Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Zuständigkeiten endlich geklärtDüsseldorf bereitet Badeverbot im Rhein vor – Zieht Köln nach?

2 min
Das sommerliche Wetter lockte die Kölnerin und Kölner bereits im April 2025 an den Rhein am Ufer in Rodenkirchen. Die Gefahr: die Strömung und die Tiefe des Flusses.

Das sommerliche Wetter lockte die Kölnerin und Kölner bereits im April 2025 an den Rhein am Ufer in Rodenkirchen. Die Gefahr: die Strömung und die Tiefe des Flusses. 

Düsseldorf erarbeitet derzeit eine Verordnung, das Innenministerium gibt grünes Licht. Verstöße sollen teuer werden. Köln könnte nachziehen. 

Die Stadt Düsseldorf bereitet nach mehreren tödlichen Badeunfällen in den vergangenen Wochen ein Badeverbot im Rhein vor. Die Verwaltung erarbeite derzeit eine Verordnung dazu, berichtete der WDR am Montagabend unter Bezugnahme auf Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU).

Die Stadt Düsseldorf hatte sich bereits Anfang Juli für ein komplettes Badeverbot im Rhein auf Düsseldorfer Stadtgebiet ausgesprochen, allerdings war laut WDR bis dato unklar, welche Behörde ein solches Verbot überhaupt verhängen könne.

Düsseldorf bereitet Badeverbot im Rhein vor

Ähnliche Probleme hatte es auch in Köln gegeben. Auf Anfrage sagte Kölns Stadtsprecherin Simone Winkelhog dieser Zeitung Anfang Juli, die Stadt würde „eine Ausweitung des Verbotes durch die zuständige Behörde begrüßen“. Dieses Verbot solle für „alle Rheinkilometer in der Stadt“ gelten. Strittig allerdings war auch hier, welche Behörde zuständig wäre, das Verbot zu erlassen.

Alles zum Thema Herbert Reul

Baden neben vorbeiziehenden Schiffen: Die Strömung kann im Rhein in kann schnell gefährlich werden.

Baden neben vorbeiziehenden Schiffen: Die Strömung kann im Rhein kann schnell gefährlich werden.

Laut Düsseldorfs OB Stephan Keller habe nun das NRW-Innenministerium in der Sache für Klarheit gesorgt und bestätigt, dass die Stadt ein Verbot eigenständig für ihr Stadtgebiet aussprechen könne. Das Ministerium vertrete die Auffassung, dass das Bundesrecht einem kommunalen Badeverbot nicht entgegenstehe, ergänzte ein Stadtsprecher laut WDR.

Köln: Kommt ein generelles Badeverbot im Rhein jetzt schnell?

NRW-Innenminister Herbert Reul hatte sich vor Wochen noch skeptisch bezüglich eines Verbots geäußert. Ein generelles Badeverbot müsse kontrollierbar sein, sonst verfehle es seinen Effekt. „Deshalb bin der Meinung: Wir brauchen keine neuen Gesetze – wir brauchen mehr Vernunft“, so Reul.

In welchem Ausmaß die Stadt Düsseldorf Kontrollen durchführen will und kann, ist noch nicht bekannt. OB Keller setzt sich jedenfalls für ein empfindliches Bußgeld ein. Die Strafe für unerlaubtes Baden müsse eine spürbare und nachhaltige Wirkung zeigen. Einzelheiten würden derzeit noch abgestimmt. Die Stadt hofft dabei auch auf Unterstützung des Innenministeriums. Ab wann das Badeverbot gelten wird, ist bisher nicht bekannt.

Nicht im Rhein schwimmen: DLRG appelliert an Vernunft

Allerdings könnte die entsprechende Verordnung Signalwirkung für Köln und weitere Städte haben. Bislang ist das Schwimmen im Rhein nur im Bereich etwa von Brücken, Hafeneinfahrten oder bebauten Ufern, zum Beispiel in der Kölner Altstadt, verboten – aber nicht grundsätzlich.

Bis es so weit ist, appellieren Kommunen, Polizei, Feuerwehr und der DLRG an die Vernunft. „Wir setzen vor allem darauf, die Menschen in Köln durch intensive Medienarbeit und Öffentlichkeitskampagnen fortlaufend darauf aufmerksam zu machen, dass das Baden im Rhein eine große Gefahr birgt“, sagt Kölns Stadtsprecherin Simone Winkelhog. „Wer im Rhein badet, riskiert, im Rhein zu sterben.“ (pst)