Auch bei einer Hochwasserbewertung schnitt die Stadt gut ab, Maßnahmenvorschläge werden vorgenommen.
„Absolut motiviert“Rösrather Verwaltung für Flut-Vorsorge bekommt eine gute Note

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Ein gutes Zeugnis hat Reinhard Vogt vom Hochwasser-Kompetenz-Centrum (HKC) in Köln der Rösrather Stadtverwaltung ausgestellt: „Sie sind absolut motiviert“, sagte er im Zukunftsausschuss über die städtischen Beschäftigten, die sich um die Hochwasser-Vorsorge kümmern. Zudem erhielt die Stadt bei dem im Januar durchgeführten Audit Hochwasser der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) eine relativ gute Bewertung mit 81 Prozent der möglichen Punkte.
Die vielen Ideen lassen sich nicht alle kurzfristig realisieren.
„Das Audit ist eine Hilfe zur Selbsthilfe“, sagte Vogt im Ausschuss. Es sei auch in Rösrath der aktuelle Sachstand detailliert, mit zahlreichen Fragen zum Hochwasser und zum Starkregen abgefragt worden. Auf dieser Grundlage seien Vorschläge für Vorsorgemaßnahmen formuliert worden, die in den nächsten sechs Jahren umgesetzt werden sollen.
Auf die Einzelheiten der Vorschläge wollte Vogt angesichts zahlreicher Details nicht eingehen. Die Stadt will aber die Ergebnisse des Audit über ihre Internetseite veröffentlichen, sobald sie ihr vorliegen. Es gehe um Bauleitplanung, Rückhaltemöglichkeiten für Wasser, Mitarbeiterschulung in der Stadtverwaltung und Information der Öffentlichkeit über private Vorsorge. Wichtig sei ein „Kümmerer“ in der Stadtverwaltung, sagte Vogt, der alle Beteiligten an einen Tisch bringen müsse. Er solle „übergreifend arbeiten“, eine solche Person sei von der Stadt noch zu bestellen.
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Ich kann nicht erkennen, wo jetzt ein Schub kommt.
Auf die Frage aus dem Ausschuss, wie die Stadt mit den Vorschlägen des Audit umgehen werde, sagte Dezernent Christoph Herrmann: „Die vielen Ideen lassen sich nicht alle kurzfristig realisieren“. Die Idee, bei der Stadt eine Person zu bestellen, die das Thema „federführend“ betreue, werde aber aufgenommen. „Das dürfen wir uns nicht noch einmal leisten, dass wir das Thema schleifen lassen“, sagte Herrmann. Ziel sei, die gute Bewertung beim Audit als Ansporn zu verstehen und dafür zu sorgen, dass die Vorschläge in sechs Jahren umgesetzt seien.
Auf eine Frage aus dem Publikum nach den Auswirkungen der Vorsorgemaßnahmen von Privatleuten sagte Herrmann: „Das ist sicherlich ein Thema.“ Ein überfluteter Garten sei gewissermaßen auch ein Retentionsraum – wenn er nun aufgrund von Vorsorgemaßnahmen nicht mehr überflutet werde, müsse das Wasser anderswo aufgenommen werden.
Vor dem Hintergrund solcher Veränderungen sei es wichtig, dass „man sich nicht in vermeintlicher Sicherheit wiegt“. Monika Karakurt (ZLR) wies darauf hin, dass auch ein noch schlimmeres Hochwasser als 2021 möglich sei. Die Vorsorge der Stadt komme daher zu langsam voran: „Ich kann nicht erkennen, wo jetzt ein Schub kommt.“ Ausschuss-Vorsitzender Markus Plagge (Grüne) stellte daraufhin fest, es gebe „viele Fortschritte“, es sei aber „noch viel zu tun“.