Tauben-ProblemTunnel am Kölner Dom soll umgestaltet werden – aber erst in zehn Jahren

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Tunnel Johannisstraße Kölner Dom

So soll der Tunnel an der Johannisstraße nach einer Umgestaltung aussehen.

  • Die Unterführung an der Johannisstraße verbindet den Breslauer Platz mit der Philharmonie.
  • Die Deutsche Bahn will die Tauben vergrämen, die es sich dort gemütlich gemacht haben.
  • Obwohl es schon ausgearbeitete Pläne gibt, soll bis zur Umgestaltung noch ein Jahrzehnt vergehen.

Köln – Der Tunnel an der Johannisstraße gehört zu den Orten in der Domumgebung, an die sich besser kein Tourist verirren sollte. Es ist dunkel, der Boden ist zentimeterdick mit Taubenkot verdreckt, und es stinkt beißend nach Urin. Dabei handelt es sich um die direkte Verbindung zwischen dem Breslauer Platz und der Philharmonie – also um einen Bereich, der noch öfter genutzt würde, wenn es dort hell und sauber wäre. „Durch die stetig steigende Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel und S-Bahnen wird der Tunnel Johannisstraße stärker als unmittelbare Fußwegeverbindung vom Breslauer Platz in die Altstadt genutzt“, heißt es in einer Mitteilung des zuständigen Baudezernats.

Die Stadt hat zwar bereits eine Neugestaltung planen und schöne Computerbilder gestalten lassen, doch die Umsetzung wird voraussichtlich noch ein gesamtes Jahrzehnt auf sich warten lassen. Die Arbeiten konnten nicht wie geplant im vergangenen Jahr beginnen, weil die Deutsche Bahn zunächst das Tragwerk erneuern lassen muss.

Tragwerk des Tunnels am Kölner Dom muss ausgetauscht werden

Die DB AG hat allerdings angekündigt, dass die Planungen dafür bis 2025 dauern werden – danach soll der Austausch des Tragwerks mindestens drei bis vier weitere Jahre dauern. Der Tunnel an der Johannisstraße wird von insgesamt acht unterschiedlichen Stahltragwerken überspannt, die erhebliche Korrosionsschäden aufweisen. Von der Bahn beauftragte Gutachter sollen den Schaden untersuchen, um den genauen Umfang der erforderlichen Sanierungsarbeiten zu ermitteln.

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Die Stadt und die Deutsche Bahn haben jetzt mögliche Interimsmaßnahmen vereinbart und zusammengestellt, um die Situation vor Ort trotz der enormen Verzögerungen zu verbessern. Die DB AG will die im Tunnel lebenden Tauben im Einklang mit dem Tierschutz vergrämen, um das Kotproblem in den Griff zu bekommen. Das soll bis Ende November geschehen.

Geplant sind außerdem ein neuer Asphaltbelag sowie eine verbesserte Beleuchtung. Die Stadt will den Tunnel darüber hinaus wirksam für den Autoverkehr sperren. Das alles soll nach Angaben der Verwaltung „eine merkliche Verbesserung für die nächsten Jahre im Tunnelbereich bewirken“. Die Stadt will insgesamt 446.000 Euro in das Provisorium investieren. Der Bund investiert zusätzlich aus dem Konjunkturprogramm rund 50.000 Euro, die der Deutschen Bahn zur Verfügung gestellt wurden, um die Taubenvergrämung umzusetzen.

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Die Bezirksvertretung Innenstadt, der Verkehrsausschuss und der Stadtentwicklungsausschuss werden in den ersten Sitzungen der neuen Ratsperiode über die von der Verwaltung vorgeschlagenen Interimsmaßnahmen zur Aufwertung des Tunnels beraten und entscheiden, ob die Stadt sie umsetzen soll oder nicht.

Die Pläne für die Neugestaltung des Tunnels stammen vom Büro Ute Piroeth Architektur. Das Projekt soll 5,5 Millionen Euro kosten – es steht zu erwarten, dass sich die Kostenprognose in den nächsten zehn Jahren aufgrund bis dahin gestiegener Baupreise weiter erhöhen wird.

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