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100 Ideen für Köln„Die Betonwüste Rheinauhafen muss begrünt werden“

Lesezeit 7 Minuten
Der Kölner Rheinauhafen: eine Attraktion, aber auch eine Betonwüste ohne Grün.

Der Kölner Rheinauhafen: eine Attraktion, aber auch eine Betonwüste ohne Grün. 

Trinkwasserspender, ein begrünter Rheinauhafen, Bäume, die den Verkehr ausbremsen: Wir haben erste Ideen unserer Leserinnen und Leser für Köln gesammelt.

Unsere großen Serie, die der Stadt neue Impulse verleihen soll: „100 Ideen für Köln“. Was muss passieren, damit die viertgrößte Stadt Deutschlands mit ihrer Strahlkraft in die Region zukunftsfähig bleibt? Was ist dringend zu verbessern? Was fehlt in dieser Stadt? Im Vorfeld der Kommunalwahl am 14. September sammeln wir die besten Vorschläge, Lösungen und Visionen – auch als Inspiration für die künftige Stadtspitze.

Dazu fragen wir nicht nur prominente Vertreter der Stadtgesellschaft, sondern auch Sie, liebe Leserinnen und Leser: Wenn Sie an die Stadt Köln und die aktuellen Probleme und Herausforderungen denken: Was ist aus Ihrer Sicht das Wichtigste, was passieren müsste, damit sich etwas zum Besseren wendet? In diesem Artikel veröffentlichen wir jetzt auch die ersten konkreten Ideen von Leserinnen und Lesern. Vielen Dank an dieser Stelle für die schon mehr als Tausend Einsendungen! Da sich viele Vorschläge gedoppelt haben – oder gleich in einem umfangreichen Maßnahmenpaket für Köln bestanden – , mussten wir sichten und notgedrungen aussortieren. Wir hatten aber große Freude angesichts der Kreativität, des Engagements und des Ideenreichtums. Haben Sie auch eine gute, konkrete Idee, um Köln zu verbessern? Dann nehmen Sie teil an unserer Umfrage!

13. Idee: Ich würde mich über einen Pop-up-Biergarten auf der Deutzer Werft freuen. In den Sommermonaten könnte man auf der rechtsrheinischen Seite ganz wunderbar in der Abendsonne sitzen.

14. Idee: Wir brauchen flächendeckend Trinkwasserbrunnen und öffentliche kostenlose Toiletten. Im letzten Jahr war ich im Mai in Kanada unterwegs. Es war ungewöhnlich warm, bis zu 28 Grad in Toronto. In allen großen Städten gab es überall Trinkwasserbrunnen sowie kostenfreie öffentliche Toiletten. Da mussten bei der Hitze keine Streetworker durch die Stadt fahren und Trinkwasser an Obdachlose verteilen.

15. Idee: Ich wünsche mir, dass der Superblock im Kölner Winzerveedel, wie von der Bezirksvertretung Innenstadt beschlossen, umgesetzt wird. Dass dort nur noch Anwohner und notwendiger Kraftverkehr fahren dürfen und es dafür Straßenbäume, entsiegelte, grüne und blühende Flächen, einen Bücherschrank und Sitzgelegenheiten gibt. Und ich wünsche mir, dass das nur der Anfang für viele weitere Superblocks in Köln ist. (Anm. der Redaktion: Das Winzerviertel liegt zwischen Barbarossaplatz und Volksgarten und wird so genannt, weil neben der Burgunderstraße noch weitere Straßen nach Weinanbaugebieten wie Mosel, Saar und Pfalz benannt sind.)

