Malaysia in Köln-EhrenfeldDas Ain Café ist ein Ruhepol mit Asia-Flair

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Tobias El Bureiasi und Ain Zaini im Café in Ehrenfeld.

Ehrenfeld – Hupende Autos schieben sich durch den Berufsverkehr auf der Venloer Straße, Passanten eilen über die Bürgersteige zum nächsten Termin. Im Ain Café auf der Ecke zur Senefelderstraße aber kriegt man von der draußen herrschenden Hektik kaum etwas mit. Das Ladenlokal verbirgt sich hinter einer großen Wandmalerei aus Blumen und Dschungelpflanzen, die dem einstigen Fotogeschäft einen tropisch Anstrich verleiht - ein Konzept, dass sich auch im Inneren des Cafés fortsetzt.

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An der Venloer  Ecke Senefelder Straße gibt es seit kurzem das Ain Café.

„Es war schon immer mein großer Traum, mein eigenes Café zu führen”, sagt Ain Zaini, die ihrem Laden nicht nur seinen Namen, sondern auch sein gemütliches Ambiente verlieh. Zusammen mit ihrem Freund Tobias El Bureiasi hat die 31-Jährige das Lokal in ihrem ganz eigenen Stil eingerichtet: Neben den vielen Pflanzen, Teppichen und bequemen Sesseln stechen dabei vor allem die Lampen aus Vogelhäuschen ins Auge: „Das ist das schöne am eigenen Laden - man kann seine Kreativität ausleben und ihn einrichten, wie man  möchte”, erzählt Zaini, die sich auch in der Küche nicht von gängigen Konventionen begrenzen lässt: „Wir bieten vieles an, was man in Ehrenfeld sonst nicht findet.”

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Die Wall of Inspiration lädt zum Vollschreiben ein.

Ein Panini mit gegrillter Paprika und Tempeh kostet 5,90 Euro, Kokos-Reis mit Sambal und Beilagen kostet 6,50 Euro. Einen Espresso gibt es für 1,90 Euro, für einen Cappuccino zahlt man 2,50 Euro. Blumen- oder Kräutertee kostet ebenfalls 2,50 Euro. Milchkaffee mit Chai, Kurkuma oder Ingwer gibt es für 3,60 Euro.

Ain Café, Venloer Straße 374, geöffnet dienstags bis samstags von 8 bis 16 Uhr,  Sonntag und Montag ist Ruhetag.

Für viele der Snacks lässt sich die Frau aus Malaysia so von ihrer Heimat inspirieren und bietet neben klassischen Gebäcken auch Panini mit gegrillter Paprika und Tempeh aus Soja an: „Ich verwende gerne Zutaten, die mich an meine Heimat erinnern”, erklärt Zaini, bei der nur vegetarische und vegane Speisen über die Theke gehen.

Auf große Mittagsangebote aber verzichtet sie dabei ganz bewusst. Im Ain Café soll es nämlich nicht primär ums Essen, sondern um den Kontakt mit anderen Menschen gehen: „Es ist unser Ziel, die Leute dazu zu inspirieren, sich und andere wertzuschätzen und miteinander in Verbindung zu treten”, erklärt Tobias El Bureiasi.

Wall of Inspiration

Aus diesem Grund bildet die sogenannte „Wall of Inspiration”, das Herzstück des Cafés: Besucher können Zettel an der Wand anbringen, auf denen sie ihre Wünsche und Gedanken mit anderen teilen: „Wofür stehst du jeden Morgen auf?”, lautet etwa eine der Fragen, die auf der Wand geschrieben stehen - „Kaffee trinken” heißt eine der bescheideneren Antworten.

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Wer doch lieber für sich bleiben möchte, kann es sich mit einem Buch in einem der zahlreichen Sessel bequem machen. Neuen Lesestoff gibt es dabei in einem Bücherschrank neben dem Eingang des Cafés, über den Besucher ihre Bücher untereinander tauschen können: „Wenn Leute bei uns lesen oder selbst schreiben, dann freut uns das immer”, sagt El Bureiasi, „auch das ist nämlich etwas, wofür wir da sein wollen.”

Wer das Ain Café in den sozialen Medien sucht, wird bei Facebook und Co im Übrigen nicht fündig werden. Schließlich geht es Ain Zaini und Freund Tobias um den Austausch im Hier und Jetzt, die schnelllebigen Online-Plattformen, so sagen sie, würden dazu nicht passen. Auch das macht das Ain Café zu einer erfrischenden Oase im urbanen und digitalen Dschungel.

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