„Köln in meinem Herzen“Bornauw entschuldigt sich für Jubel vor Gladbach-Kurve

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Bornauw Ohrenjubel

Lebt immer noch die Kölner Rivalität mit Gladbach: Sebastian Bornauw.

Mönchengladbach – Wolfsburgs Neuzugang Max Kruse schimpfte über einen nicht gegebenen Elfmeter, Trainer Florian Kohfeldt fand die Rote Karte gegen Maxence Lacroix ungerecht und der Gladbacher Jubel über den vermeintlichen Siegtreffer war schnell beendet. Die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg hatte am Samstag viele Nebengeschichte zu bieten.

Eine davon hat mit dem VfL-Innenverteidiger Sebastian Bornauw und seiner Kölner Vergangenheit zu tun.

Demonstrativer Jubel vor der Gladbach-Kurve

Der Ex-FC-Profi hatte in der 33. Minute auf 2:0 erhöht, drehte nach seinem Kopfballtor in Richtung Gladbach-Fankurve ab und feierte demonstrativ mit seinen Händen hinter die Ohren.

Der geschlagene Torhüter, Yann Sommer, schimpfte über den Jubel so sehr, dass er dafür die Gelbe Karte sah. Auch Bornauw wurde von Schiedsrichter Tobias Reichel nach der Aktion ermahnt.

Bornauw Jubel 2

Jubelte in Gladbach ausgelassen: Sebastian Bornauw

Doch was hat den 22-Jährigen dazu bewogen, sich vor den Gladbach-Fans derart aufzubauen? Die Antwort darauf gab Bornauw im Anschluss an die hitzige Partie: „Köln ist noch immer in meinem Herzen.“

Zwei Jahre spielte Bornauw in Köln, die Rheinland-Rivalität lebt er offenbar auch nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer. Das Problem an diesem Tag: Die Partie Stand im Schatten des tragisch verunglückten Spielers Gladbach-Jungprofis Jordi Bongard.

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Bornauw bat unmittelbar nach der Partie bei der Borussia um Entschuldigung: „Ich habe in diesem Moment nicht nachgedacht. Natürlich bin ich noch Kölner, aber in dieser Woche sind hier viel wichtigere Dinge passiert. Deswegen sage ich zur gesamten Gladbach-Familie: Es tut mir leid.“ Borussia-Keeper Sommer nahm die Entschuldigung an: „Er hat sich entschuldigt, das ist für mich völlig okay. Es ist ein Spiel mit vielen Emotionen.“

Höhepunkt der emotionalen Achterbahnfahrt in der Nachspielzeit

Diskussionen gab es auch über die Rote Karte gegen Maxence Lacroix, dem schon dritten Platzverweis des Franzosen in dieser Saison. Lacroix behakelte sich als letzter Mann ausgiebig mit Landsmann Marcus Thuram, ehe er den Ball mit der Hand wegschaufelte und dafür Rot sah (70.). Wenig später glich der eingewechselte Breel Embolo (82.) in Überzahl zum 2:2 aus. 

Thuram hatte zuvor (42.) nach dem schnellen Rückstand durch Jonas Wind (6.) und Sebastiaan Bornauw (33.) die Aufholjagd eingeläutet. 

Doch die Krönung der emotionalen Achterbahnfahrt folgte erst in der Nachspielzeit: Matthias Ginter und die 10.000 Zuschauer bejubelten schon das vermeintliche 3:2, doch Reichel nahm den Treffer nach Ansicht der Videobilder wegen eines Fouls im Spielaufbau zurück. Die Traube aus Spielern und Betreuern löste sich schnell wieder auf. Es blieb beim Unentschieden. (oke/sid)

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