16. Idee: Wir müssen mehr Verantwortung in die Veedel übertragen. Unter dem Motto „Liebe dein Veedel und pack an“ könnte man die Eigeninitiative der Menschen aktivieren, zum Beispiel feste Tage zum Müllsammeln im Veedel (inklusive alte Räder entsorgen). In den Veedeln kann man dann Ideen sammeln, wie man die eigene Umgebung grüner machen kann mit mehr Bäumen, Sträuchern, Blumen, um der Überhitzung im Sommer zu begegnen. Die Stadt hat kein Geld, aber wenn alle Anwohner zusammenlegen, kann man was bewirken.

17. Idee: Ich wünsche mir, dass das Rheinufer als Naherholungsgebiet mit einfachen Mitteln für Bewohner und Touristen aufgewertet wird: Am linksrheinischen Rheinufer zwischen Hauptbahnhof und Zoobrücke könnten statt der Parkplätze unten am Fluss mobile Café- oder Food-Wagen aufgestellt werden. Die Anbieter würden eine saisonale Pacht an die Stadt Köln zahlen. Die Stadt könnte dafür die Infrastruktur (Wasser/Strom) zur Verfügung stellen. Bei Hochwasser können die Wagen leicht an einen sicheren Ort gefahren werden.

18. Idee: Die Jugendlichen in Köln sollten mit ihren Schulklassen Patenschaften für bestimmte öffentliche Bereiche in Schulnähe übernehmen und für deren Sauberkeit Verantwortung tragen. So lernen sie früh, welche Folgen das unbedarfte Wegwerfen von Müll, Kaugummis, Kippen und anderen Dingen auf Straßen und in Parks hat, wie mühsam die Beseitigung ist. Vielleicht nutzen sie dann später tatsächlich konsequent die aufgestellten Mülleimer. Denn die mangelnde Sauberkeit, Verwahrlosung von Straßen und Plätzen ist ein großes Problem in Köln.

19. Idee: Ich wohne in Köln-Weiden, in meinen Augen ein „toter“ Stadtteil. Die Einzelhändler sind größtenteils verschwunden. Eine Kneipe ist seit Jahren geschlossen. Meine Vision: Ein Bürgerzentrum mit einer Caféteria und allen möglichen Veranstaltungen, Heimat für verschiedene Initiativen. Hierfür bieten sich die Räume des ehemaligen Kaufhofs im Einkaufszentrum an.

20. Idee: Ich wünsche mir kleine Plätze und Orte in der Stadt, die auch Familien zum Verweilen einladen. Hier und da ein kleines Spielgerät mitten in der Stadt, eine Rutsche oder ein Wippetier neben einer gemütlichen Bank. Infotafeln mit kindgerecht ausgearbeiteten Informationen zu einer Sehenswürdigkeit oder mit Geschichten von Köln. Vielleicht könnte man nutzen, dass der WDR mit der Maus in Köln heimisch ist.

21. Idee: Der Rheinauhafen muss begrünt werden. Dieses Aushängeschild der Stadt Köln ist eine Betonwüste gepaart mit Edelrost-Design. Ich fände Blumenwiesen auf der Tiefgarage würden zu einem natürlicheren Ambiente sowie Insektenfreundlichkeit beitragen. Darüber hinaus würde das Grün – vielleicht sogar noch mit ein paar Bäumen bepflanzt – für angenehmere Temperaturen im Sommer sorgen.

22. Idee: Ich wünsche mir breite, möglichst leicht nutzbare Fahrrad-Schiebe-Schienen oder andere Schiebe-Hilfen für Fahrräder an allen Kölner Brücken – und zwar an konsequent allen Treppenaufgängen zum Beispiel der Mülheimer Brücke, Südbrücke und Hohenzollernbrücke.

23. Idee: Eine vernünftige Nord-Südroute für Fahrradpendler. Aktuell ist das Nadelöhr am Rheinufer unterhalb der Altstadt an Sommertagen quasi unpassierbar, da sich die Radpendler den wenigen Platz mit Touristen, Ausflüglern und Kreuzfahrtpassagieren teilen müssen. Dazu noch die Abschnitte mit Kopfsteinpflaster. Die Ringe sind jetzt schön fahrradfreundlich, aber als Nord-Süd-Route doch sehr umwegig.

