Kommentar zum letzten TV-TriellDas Rennen bleibt weiter offen

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Journalisten verfolgen im Studio H das dritte TV-Triell.

Berlin – TV-Auftritte entscheiden nicht über den Ausgang einer Bundestagswahl, aber für die immer noch Unentschlossenen unter den Wählerinnen und Wählern kann das finale Triell der Kanzlerkandidaten am Sonntagabend tatsächlich eine Entscheidungshilfe sein.

Die beiden Moderatorinnen Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch haben in 90 Minuten wichtige Schwerpunkte gesetzt und professionell nachgehakt. Klimawandel, Mängel der Digitalisierung in Deutschland, die Misere der Pflege – Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz mussten sich selbst und die Welt erklären.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten sich ein Bild von ihnen machen, wie sie unter Druck reagieren, wie selbstsicher oder unsicher sie sind und was sie mit ihrer Partei erreichen wollen. Insofern ist die Sendung, die von Pro Sieben, Sat.1 und Kabel 1 übertragen wurde, ein Erfolg.

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Baerbock schlägt sich gut

Baerbock hat sich wie schon bei den beiden vorangegangenen Triellen sehr gut geschlagen. Sie ist sattelfest in den Themen, schlagfertig und erfrischend. Und trotzdem wird sie die Grünen kaum mehr zur stärksten Kraft machen können, weil im Laufe des Wahlkampfs der Eindruck entstanden ist, dass sie ihre in den Sendungen präsentierten Stärken vielleicht als Regierungsmitglied gut einbringen könnte, nicht aber als Regierungschefin.

Die Wahl wird sich zwischen Laschet und Scholz entscheiden. Der SPD-Mann war an vielen Stellen in dem Triell wieder präziser als der CDU-Chef. Nach einer Schnellumfrage wird Scholz auch nach dieser Sendung vorn gesehen. Und trotzdem sagt das noch nichts über den Wahlausgang in einer Woche aus.

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Es ist noch nicht ausgemacht, ob viele wechselwillige Unionsanhänger nicht doch auf den letzten Metern Zweifel bekommen werden, ob sie CDU und CSU den Rücken kehren sollen. Das Rennen bleibt offen. Spannend wie nie.

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