Köln – Ein Monat, 180 Diebstähle. Die Kölner Verkehrsbetriebe beklagen immer öfter den Klau von Nothammern aus ihren Bussen. Auf ihrer Facebook-Seite haben sie sich am Freitagmorgen an die dreisten Diebe gewandt und appelliert: „Bitte lasst die Nothammer dort, wo sie hängen! Sie können im Notfall Leben retten!“
Durchschnittlich sechs Nothammer pro Tag sind im November 2015 aus den Bussen gestohlen worden. Insgesamt entwendeten Unbekannte in diesem Jahr bisher etwa 1900 der kleinen, roten Lebensretter. Im vergangenen Jahr waren es 1600.
„Wir erkennen da einen gefährlichen Trend“, sagt Pressesprecher Matthias Pesch. Viel unternehmen kann die KVB aber nicht: „Die Hammer müssen für die Fahrgäste aus Sicherheitsgründen frei und schnell zugänglich sein. Eine andere Befestigung kommt also nicht in Frage. Wir können nur immer und immer wieder an die Täter appellieren, den Unsinn sein zu lassen.“
Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr
Wird ein Täter beim Hammer-Klau erwischt, folgen eine Geldstrafe und eine Strafanzeige wegen des Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen. Das wird laut Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bestraft.
Bisher konnte jedoch noch kein Hammer-Dieb gefasst werden, so Pesch.
Warum überhaupt jemand auf die Idee kommt, einen Nothammer zu klauen, darüber rätselt man auch bei der KVB. „Vermutlich aus Frust oder Langeweile“, so Pesch.
Auch wirtschaftlich schadet der Hammer-Klau dem Unternehmen: Etwa 4,50 Euro kostet ein Notfallhammer. Insgesamt ist der KVB so in den vergangenen zwei Jahren ein Schaden von etwa 16.000 Euro entstanden.