24. Idee: Man könnte den Containerbahnhof Eifeltor von einem Schiene-Straßen-Verladebahnhof zu einem Schiene-Wasserstraßen-Verladebahnhof machen. Dazu wäre ein Kanal vom Eifeltor zum Rhein zu bauen. Am Kanalufer könnte für Radfahrer eine Schnellverbindung zum Rheinradweg entstehen. Beidseitig könnte ein breiter Spazierweg mit einer Allee als Freizeitmeile angelegt werden. Das würde stark zur Lkw-Verkehrsentlastung in der Stadt beitragen, einer deutlich verbesserten CO2-Bilanz sowie einer deutlichen Lärmreduzierung.

25. Idee: Mich stören die überall herumstehenden Elektroroller und Leihfahrräder, die zum Teil Bürgersteige oder Fahrradwege blockieren, wild in Büschen, Parks und Grünanlagen herumliegen und sogar im Rhein „entsorgt“ werden. Ich wünsche mir, dass es fest installierte Abstellflächen für diese Gefährte gibt mit Schloss. Auf einer App sollen Nutzer nachschauen können, wo es ein freies Gefährt gibt und es an anderer Stelle wieder abstellen können. Das System aus Paris scheint mir ideal zur Nachahmung.

26. Idee: Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die in den Ruhestand gehen, verfügen über ein enormes Wissen über die Funktionsweise aber auch die Schwachstellen der Stadtverwaltung. Dieses geht der Stadt dann verloren, wenn diese in den Ruhestand treten. Auf freiwilliger Basis könnten diese Ehemaligen ein Gutachtergremium bilden, dass zu bestimmten Fragen Stellung nimmt, anstatt dass externe Gutachter beauftragt werden. Das würde der Stadt Geld sparen.

27. Idee: Ich fände es eine gute Idee, in der Großen Witschgasse wie schon in anderen Straßen im Severinsviertel jeweils links und rechts versetzt Bäume zu pflanzen und die Autos fahren nahezug Slalom. Denn die Straße heizt sich im Sommer unglaublich auf, es gibt keinen einzigen Baum. Das würde etwas Abkühlung bringen und der Verkehr, der trotz 30 durch die Straße rast, wäre etwas langsamer. Ein ästhetischer Genuss, auch für Touristen, die vom Schokoladenmuseum zurück in die Stadt gehen.

28. Idee: Man sollte auf der Hohenzollernbrücke den Verkehr von Fußgängern und Radfahrern trennen: die Fußgänger auf die Südseite, sie können dort Liebesschlösser anbringen und das Panorama der Altstadt genießen und die Radfahrer auf die Nordseite und diese können dort unbehelligt von Fußgängern in beide Richtungen fahren. Im Zuge der Erweiterung des Hauptbahnhofs könnte dort noch eine Fahrradrampe gebaut werden. Dies ist sicherlich die kostengünstige Alternative.

29. Idee: Ich wünsche mir eine Bebauung der zahlreichen Baulücken, die heute noch an den Krieg erinnern – zum Beispiel die Grundstücke Neusser Straße 210, 227 und 229. Über den Geschäften könnten jeweils vier Wohnungen entstehen. Solche Lücken gibt es noch viele in Köln. Notfalls sollte die Stadt sich bemühen, diese etwa zugunsten des Allgemeinwohls für die GAG zu enteignen.

30. Idee: Ein fokussierter schneller Ausbau der schon konzipierten „sicheren“ Radpendlerrouten und Radschnellwege vom Umland ins Stadtzentrum. Damit steigen mehr Leute vom Auto/ ÖPNV auf das Rad um. Die überforderte KVB wird entlastet, die Stadt vom Autoverkehr, langfristig die Krankenkassen. Die Stadt wird sauberer, die Menschen gesünder.