Falsches Datum für Impfstart23.000 Senioren in Rhein-Berg erhalten Brief mit Fehler

Lesezeit 3 Minuten
Senioren außerhalb von den Pflegeeinrichtungen können momentan noch nicht geimpft werden.

Senioren außerhalb von den Pflegeeinrichtungen können momentan noch nicht geimpft werden.

Rhein-Berg – 23.000 Briefe zur Corona-Impfung für über 80-Jährige sind am Mittwoch (20. Januar) mit fehlerhaften Informationen zum Impfstart für die Hochbetagten, die noch in den eigenen vier Wänden leben, versendet worden.

In dem Schreiben ist noch der 1. Februar als Impfstart angegeben, das NRW-Gesundheitsministerium hatte den Termin jedoch per Erlass noch in der Nacht um eine Woche nach hinten, auf den 8. Februar, verschoben.

Impfzentren sollen erst am 8. Februar öffnen

Das Ministerium hatte damit auf die Lieferschwierigkeiten beim Impfstoffhersteller Biontech reagiert und die Impfstoffauslieferung des Landes an die Kreise gestoppt hat. Dadurch sollen auch die Impfzentren wie das in der Rhein-Berg-Galerie nun erst am 8. Februar öffnen.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Die übrigen Angaben in dem Schreiben seien allerdings, wie der Umstand korrekt, erläuterte Kreissprecherin Birgit Bär auf Nachfrage. So bleibe es dabei, dass die Angeschriebenen ab dem kommenden Montag, 25. Januar, unter einer zentralen Rufnummer Impftermine vereinbaren können.

Die Sprecherin des Kreises bedauerte, dass man die Briefe nach dem nächtlichen Erlass aus Düsseldorf nicht mehr habe zurückholen können. Eine Neuproduktion der beiden in einem Kuvert versendeten Schreiben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Landrat Stephan Santelmann sei aber auch deshalb nicht möglich gewesen, weil die Schreiben dann nicht mehr rechtzeitig vor dem Beginn der Impfanmeldung am Montag bei den Betroffenen angekommen wären.

Lieferengpässe beim Impfstoffhersteller betreffen auch Rhein Berg

Nach Informationen dieser Zeitung sind durch die Lieferengpässe beim Impfstoffhersteller Biontech auch Impfstofflieferungen für Rhein-Berg durch das NRW-Gesundheitsministerium storniert worden. Dabei soll es sich um die Lieferungen für Impfungen in Krankenhäusern am Mittwoch und Donnerstag sowie um weitere Erstimpfungen in Einrichtungen ab dem 22. Januar handeln.

Die Impfstofflieferungen für die Zweitimpfungen der bereits mit einer ersten Impfung versehenen Bewohner und Mitarbeitenden von Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen nicht betroffen sein.

Auf Anfrage, wie viele Impfungen abgesagt werden müssen, konnte der Kreis aufgrund noch ausstehender Informationen aus Düsseldorf   noch keine Angaben machen. „Die Auswirkungen sind noch nicht absehbar“, hieß es am Nachmittag.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auf Weisung der NRW-Landesregierung hat der Kreis zu Beginn der Woche die Koordination der Impfaktion in Pflegeeinrichtungen und Kommunikation mit diesen übernommen. Bislang war die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) dafür verantwortlich gewesen.

Seit Montag nun richten beispielsweise Heime ihre Impfanforderungen direkt an eine vom Kreis eingerichtete Koordinierungsstelle.

Diese wiederum vereinbart mit den mobilen Teams der KVNO die Termine vereinbart – auf Basis des zur Verfügung stehenden Impfstoffs. Und bei den Impfstofflieferungen hat das Gesundheitsamt nun offenbar nach Lieferengpässen des Herstellers in der Nacht zu gestern erst einmal die Reißleine gezogen.

Die Impflage in Rhein Berg

4182 Bewohner und Mitarbeitende von 29 Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Rheinisch-Bergischen Kreis sind laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein seit dem 27. Dezember geimpft worden. Gestern standen Impfungen in Overather und Leichlinger Einrichtungen auf dem Plan, am heutigen Donnerstag soll es in Bergisch Gladbacher Einrichtungen weitergehen. Die genauen Einsätze nennt die KVNO weiterhin aus Sorge vor Anschlägen oder Protestaktionen von Impfgegnern nicht.

Über 80-Jährige, die noch zu Hause wohnen sollen ab dem kommenden Montag, 25. Januar, einen Termin im Impfzentrum in der Rhein-Berg-Galerie vereinbaren können, das laut Land nun statt am 1. Februar erst am 8. Februar öffnen soll.

Vereinbaren können über 80-Jährige die Termine ab Montag sowohl unter der Rufnummer ab dem 25. Januar geschalteten 0800er-Telefonnummer (08 00-116 117 01) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) als auch über die Internetplattform. www.116117.de.

KStA abonnieren