Abstiegsgespenst verscheucht?Kölner Haie nehmen plötzlich Playoffs ins Visier

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Kölner HaieJubel

Jubel bei den Kölner Haien gegen Krefeld

Köln – Nach zwei Siegen in der DEL und sechs gewonnenen Punkten sieht die Welt der Haie schon fast wieder rosig aus. Das Abstiegsgespenst ist vorerst verscheucht, durch das 4:2 gegen Krefeld, das die Kölner am Dienstag von 7263 Zuschauern in der Lanxess-Arena feierten, hat sich die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp vom Abstiegsrang, dem 15. und letzten Tabellenplatz, abgesetzt. „Wir haben gegen Krefeld den Job gemacht, den wir machen sollten“, sagt Krupp, dessen Team zuvor am Sonntag ebenfalls mit 4:2 in Bremerhaven gesiegt hatte.

Dass die Haie, die vorher von Niederlage zu Niederlage eilten, wieder punkten, hat mit ihrer verbesserten Personalsituation zu tun. Der im vergangenen Sommer verpflichtete norwegische Verteidiger Jonas Holös hat nach seiner schweren Knieverletzung die ersten zwei Partien für den KEC absolviert – und dabei jeweils mehr als 20 Minuten in überzeugender Art gespielt. „Jonas ist mit seiner Präsenz und seiner Qualität ein totaler Asset (Pluspunkt) für uns“, meint Krupp. „Er war der Ausfall, den wir nie ersetzen konnten.“

Kapitän Moritz Müller nimmt jungen Spielern Verantwortung ab

Auch Kapitän Moritz Müller verstärkt die Haie-Defensive nach überstandener Grippe wieder, sodass junge Spieler wie Jan Luca Sennhenn nicht mehr so viel Verantwortung wie zuvor übernehmen müssen. Hinzu kommt, dass die Leistungsträger in der Offensive, Landon Ferraro und Andreas Thuresson, die im Februar geschwächelt hatten, wieder in Form kommen. Und dann ist da noch der nachverpflichtete Mittelstürmer David MacIntyre, der acht Begegnungen für den KEC hinter sich hat. Das Urteil des Trainer über den 35-jährigen Kanadier: „Er erfüllt eine wichtige Rolle für uns und macht die Spieler um sich herum besser.“

In den letzten beiden Spielen stand Tomas Pöpperle im KEC-Tor, demnächst dürfte auch wieder mit Justin Pogge zu rechnen sein, der nach seinem Trip zu den Olympischen Winterspielen in Peking außer Form war. Dort hatte er für das Team Kanada auf Abruf bereitgestanden und kaum trainieren können „Justin kommt langsam wieder in die Form, in der wir von ihm brauchen“, berichtet Krupp.

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Defensivmann Carl Neill (25/Kanada), den der Trainer kurz vor Transferschluss Anfang März nach Köln holte, ist vorerst nicht eingeplant. „Carl ist in erster Linie eine Absicherung, falls in der Abwehr jemand ausfallen sollte. Er trainiert mit uns, wir werden sehen“, sagt Krupp. Soll in etwa heißen: Falls ein ausländischer Verteidiger fehlen sollte, könnte Neill aushelfen, insofern er bis dahin die gewünschte Form erreicht hat. Pro DEL-Partie dürfen maximal neun Ausländer eingesetzt werden, das Kontingent haben die Kölner zuletzt voll ausgeschöpft.

Für Krupps Profis sind die Pre-Playoff-Ränge noch möglich

Wie lange die Haie in dieser DEL-Saison noch spielen werden, steht in den Sternen. In der Hauptrunde stehen für sie noch sechs Partien an, die nächste am Freitag (19.30 Uhr) in der Lanxess-Arena gegen die Straubing Tigers. Falls Krupps Profis weiter punkten sollten, könnten sie in die Pre-Playoff-Ränge kommen (Platz zehn bis sieben), Krupp will davon aber nichts wissen: „Wir schauen gar nicht auf die Tabelle und konzentrieren uns auf das nächste Spiel“, sagt er.

Kapitän Müller traut sich ein wenig weiter vor. „Wir haben noch sechs Spiele und die Chance, uns in eine gute Position für eine Playoff-Runde zu bringen“, meint er. Falls am Ende der Hauptrunde aufgrund der Corona bedingten Spielausfälle nicht jedes Team 56 Begegnungen absolviert haben sollte (was wahrscheinlich ist), gilt auch in der Endabrechnung der Tabelle der momentan wirksame Punkte-Koeffizient, nicht die absolute Zahl an Punkten.

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