Kommentar zu Neubau-PlänenDen Feuerwehrleuten schuldet die Gesellschaft mehr als Dank

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Feuerwache Paffrather Straße 300821

Zwei Löschzüge, die an der Paffrather Straße untergebracht sind, sollen umziehen, aufs Zanders-Gelände und nach Paffrath/Hand. Die Remise (oberhalb der Bildmitte) soll ausgebaut werden.

Bergisch Gladbach – Es heißt immer wieder: Die Feuerwehren sind wichtig, das Ehrenamt ist hoch zu schätzen. Das wirkt wie eine billige Floskel, führt man sich vor Augen, dass die Stadt schon seit 15 Jahren nach einem geeigneten Standort für einen dringend benötigten Neubau sucht. Zuletzt hat die Gladbacher Feuerwehr bei der Hochwasser-Katastrophe am 14. Juli gezeigt, dass ihre Arbeit nicht mit Gold aufzuwiegen ist. In der Ausschusssitzung am Dienstag erhielt Feuerwehr-Chef Jörg Köhler dafür dankbaren Applaus.

Aber diesen Feuerwehrleuten schuldet die Gesellschaft mehr als Dank. Sie benötigen endlich den Sicherheitsvorschriften entsprechende Arbeitsbedingungen. Die Qualität der Arbeit ist hoch, die baulichen Anforderungen müssen endlich angepasst werden. Die bestehende Feuerwache Süd an der Wipperfürther Straße oberhalb vom Schloss Bensberg entspricht schon lange nicht mehr den gültigen Normen und Sicherheitsvorschriften.

Anwohnende können sich nicht mehr auf die Stadt verlassen

Die Wache ist in einem Gebäude untergebracht, das ursprünglich als Wohnhaus errichtet, später als Bauhof und seit den 70er Jahren als städtische Feuerwache für haupt- und ehrenamtliche Kräfte dient. Deshalb ist es richtig, jetzt endlich in den Planungsprozess für einen Neubau in Frankenforst einzusteigen – obwohl er in einem Waldstück mit gesunden Bäumen liegt.

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Den Zorn und die Enttäuschung der Anwohner und Naturschützer kann man trotzdem verstehen. Denn sie wissen jetzt nicht mehr, wo sie dran sind, weil Zusagen nicht eingehalten worden sind, die Fläche für das Baugrundstück um 30 Prozent erhöht wird. Dass die Anwohner jetzt befürchten, der Bau der neuen Wache könnte ein Türöffner sein, um aus dem insgesamt 16.000 Quadratmeter großen Waldstück ein Gewerbegebiet zu machen, kann man ihnen nicht verübeln.

Auch dazu gibt es zwar die Zusage seitens der Stadt, außer der Wache komme dort nichts hin. Der übrige Wald bleibe stehen. Aber auf solche Versprechen können sich die Anwohner nun nicht mehr verlassen. Verständlich, dass sie jetzt ankündigen, um jeden einzelnen Baum kämpfen zu wollen.

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