50 Jahre hat es gedauertNeue KVB-Haltestelle der Linie 3 wird ab Montag angefahren

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KVB Bahn Linie 3 neue Haltestelle

Die Linie 3 der KVB hält nun auch an der neuen Haltestelle Görlinger-Zentrum.

Köln – Einige Spuren der Baustelle müssen noch beseitigt werden, und auch auf dem Netzplan der KVB fehlt das kleine Stück am Ende der rosafarbenen Linie noch. Von Montag an hat das Kölner Stadtbahnnetz 600 Meter Gleise und eine Haltestelle mehr. Am frühen Morgen, um 4.31 Uhr, beginnt laut Fahrplan der reguläre Betrieb auf der Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 zur neuen Haltestelle Görlinger-Zentrum.

Hinter der bisherigen Endhaltestelle am Ollenhauerring biegt die neue Strecke nach etwa 350 Metern ab und endet am Schumacherring zwischen der Grundschule und Wohnhäusern. Am Samstag wurde der neue Streckenabschnitt offiziell eingeweiht. Nach einer kurzen Fahrt in einer geschmückten Bahn eröffneten Verkehrsdezernentin Andrea Blome und KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske die neue Haltestelle symbolisch.

Großer Schritt für Anwohner

Zwar machten die neuen Gleise nur etwa 0,25 Prozent des gesamten Netzes aus, doch für die Anwohner sei die Eröffnung ein großer Schritt, so Fenske. „Eine kleine, aber feine Maßnahme“, nannte auch Blome den Ausbau, der nach etwa 20 Monaten Bauzeit innerhalb des geplanten Zeitrahmens beendet werden konnte. Der Bau hat rund zwölf Millionen Euro gekostet, etwa zwei Drittel davon übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen. Man habe den Kostenrahmen damit einhalten können, so Blome.

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Mit der neuen Haltestelle wird der Stadtteil Bocklemünd/Mengenich besser erschlossen, rund 5800 Bewohner leben im direkten Umfeld der neuen Endstation der Linie 3. Eine Fahrt zum Neumarkt dauert für sie in Zukunft 22 Minuten. Da die Bahnsteige der Station unmittelbar an die umliegende Bebauung angrenzen, wurde eine Lärmschutzwand errichtet und die angrenzenden Wohnungen mit speziellen Schallschutzfenstern versehen. Außerdem war eine neue Feuerwehrzufahrt nötig geworden, da die Gleistrasse den ehemaligen Weg belegt.

50 Jahre hat es gedauert

Mit der Eröffnung endet ein Prozess, der Anwohner und Stadtverwaltung seit mehr als 50 Jahren beschäftigt. Bereits in den 60er Jahren gab es Planungen für eine Stadtbahnlinie entlang des Ollenhauerrings, in damaligen Bebauungsplänen waren Flächen dafür freigehalten worden. Nach Protesten gegen die Pläne in den 90er Jahren wurde eine Variante entlang der Militärringstraße entwickelt, die eine unterirdische Haltestelle in der Wohnsiedlung Görlinger-Zentrum vorsah. Doch das Vorhaben galt auf Landesebene als zu teuer, sodass die Stadt 1995 mit den Planungen für eine oberirdische Streckenführung begann.

Im Jahr 2002 ging der erste Abschnitt zwischen den Haltestellen Bocklemünd und Ollenhauerring in Betrieb, doch erst 2006 ließ der Stadtrat die Pläne für eine U-Bahn-Lösung endgültig fallen. Aus den möglichen Streckenverläufen entschied man sich stattdessen für eine Haltestelle am Schumacherring, der Beschluss für den Bau wurde 2015 rechtskräftig. Weitere Umplanungen verzögerten den Baubeginn, erst im Februar dieses Jahres konnten die Arbeiten beginnen, nachdem die Rhein-Energie zuvor schon Leitungsarbeiten verrichtet hatte.

Die Verlängerung der Linie 3 ist – von der Inbetriebnahme der Haltestellen der noch nicht fertiggestellten Nord-Süd-Stadtbahn abgesehen – der erste Ausbau des KVB-Netzes seit dem Anschluss des Gewerbegebietes am alten Flughafen Butzweilerhof an die Linie 5 im Jahr 2010.

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