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Erster Einsatz der SaisonWie Lukas Kwasniok einen Aufstiegshelden überraschte

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Dominique Heintz erlebte einen guten Abend in Hoffenheim, während Gegenspieler Tim Lemperle (l.) „viel Theater“ machte.

Dominique Heintz erlebte einen guten Abend in Hoffenheim, während Gegenspieler Tim Lemperle (l.) „viel Theater“ machte. 

Dominique Heintz kehrte in Hoffenheim in die Kölner Mannschaft zurück – und genoss jeden Augenblick der Partie

Manchmal kündigen sich große Momente nicht an, entsprechend glücklich war Dominique Heintz nach seinem Einsatz gegen die TSG Hoffenheim, seinem ersten in dieser Bundesligasaison. „Ich habe letztes Jahr die Leistung gebracht, damit wir jetzt wieder dort spielen. Dafür bin ich belohnt worden“, sagte der Innenverteidiger.

Mehr als 12.000 Auswärtsfans hatten die Kölner in Hoffenheim getragen, Heintz hatte jede Minute genossen. „Dass ich da rauslaufen durfte, in meinem Alter, vor diesen Fans. Ich hatte Gänsehaut“, sagte der 32-Jährige. Und dankte Lukas Kwasniok. „Wenn man sich im Training anbietet, passiert das. Es freut mich, dass der Trainer das gesehen hat. Es zeichnet ihn aus. Zu sehen, dass ich Gas gebe, dass ich da bin.“

Er habe nicht damit gerechnet, von Beginn an zu spielen, sein Trainer freute sich deshalb über den Coup. „Es ist doch schön, dass ich den Heintzi nach mehr als 200 Bundesligaspielen noch überraschen kann“, sagte der Coach. Im Abschlusstraining hätte er seine Entscheidungen noch einmal revidieren müssen. „Da haben sich Jungs raustrainiert und andere reintrainiert. Darum habe ich etwas länger mit der Aufstellung gebraucht als gewöhnlich“, erläuterte Kwasniok.

Er habe einen Linksfuß für seine Dreier-Abwehrkette gebraucht, dann aber Zweifel an Cenk Özkacar gehabt. „Das Problem mit ihm war einfach, dass er noch nicht unter Beweis stellen konnte, dass er dauerhaft und verlässlich in der Bundesliga performen kann“, sagte der Trainer. Darum habe er sich für Heintz entschieden, von dem man nach nun 212 Bundesligaspielen weiß, was man erwarten kann.

71 Minuten dauerte die Rückkehr, dann gingen auch Heintz die Kräfte aus gegen Hoffenheims exzellent besetzte Offensive. „Training ersetzt vieles, aber nichts ersetzt Spiele“, sagte Heintz über seine Fitness: „Ich bin froh, dass mein Körper das mitgemacht hat.“

Lukas Kwasniok und die Kölner Bank feiern den Sieg in Hoffenheim.

Lukas Kwasniok und die Kölner Bank feiern den Sieg in Hoffenheim.

Dabei hatte er im Training offenbar auf sich aufmerksam gemacht, trotz der frustrierenden Lage, nach dem Aufstieg seinen Stammplatz verloren zu haben. Er habe für Kwasniok gespielt – und für den 1. FC Köln, der ihm ans Herz gewachsen ist. „Ich wollte ihm das Vertrauen zurückgeben. Ich liebe den Klub zu sehr, um mich hängenzulassen.“

Auf dem Platz hatte es dann ein Wiedersehen mit einem weiteren Protagonisten der Kölner Bundesliga-Rückkehr gegeben, mit Tim Lemperle, der nun bei Hoffenheim spielt. „Tim hat ein bisschen viel Theater gemacht. Wir haben ihn aber gut im Griff gehabt“, sagte Heintz und schmunzelte. Lemperle habe sich gewiss gefreut, „die alten Kollegen und die vielen Fans“ zu sehen. Doch auf dem Platz müsse man trennen, „da gibt es für 90 Minuten keine Freundschaft“.