Sportlich schlimme SaisonImmerhin ein positiver Rekord für die Kölner Haie

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Blick auf den Fanblock der Kölner Haie

Köln – Seit Sonntag ist die Saison 2019/20 der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Kölner Haie gelaufen – endlich, werden vermutlich einige KEC-Spieler denken. Ihr Auftritt beim 1:4 in Augsburg am letzten Hauptrunden-Spieltag war jedenfalls sinnbildlich für das schlimme Jahr des Kölner Teams. Noch einmal war deutlich zu erkennen, warum der KEC zum dritten Mal nach 2009 und 2015 die Teilnahme an den Playoffs verpasst hat. Und zwar als Tabellen-Elfter mit sieben Punkten Rückstand auf Rang zehn, den letzten Pre-Playoff-Platz.

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Nach einem guten ersten Drittel, in dem die Haie den Panthern überlegen waren, aber ihre Chancen nicht nutzten, wurden die Kölner ungeduldig, hielten sich nicht mehr ans System – und fuhren die erste Niederlage mit Trainer Uwe Krupp ein nach vorher vier Siegen. Das brachte ihnen viel Spott und Häme seitens des Augsburger Publikums ein, denn dort sind die Haie ziemlich unbeliebt.

Eine Feier für die KEC-Spieler gab es nach dem letzten Spiel nicht, danach stand wohl auch niemanden der Sinn. „Das war eine Saison zum Aufarbeiten und Bessermachen“, sagte Haie-Kapitän Moritz Müller. „So etwas möchte ich nicht wieder erleben.“ Die 17 Niederlagen in Serie, die der KEC mit Krupps Vorgänger Mike Stewart zwischen Dezember und Februar kassierte, sind ein Vereinsrekord, der so schnell nicht gebrochen werden dürfte. Vorher lag die negative Marke bei acht Pleiten in Serie.

Saisonabschlussfeier steht auf der Kippe

Einen positiven Rekord hat der Verein aber auch aufgestellt. Der Zuschauerschnitt von 13.333 Besuchern pro Partie ist der beste, den der KEC in den 22 Jahren in der Lanxess-Arena je erreichte. Vorher stand die Bestmarke bei 12.888, erzielt  2003/2004. Ob am Wochenende bereits die traditionelle Saisonabschlussfeier für die treuen Haie-Fans wird stattfinden können, ist allerdings fraglich, da Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern wegen der Corona-Epidemie auf der Kippe stehen.

In dieser Woche soll aber auf jeden Fall die Aufarbeitung der sportlich missratenen Spielzeit beginnen. Krupp, der erst seit Rosenmontag wieder Trainer der Haie ist, wird mit den Profis Saison-Abschlussgespräche führen. Es gibt einige Spielerverträge, die auslaufen – und vermutlich nicht verlängert werden. Zum Beispiel die der Verteidiger Taylor Aronson und Jakub Kindl oder der des Stürmers Colby Genoway. Auch der nachverpflichtete Justin Fontaine wird gehen, Angreifer Jason Bast wechselt dem Vernehmen nach zu den Adlern Mannheim. Der Vertrag von Ben Hanowski endet ebenfalls. Seine Chancen, in Köln zu bleiben, dürften nach seinen schwankenden Leistungen nicht allzu gut stehen. Überhaupt braucht der KEC mehr Power in der Offensive, 124 Tore schossen die Kölner in den 52 Hauptrunden-Spielen, also 2,38 pro Begegnung. Nur der Tabellenletzte Schwenningen (119) und der Vorletzte Iserlohn (116) schnitten noch schlechter ab als die Haie.

Zwei Transfers stehen wohl fest

Die Angreifer Jon Matsumoto und Marcel Müller sollen ihre Verträge bereits verlängert haben. Genauso wie die Angreifer Lucas Dumont, Sebastian Uvira, Verteidiger Kevin Gagné und Torhüter Hannibal Weitzmann. Mit Letzterem planen die Kölner offenbar weiter als Ersatzmann. Gesucht wird ein Nachfolger für Gustaf Wesslau, der nach fünf Jahren in Köln nach Schweden zurückkehrt. Die neue Nummer eins im KEC-Tor soll ebenfalls ein erfahrener ausländischer Goalie sein, möglichst ebenso stark wie Wesslau, der stets zu den Top-Keepern der Liga gehörte. An der Seite des neuen Haie-Torhüters soll der 24-jährige Kölner Weitzmann weiterwachsen. Zwei Transfers sollen bereits perfekt sein: Aus Augsburg kommt Stürmer Drew LeBlanc (30/USA), aus Ingolstadt Offensivverteidiger Maury Edwards (32/Kanada).

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