage. Wie berichtet, wird die Feuer- und Rettungsleitstelle in Marienheide-Kalsbach ab 22 Uhr mit mehr Personal als üblich bereitstehen, um auflaufende Notrufe schnell abarbeiten zu können.

Nach neuester Planung sollen die Unwettermeldeköpfe der 13 oberbergischen Feuerwehren um 5 Uhr am Donnerstagmorgen besetzt werden, berichtet Fischer: „Jeweils drei bis fünf Feuerwehrleute stehen dann bereit, um bei einer Vielzahl von Einsätzen diese eigenständig organisieren zu können." Ebenfalls um 5 Uhr werde die Kreisleitstelle dann ein weiteres Mal personell verstärkt.

Kreis: „Bitte beobachten Sie die Hinweise in den Medien“

Inzwischen warnt auch der Oberbergische Kreis vor dem Sturm. „Bitte beobachten Sie die Hinweise in den Medien und machen Sie Ihre Entscheidungen, ob Sie das Haus verlassen, davon abhängig, wie sich die Wetterlage entwickelt. Beobachten Sie also die Entwicklungen entscheiden Sie je nach Situation“, rät die Kreisverwaltung in einer Mitteilung. Der Kreis habe keine Hinweise darauf, dass sich die Situation hier „dramatischer entwickelt als in anderen Regionen von NRW“. Gleichzeitig könne man nach aktueller Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes aber nicht ausschließen, „dass wir es auch hier mit einem schweren Sturm zu tun haben werden.“

Die Kreisverwaltung selbst werde ihre Dienststellen am Donnerstag im Rahmen der bestehenden Öffnungszeiten und der aktuellen Corona-Regelungen geöffnet halten. „Wir behalten uns jedoch vor, bestimmte Angebote, zum Beispiel in den Corona-Teststellen des Kreises im Falle einer Zuspitzung der Lage auszusetzen und neue Termine zu vereinbaren“, heißt es.

Wird Oberberg verschont?

Lindlars Wetterfrosch Oliver Baldsiefen geht am Mittwochnachmittag nach den aktuellen Wetterprognosen davon, dass Oberberg von dem Orkantief verschont werden wird. Die Region liege am südlichen Ausläufer des Tiefs und es werde sicher Sturm geben und in den Höhenlagen auch Orkanböen von 100 oder 110 Stundenkilometern. Aber vergleichbar mit Kyrill oder Lothar werde der Orkan zumindest im Oberbergischen nicht. Das gelte nach seinem jetzigen Wissensstand auch für das zweite Orkantief, das in der Nacht von Freitag auf Samstag erwartet wird.

Kreisleitstelle holt zusätzliches Personal

Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises hat angesichts der heranziehenden Orkanböen Maßnahmen ergriffen. Julian Seeger, Chef der Kreisleitstelle, berichtet, dass man seit Mittwochmorgen in Kontakt zum Deutschen Wetterdienst stehe: "Von den Meteorologen haben wir die Vorhersage für unseren Kreis präzisieren lassen. Demnach soll Oberberg ab 22 Uhr stärker vom Sturm betroffen sein."

Um für eine größere Zahl von Notrufen gewappnet zu sein, wird sich die Leitstelle ab dieser Uhrzeit verstärken: Statt der üblichen fünf Beamten werden dann sieben Mitarbeiter an den Telefonen sitzen. Weitere vier Beamte sind für den Tagesanbruch geordert, weil mit Einsetzen des Berufsverkehrs erfahrungsgemäß weitere Hilfeersuchen auflaufen, erklärt Seeger: "Zudem sind auch noch für die Morgenstunden orkanartige Böen vorhergesagt."

Auch der Kreisbrandmeister sei in die Vorbereitungen involviert, erklärt Seeger. Noch werde beraten, wann die sogenannten Unwettermeldeköpfe der Feuerwehren in den Städten und Gemeinden in Betrieb genommen werden. Die wurden bereits informiert, sich bereitzuhalten. Bei einer Vielzahl von Einsätzen könnten die Unwettermeldeköpfe ihre Einheiten selbst koordinieren.

Schulbusse fahren Donnerstag nicht

Wegen der Orkangefahr fällt in ganz NRW am Donnerstag die Schule aus. Das Busunternehmen Ovag teilte auf Anfrage mit, dass sämtliche Schulbusse und zusätzlichen Busse am Donnerstag nicht fahren. Der reguläre Linienverkehr sei zunächst nicht betroffen, so Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner. „Falls Straßen wegen umstürzender Bäume gesperrt werden, werden wir darauf kurzfristig reagieren.“ Die Fahrgäste sollen bereits heute auf der Ovag-Internetseite und den elektronischen Anzeigentafeln an den Busbahnhöfen informiert werden.

Hückeswagen sagt den Wochenmarkt ab

In Hückeswagen wurde der Wochenmarkt abgesagt. Die Stadt Wipperfürth bittet darum, Parks und Friedhöfe zu meiden, wegen der Gefahr  von Astbrüchen und umstürzenden Bäumen. Eventuell sollen Friedhöfe vorübergehend gesperrt werden.

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