Rewe-Streit SchlebuschRatsherren fordern Aufklärung über Verkaufsstopp

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Der nur 200 Quadratmeter große Markt namens Waldsiedlung ist unten in ein normales Siedlungshaus eingepasst.

Der nur 200 Quadratmeter große Markt namens Waldsiedlung ist unten in ein normales Siedlungshaus eingepasst.

Leverkusen-Schlebusch – Der plötzliche Stopp des Verkaufs eines städtischen Schulgrundstücks in Schlebusch an Rewe wirft weitere Fragen auf. Wie wir berichteten, wurde der Verkauf von städtischen Schulgrundstücken der Thomas-Morus-Grundschule an Rewe gestoppt.

Der Grund waren staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen Untreue gegen Verwaltungsmitarbeiter: Der Verkaufspreis der Grundstücke war von der Stadt mit 205 Euro je Quadratmeter auffällig niedrig angesetzt worden.

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Die Lösung ist kurios: Die Stadt ließ das Geschäft wegen der Ermittlungen platzen, daraufhin stoppte der Staatsanwalt die Ermittlungen. Diese Grundstücke benötigt Rewe dringend, weil sie einen großen Supermarkt mit 113 Parkplätzen an der Reuterstraße bauen wollen.

Der Leverkusener Stadtrat hatte sich mit einem Beschluss für den Bau des Supermarkts ausgesprochen. Gestern bezweifelte der Schlebuscher CDU-Rats- und Bezirkspolitiker Bernhard Marewski, dass der Beschluss gültig bleiben kann. Marewski hält den geplanten Rewe für viel zu groß und stellt sich gegen die Pläne dagegen.

„Nur die Notbremse gezogen”

„Der Oberbürgermeister wird den Beschluss wohl aufheben müssen“, sagte er. Und der Stadtchef werde aktiv werden müssen, weil die Angelegenheit mit dem Verkaufsstopp nicht geheilt sei, sondern nur die Notbremse gezogen wurde.

Weitere Kritiker der Supermarkt-Pläne finden sich in der Bürgerliste. Erhard Schoofs: „Das war von Anfang an eigenartig. Wir müssen jetzt mal hinterfragen, wie und durch wessen Einfluss solche seltsamen Quadratmeterpreise zustande kamen. Und man muss zurückliegende Geschäfte, wo die Stadt Grundstücke verkauft hat, unter die Lupe nehmen“.

Da könnte sie in der jüngeren Vergangenheit fündig werden, denn es gibt einen ganz ähnlichen Fall: Im Februar 2014 berichtete der „Leverkusener Anzeiger“,dass ein städtisches Grundstück bei der Planung eines ebenfalls höchst umstrittenen Supermarkts in Bergisch Neukirchen erstaunlich günstig abgegeben werden sollte. Die Bürgerliste will den Korruptionsbeauftragten der Stadt informieren.

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