Bayer 04 und die Champions LeagueRechnen ist sinnlos, Leverkusen braucht zwei Siege
Leverkusen – Normalerweise ist es ein Tabu, Peter Bosz an einem Freitag nach mehr als einem Spiel zu fragen. Diesmal aber erklärt der Trainer von Bayer 04 Leverkusen aus freien Stücken: „Wenn wir die beiden nächsten Spiele gewinnen, haben wir das große Ziel erreicht.“ Das ist aus der Sicht des Werksklubs vor dem Spiel bei Hertha BSC im Kampf um Platz vier die simple Rechnung, der es nichts hinzuzufügen gibt. Es wären zwar Rechenspiele möglich, aber sie müssten mit dem Gedanken beginnen, dass Borussia Mönchengladbach, der Hauptkonkurrent um Platz vier, am Samstag gegen den bereits als Absteiger feststehenden SC Paderborn verliert.
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Nur wenn das geschähe und die Werkself in Berlin gewänne, wäre die erneute Qualifikation für das Millionenspiel schon vor dem letzten Spieltag geschafft, an dem Bayer 04 am 27. Mai den FSV Mainz 05 empfängt, während Gladbach gegen Hertha spielt. Aber darauf hat Bosz keine Lust: „Ich gehe davon aus, dass die Borussia ihre beiden letzten Spiele gewinnt. Und wir werden das auch müssen.“
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Vergangene Saison hatten Bosz und seine Mannschaft die Reise nach Berlin am Saisonende unter ganz anderen Vorzeichen angetreten. Bayer 04 war Fünfter und 33 Spieltage lang nicht auf einem der ersten vier Tabellenplätze gestanden. Borussia Mönchengladbach hatte die Dortmunder zu Gast und verlor 0:2. Leverkusen feierte den Einzug in die Königsklasse mit einem 5:1-Sieg bei Hertha BSC wie einen kleinen Meistertitel.
Sven Bender ist angeschlagen
Dennoch ist Peter Bosz die Ausgangsposition dieses Jahr aus einem einfachen Grund lieber: „Wir haben einen Punkt mehr als Mönchengladbach. Wir haben es in der eigenen Hand.“ Der Druck wird dennoch immens sein, denn zwischen Platz vier und fünf liegt in der Bundesliga ein Unterschied von mehr als 20 Millionen Euro Einnahme, denn Champions League und Europa League trennen Welten, was die Dotierung und das Prestige betrifft. „Eigentlich hätten die ersten Fünf alle die Champions-League-Qualifikation verdient“, sagte Bayer-Klubchef Fernando Carro im Interview mit dieser Zeitung, „es wird bitter für den, der es nicht schafft.“Eine große Rolle für den Ausgang der Saison wird auch Kai Havertz spielen, der im ersten Spiel nach seiner Verletzung am Sonntag auf Schalke (1:1) noch Defizite hatte, aber gegen den FC (3:1) als Torschütze und Antreiber schon wieder überzeugte. Peter Bosz, der noch um Abwehrchef Sven Bender (Sprunggelenk) bangt, will aber mehr sehen: „Das war noch nicht der Kai von vor der Verletzung. Es ging aber in die richtige Richtung. Und ich hoffe, dass es noch weiter so geht.“