„Beherzte Solidarität“Kölner Politik stellt sich hinter Ford bei Dienstwagen-Debatte

Lesezeit 2 Minuten
Dienstwagen Ford Köln

Als möglicher Ersatz für die Ford-Dienstwagen sollen zwei Modelle von Mercedes getestet werden.

Köln – Mit einem Formelkompromiss hat sich das schwarz-grüne Ratsbündnis in der hochemotionalen Debatte um die zukünftigen Dienstwagen der Stadtspitze positioniert. Man bekräftige das Bekenntnis zu Ford und erkläre sich mit den Ford-Mitarbeitern solidarisch. Gleichzeitig bekräftigten CDU und Grüne, unterstützt von der FDP, einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2016, dass die Verwaltung bei der Neuanschaffungen prüfen soll, „ob für den jeweiligen Zweck Fahrzeuge mit Hybrid- oder Elektro-Antrieb verfügbar“ sind.

Mit dem Beschluss endete eine von der SPD beantragte Aktuelle Stunde im Stadtrat. SPD und Linke übten deutliche Kritik an dem „Modellversuch“, bei dem die Stadtspitze klimafreundliche Alternativen zu Ford als Dienstwagen testet. Das sei ein falsches Signal. Die Ford-Mitarbeiter fühlten sich von der Oberbürgermeisterin „verraten“, so SPD-Fraktionschef Christian Joisten. Die OB sende „fatale Signale in die Welt“ und spiele mit dem Feuer.

„Beherzte Solidarität“ bei Ford in Köln sehe anders aus

„Beherzte Solidarität“ in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bei Ford sehe anders aus, so Jörg Detjen von den Linken. Er forderte Reker dazu auf, zusammen mit anderen Oberbürgermeistern von Ford-Standorten in die USA zu reisen, um in der Zentrale des Weltkonzerns mit den Verantwortlichen zu sprechen und mehr für Ford in Köln zu tun. SPD und Linke scheiterten mit dem Antrag, die Testphase mit Mercedes zu beenden und nur auf Ford zu setzen.

Alles zum Thema Ford

Das könnte Sie auch interessieren:

Reker sowie Vertreter von CDU und Grünen wiesen die Kritik zurück. Die Reaktionen auf den Test von Fahrzeugen anderer Anbieter seien völlig übertrieben. Die Zusammenarbeit mit Ford stehe überhaupt nicht zur Debatte. 80 Prozent der rund 1000 Fahrzeuge der Stadt würden von Ford geliefert. Zur Zeit gehe es nur um drei Dienstwagen für die Stadtspitze, ab nächstem Jahr werde auch das erste in Frage kommende Elektro-Auto getestet, wenn es zur Verfügung stehe.

Grünen-Fraktionschefin Brigitta von Bülow äußerte Verständnis für die Kritik am Vorgehen der Oberbürgermeisterin. Doch das rechtfertige nicht, jetzt Ängste und Unsicherheit bei Ford zu befördern.   

KStA abonnieren