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Nach 60 JahrenPulheimer Paar gibt sich erneut das Ja-Wort

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt das Ehepaar Renate und Martin Lanzrath im Garten.

Seit 60 Jahren glücklich miteinander - Renate und Martin Lanzrath feiern diamantene Hochzeit. 

Renate und Martin Lanzrath feiern Diamanthochzeit – Mit 13 Jahren schon den Mann fürs Leben gefunden.

„Unsere Verlobungsringe tragen wir beide noch immer“, sagt Martin Lanzrath (78) und lächelt seine Ehefrau Renate (78) liebevoll an. Eine große Liebe, die einst turbulent begann. Die damals 13-jährige Renate durfte nicht mit ins Landschulheim und musste stattdessen in die Jungenklasse der Kölner Volksschule Burgunderstraße.

Was sich als großes Glück erwies, denn dort traf sie den gleichaltrigen Martin Lanzrath, der sich sofort Hals über Kopf in sie verliebte. Es folgten einige Kinobesuche, Händchen halten im Volksgarten, und dann war auch Renate sich sicher: „Er ist der Richtige“. Zwei Jahre später verlobte sich das Paar heimlich. „Die Verlobungsringe zogen wir zu Hause immer aus, damit die Eltern nichts davon erfuhren“, erinnert sich der Ehemann und lacht. „Wir waren so verliebt.“

Genehmigung vom Jugendamt

Als Renate Lanzrath schwanger wurde, brauchten sie eine Genehmigung vom Jugendamt, um heiraten zu dürfen. „Ein weißes Brautkleid durfte ich zur Hochzeit nicht anziehen“, erklärt die Ehefrau. „Aber das schwarze Kleid hat mir Glück gebracht.“ Heute feiern Renate und Martin Lanzrath diamantene Hochzeit. Im Juni 1965 wurde Tochter Martina geboren, drei Jahre später machte Sohn Jörg die Familie komplett. Heute gehören auch die Enkelkinder Alena, Tom und Matty zur Familie.

Das Bild ist ein Repro des Hochzeitsfotos von vor 60 Jahren.

Das Paar heiratete in der Katholischen Kirche St. Robert in Köln

Die Ehefrau absolvierte zunächst eine Lehre im Kaufhof in Köln. „Da hat er mich oft abends abgeholt und mir Pfefferminzschokolade mitgebracht“, erinnert sie sich. Später fuhr sie Straßenbahnen in Köln. Martin Lanzrath war bis zu seiner Pensionierung Werkzeugmacher bei Ford. „Genau wie mein Vater“, erzählt er. „Inzwischen sind wir vier Generationen, auch mein Sohn und mein Enkel sind bei Ford angestellt.“

Umzug nach Pulheim-Sinnersdorf

Umzug ins Einfamilienhaus1983 gründete Martin Lanzrath die Radsportgemeinschaft Ford-Köln (RSG) und war 37 Jahre im Vorstand aktiv. Er organisierte jedes Jahr das Frühjahrstraining auf Mallorca, Touren zu den Partnerstädten Kölns Lille und Amsterdam sowie nach London. Fast immer dabei war Ehefrau Renate im Begleitwagen. Sie besuchte jahrelang die „Akademie för uns kölsche Sproch“ und ist stolze Besitzerin des Kölsch-Diploms. 1976 zog das Paar in ein Einfamilienhaus in Sinnersdorf, in dem sie auch heute noch leben.

Beide lieben Tiere, hatten zwei Hunde, drei Katzen und einen Graupapagei. Ihr Garten ist auch heute noch ein Paradies für Vögel. „Wir haben hier sogar einen Eichelhäher und einen Buntspecht“, sagt der Ehemann. Und ihr Geheimnis für 60 glückliche Ehejahre? „Ich hatte einfach das Glück, ihn zu finden“, schwärmt die Ehefrau noch heute. „In grundsätzlichen Dingen sind wir immer einer Meinung.“ Und Martin Lanzrath ergänzt: „Ich habe eben die Richtige geheiratet. Und deswegen heirate ich sie wieder. Im Sommer geben wir uns in der Basilika Knechtsteden in Dormagen noch einmal das Jawort.“