In NRW sind laut der neuen CHE-Studie ein Viertel der Studiengänge zulassungsbeschränkt, Tendenz sinkend. So ist die Lage in Köln.
1,2 für Jura nötigIn Köln braucht man für 40 Prozent der Studiengänge passenden NC oder Eignung

Hauptgebäude der Uni Köln (Symbolbild)
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An den Kölner Hochschulen gelten für 40 Prozent aller angebotenen Studiengänge Zulassungsbeschränkungen. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des CHE-Centrum für Hochschulentwicklung. Diese hat ergeben, dass in NRW insgesamt noch gut ein Viertel (26,2 Prozent) aller Studienangebote im anstehenden Wintersemester 2025/26 eine Zulassungsbeschränkung haben: etwa in Form eines Numerus Clausus, eines Eignungstests oder eines Bewerbungsgesprächs.
NRW bleibe damit unter dem aktuellen Bundesschnitt von 32,5 Prozent, heißt es. Im Ländervergleich liegt NRW auf Platz 9. In Berlin ist mehr als jeder zweite Studiengang zulassungsbeschränkt (54,4). Zwischen den Städten in NRW variiert der Anteil stark. Köln liegt mit einer Quote von 40 Prozent an der Spitze, in Paderborn sind nur drei Prozent der Fächer mit einer Zugangsbeschränkung belegt. Die deutlichsten Rückgänge gab es mit 16 Prozentpunkten in Essen sowie in Bochum und Köln mit jeweils sechs.
So viele Studiengänge sind zulassungsfrei an der Uni Köln
An der Universität zu Köln als größte Hochschule der Stadt sind von 368 Studiengängen 166 zulassungsbeschränkt, also rund 45 Prozent des Angebots. Zum Vergleich: 2024 waren von 376 Studiengängen noch 223 zulassungsbeschränkt, also deutlich mehr als die Hälfte. Die Fächer Human- sowie Zahnmedizin sind bundesweit beschränkt. „Die Universität zu Köln hat in den vergangenen Jahren, in denen die Studierendenzahlen außergewöhnlich hoch waren, einen Teil ihrer Studiengänge zulassungsbeschränkt, um ihre Qualitätsstandards in Studium und Lehre weiterhin zu realisieren. Wir prüfen turnusgemäß und jeweils pro Studiengang, ob die Zulassungsbeschränkung weiterhin erforderlich ist“, teilt eine Uni-Sprecherin auf Anfrage mit.
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Im Fach Jura beispielsweise wurden zum Wintersemester 2024/25 20 Prozent der Erstsemester über die sogenannte Abiturbestnotenquote mit einem NC von 1,2 ins Studium aufgenommen. Bei der Mehrheit, also 80 Prozent, galt die Abiturdurchschnittsnote unter Einbezug eventuell vorhandener Wartezeitsemester (bis maximal sechs): Hier lag der NC bei 1,9.
Uni Köln und deutschlandweit: Rückläufige Studierendenzahlen
Für den englischsprachigen Bachelor „Management, economics and law“ galt jeweils ein NC von 1,0. Auch für manche Fächer im Rahmen eines Lehramtsstudiums (Gymnasium/Gesamtschule) gilt eine Zulassungsbeschränkung: für Biologie etwa 1,2 und für Englisch 1,3. 153 Fächer an der Uni sind jedoch zulassungsfrei: darunter Philosophie, Katholische Theologie, Romanistik und viele andere. An der TH Köln, der zweitgrößten Hochschule der Stadt, sind von 98 Studiengängen 32 zulassungsbeschränkt, teilt ein Sprecher mit, also rund ein Drittel. Für International Business braucht man einen NC von 1,3, während Fächer wie Erneuerbare Energien und Data and Information Science zulassungsfrei sind.
In Köln gibt es zudem eine Reihe Hochschulen, für die man zunächst seine musikalische (Musikhochschule), künstlerische (Kunsthochschule für Medien) sowie sportliche Eignung beweisen muss (Spoho), bevor man ein Studium hier aufnehmen kann.
Gründe für den Rückgang von Zulassungsbeschränkungen macht die CHE-Studie an rückläufigen Erstsemesterzahlen und gleichzeitigem Ausbau des Studienangebots fest. Auch an der Kölner Uni geht der Trend zu insgesamt weniger Studierenden. „Nachdem sich die Studierendenzahlen in den vergangenen Jahren – im landesweiten Trend – normalisiert haben, ist die Notwendigkeit für Zulassungsbeschränkungen in manchen Studiengängen weniger stark gegeben“, teilt die Uni-Sprecherin weiter mit.
Waren 2019 noch 51.000 Studierende eingeschrieben, pendelt sich die Zahl an der Uni Köln derzeit auf rund 45.000 ein. (mit dpa)