Planungen liegen auf EisSechs Straßenbauprojekte, die sich in Ehrenfeld seit Jahren verzögern

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Eine Straße in Ehrenfeld mit Bäumen und geparkten Autos.

Die Umgestaltung der Keplerstraße in Ehrenfeld wird voraussichtlich erst 2027 fertig sein.

Im Stadtbezirk Ehrenfeld verzögern sich Straßenbauvorhaben seit Jahren. Schuld ist unter anderem der Verkehrsversuch an der Venloer Straße. Eine Übersicht.

Schattige Bäume, ein paar hübsche alte Fassaden und ein kleiner Platz, der jedoch überwiegend mit Autos zugeparkt ist. Das Potenzial der Keplerstraße, eine richtig schmucke Straße zu werden, wurde schon vor Jahren erkannt. Aber viel passiert ist seitdem nicht. Die Straße, für die es seit 2014 einen Beschluss zur Umgestaltung gibt, ist eines von mehreren Beispielen für Straßenbauprojekte im Bezirk Ehrenfeld, die zurzeit auf Eis liegen. Einer der Gründe für die Verzögerungen ist dabei die immer noch laufende Erprobungsphase für die bevorstehende neue Verkehrsregelung auf der Venloer Straße. Sie bindet im Amt für Straßen und Radwegebau viel Personal.

Sechs Straßenbauprojekte in Ehrenfeld liegen auf Eis

In einer Mitteilung an die Bezirksvertretung gibt die Verwaltung einen Überblick, wie es um die sechs Projekte steht, die eigentlich vorrangig umgesetzt werden sollten. Die schlechte Nachricht vorweg: In diesem Jahr wird keines davon fertig werden.

Nicht einmal das verglichen mit den übrigen Vorhaben eher bescheidene Projekt, auf der Rochusstraße in Ossendorf den Fahrradschutzstreifen von der Margaretastraße bis zur Zufahrt zur Justizvollzugsanstalt zu markieren. Im dritten Quartal 2024, so die Mitteilung, könnten die Arbeiten begonnen werden. Anfang 2025 wäre es dann so weit, dass die Markierung fertig würde.

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Planungen stocken, da Personal fehlt – Projekte bleiben jahrelang liegen

In der Ehrenfelder Keplerstraße, die die Venloer mit der Vogelsanger Straße verbindet, wird die Umgestaltung frühestens Mitte 2026 angepackt. Für die hatte man schon 2014 erste Ideen. Vor allem lautet das Ziel, mehr Platz zu schaffen, indem das Abstellen von Autos anders geregelt wird. Doch die Maßnahme ruht seit 2022, weil Personal fehlt, um die Planungen fortzusetzen. Daher konnte auch noch keine Öffentlichkeitsbeteiligung stattfinden. Als voraussichtlicher Fertigstellungstermin wird das zweite Quartal 2027 angegeben. Immerhin 13 Jahre nach dem Beschluss.

Auch für die bereits 2015 erstmals geforderte sichere Schulweglösung zur Schule am Wasseramselweg in Vogelsang gibt es noch keinen Termin. Eine Planung für die neue Verbindung parallel zum Girlitzweg namens Teichrohrsängerweg ist noch in Arbeit. Zum Teil müssen aber noch Grundstücke angekauft werden. Die neue Straße würde an mehreren Firmenzufahrten mit LKW-Verkehr entlang führen.

Im Ehrenfelder Bezirk ist Geduld gefragt

Die Helios-Schulgemeinde wird an ihrem neuen Domizil in Ehrenfeld womöglich doch keine Baustelle direkt vor dem Schuleingang haben. Das Vorhaben, die Vogelsanger Straße zwischen Gürtel und Oskar-Jäger-Straße umzugestalten, ist weiter fortgeschritten.

Wenn es gut läuft, könnte sie sogar fertiggestellt sein, bevor das Schulgebäude der Heliosschulen an der Vogelsanger Straße 200 bezugsfertig ist. Die Rede ist vom ersten Quartal 2025. Zuletzt wurde bekannt, dass es mit dem geplanten Einzug von Schülerinnen, Schülern und dem pädagogischen Personal zu Schuljahresbeginn 2024/25 wohl nichts wird, weil es Verzögerungen am Bau gibt.

Eine leere Straße mit Autos links und rechts.

Die Vogelsanger Straße vor der Helios-Schule (r.). Die Umgestaltung könnte Anfang 2025 beendet sein, wenn die Schule bezogen wird.

Noch keine Planung gibt es für die Oskar-Jäger-Straße, die zunächst von der Einmündung Vogelsanger Straße bis zur Kreuzung Weinsbergstraße umgestaltet werden soll. Der Ausbau ist im Jahr 2025 vorgesehen.

Gute Nachrichten für Kreuzung in Bickendorf

Geduld ist auch in Bickendorf gefragt. Die lange Zeit gefürchtete Kreuzung von Mathias-Brüggen-Straße und Mühlenweg ist zwar seit 2018 durch den Bau einer Ampelanlage ziemlich entschärft worden. Damals hatte es innerhalb kurzer Zeit zwei schwere Unfälle gegeben, sodass Anwohner eine spontane Protestkundgebung organisierten. Die Ampelanlage sollte nur eine Übergangsphase markieren, bis der schon lange geforderte Kreisverkehr an dieser Stelle endlich gebaut wird.

Eine Kreuzung mit Ampelanlage.

Die Kreuzung Mathias-Brüggen-Straße/Mühlenweg soll 2024/25 zu einem Kreisverkehr umgebaut werden.

Die gute Nachricht zum Schluss: Möglicherweise noch in diesem Jahr wird die Planung auf den Weg gebracht. Als möglicher Baubeginn wird das vierte Quartal 2024 genannt. Die Bauzeit würde rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Angepackt würde dabei auch die Umgebung. Der Mühlenweg beispielsweise soll in diesen Zusammenhang eine Fahrradstraße werden.

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