Bilanz zum WochenendeMehr als 300 Corona-Kontrollen in Köln

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polizei domplatte

Symbolbild

Köln – Der Hinweis eines Anwohners klang eindeutig: Aus einer Gaststätte an der Liebigstraße in Neuehrenfeld, so teilte es der Anrufer der Polizei-Leitstelle am Samstagabend mit, sei laute Musik zu hören. Im Innern finde offenbar eine Party statt. Und dies ist nach den aktuell gültigen Corona-Bestimmungen seit dem 2. November verboten.

Als Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes kurz darauf um 23.50 Uhr vor dem Lokal eintrafen, bot sich ihnen allerdings ein ganz anderes Bild: Die Shisha-Bar sei „plötzlich verdunkelt“ und „mucksmäuschenstill“ gewesen, berichtete ein Polizeisprecher. Auf Klopfen und Rufen der Streifenbeamten habe niemand reagiert. Schließlich habe ein Schlüsseldienst die Tür geöffnet – das sei zur Verhinderung von Corona-Verstößen erlaubt, erklärte der Sprecher.

Gäste stellten sich schlafend

Gut vorstellbar, dass sich der ein oder andere Beamte ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Denn in der Bar hielten sich neben dem Betreiber ein Dutzend Partygäste auf. Einige, so der Sprecher, hätten sich schlafend gestellt. „Offenbar ein klarer Fall von Sekundenschlaf.“ Andere hätten noch versucht, sich im Keller vor den Beamten zu verstecken – vergeblich. 

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Auf einem Tisch hätten frische Speisen und Getränke gestanden, mehrere Wasserpfeifen seien rundherum aufgebaut gewesen, heißt es. Das Ordnungsamt bat die Gäste wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung zur Kasse. Der Wirt erhielt eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige.

Feiernde flüchten über Gleisbett

Bereits in der Nacht zum Samstag hatten Polizei und Stadt eine illegale Party in Deutz aufgelöst. Offenbar mehrere Dutzend Männer und Frauen waren laut Polizei durch eine eingetretene Tür in ein leerstehendes, baufälliges Haus an der Siegburger Straße eingedrungen. Dort sollen sie Musik-Equipment aufgebaut und gefeiert haben. Auch in diesem Fall riefen Anwohner die Polizei.

Als die ersten Streifenwagen vorfuhren, seien 30 bis 40 Partygäste über das Gleisbett am alten Deutzer Hafenbecken getürmt, berichtete der Polizeisprecher. 28 Männer und Frauen zwischen 19 und 53 Jahren hielten die Einsatzkräfte fest. Sie bekamen Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und müssen Verwarngelder wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung zahlen. Die Beamten stellten ein Mischpult und mehrere Boxen sicher.

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Stadtweit kontrollierten Ordnungsamt und Polizei am Wochenende mehr als 300 Personen wegen möglicher Verstöße gegen die Pandemie-Bestimmungen. Vielerorts hätten Nachtschwärmer bei kleineren Ansammlungen auf Straßen, Plätzen und in Parks keine Mund-Nase-Bedeckungen getragen und das Abstandsgebot missachtet. Die Einsatzkräfte erhoben Verwarngelder von je 50 Euro und erteilten Platzverweise. Insgesamt jedoch sei es vor allem im Bereich der bekannten Feier-Hotspots spürbar ruhiger gewesen als an den vorigen Wochenenden, teilte der Polizeisprecher mit.  

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