- Mit mehr als 50 Millionen verkauften Tonträgern sind „Die drei ???“ die erfolgreichste Hörspielreihe der Welt.
- Nun sind sie mit ihrem Live-Hörspiel auf Tour – auch in der Lanxess Arena in Köln.
- Doch wie ist es, wenn drei Männer im mittleren Alter 16-jährige Jugendliche sprechen? Unsere Redakteurin war dort.
Köln – Drei riesige, beleuchtete Fragezeichen. Eins in weiß, eins in blau, eins in rot. Mehr braucht es am Donnerstagabend an Bühnenbild nicht, um fast 14 000 Zuschauer zu Begeisterungsstürmen zu bewegen. Als dann noch drei Herren Anfang 50 in schwarzen Anzügen ans Pult treten, ist die Stimmung in der Lanxess-Arena wie bei einem Rockkonzert.
Doch als Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Andreas Fröhlich (Bob Andrews) und Jens Wawrczeck (Peter Shaw) zum ersten Mal die Stimmen erheben, scheinen da auf einmal nicht mehr Männer im mittleren Alter, sondern Teenager zu stehen. Seit 40 Jahren sind sie „Die drei ???“. Mit mehr als 50 Millionen verkauften Tonträgern ist es die erfolgreichste Hörspielreihe der Welt.
Nie anbiedernd oder albern
Nun könnte man ja annehmen, dass das nur deshalb so lange mit denselben Sprechern funktioniert hat, weil man beim Hören nun mal niemanden sieht, folglich auch das Altern kaum bemerkt. Doch auch das Live-Hörspiel funktioniert prächtig und ist zu keinem Zeitpunkt anbiedernd oder albern. Und das liegt an der sehr besonderen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Augenzwinkern, mit der die drei Sprecher, Geräuschemacher Jörg Klinkenberg und Musiker Valentin Rövenstrunck ihren eigens für die Bühne geschriebenen Fall „Die drei ??? und der dunkle Taipan“ zum Leben erwecken.
Hier stehen Profis, die ihr Handwerk beherrschen, die aber auch wissen, dass es dennoch ein großes Geschenk ist, auch nach 40 Jahren noch von den Fans geliebt zu werden. „Wir sind 16“, sagt Bob in einer Szene, als die Juniordetektive nach dem Alter gefragt werden. „Aber das schon seit 40 Jahren.“ Für solche Einlagen werden sie gefeiert.
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Die Geschichte, den Andreas Fröhlich basierend auf einer Idee von Hendrik Buchna geschrieben hat, enthält zudem alles, was zu einem echten „Drei ???“-Fall gehört. Da steht am Beginn ein kniffliges Rätsel, sie suchen verschwundene Kostbarkeiten, sind nachts auf einem Friedhof, kommen in ein verlassenes Spukhaus und begegnen einem Superschurken (Tim Grobe), der sich als alter Bekannter entpuppen wird. Peter kämpft mit seiner Angst vor Geistern, Justus weiß alles besser. Es ist alles wie immer. Und natürlich finden sich jede Menge Anspielungen auf alte Fälle. Da taucht das Aztekenschwert wieder auf, ist von Java-Jim die Rede und steht Allie Jamison (Katrin Fröhlich) vor der Zentrale auf dem Schrottplatz.
Die Fans, die seit 40 Jahren die Geschichten hören – oft zum Einschlafen – sind mit ihren Helden gealtert, doch es sind auch viele Jugendliche in der Arena. Sie alle erleben eine Show, die so bunt, kurzweilig und unterhaltsam ist, dass niemand daran zweifeln wird, dass die drei Detektive noch sehr lange Zeit jeden Fall übernehmen werden.