Aktivist in Gewahrsam, tödliche UnfälleDas ist die erste Bilanz der Karnevalstage
Köln – Zwei tödliche Unfälle am Wochenende überschatten ansonsten vergleichsweise friedliche Karnevalstage. Am frühen Sonntagmorgen gegen drei Uhr überfuhr eine KVB-Bahn an der Haltestelle Stegerwaldsiedlung in Mülheim einen 35-Jährigen, der im Gleisbett lag. Bereits am Freitagabend fanden Anwohner im Keller eines Hauses in der Innenstadt einen toten Mann.
Der 27-Jährige war kostümiert und lag am Fuße der Kellertreppe – wie lange, das ist noch unklar. Die Polizei geht inzwischen von einem tragischen Unfall aus. Anfangs hielten die Ermittler ein Tötungsdelikt für möglich, aber die Obduktion habe „keine Hinweise auf Fremdverschulden“ ergeben, sagte ein Polizeisprecher. „Aufgrund der ermittelten Umstände gehen wir nach bisherigem Stand davon aus, dass der Mann in Folge eines Treppensturzes zu Tode gekommen ist.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Ob der 27-Jährige alkoholisiert war, steht noch nicht fest, die Testergebnisse lägen noch nicht vor. Auch, was der Pulheimer in dem Haus an der Luxemburger Straße wollte, ist noch völlig unklar. Nach ersten Ermittlungen habe er keinerlei Beziehungen zu den Hausbewohnern gehabt, teilte der Polizeisprecher mit.
Alles zum Thema Herbert Reul
- Zum Saisonstart Rekordbesuch am Ring – Polizei zieht Bilanz der Kontrolle bei Blankenheim
- Kontrollen in der Eifel Innenminister Reul warnt Biker: „Fummelt nicht zu viel dran rum“
- Neues Lagezentrum in Neuss Hier übt die Polizei ihre Reaktion auf einen Terroranschlag bei der Fußball-EM
- Regeln für Cannabis Dürfen Soldaten oder Kölner Feuerwehrleute am Feierabend kiffen?
- Harter Migrationskurs gefordert JU-Chef in NRW: Deutschland soll Flüchtlinge nach Afrika abschieben
- Technologie und Wissen abgeschöpft Ein Ehepaar aus Düsseldorf steht im Verdacht, für China spioniert zu haben
- Kindesmissbrauch Hätte bessere Zusammenarbeit zwischen NRW und Niedersachsen zu früheren Verhaftungen geführt?
Der Rosenmontag verlief aus Polizeisicht weitgehend friedlich. Bis zum Abend habe es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Eine genaue Bilanz will die Polizei erst am Dienstag veröffentlichen.
Störungsfrei verlief auch die Teilnahme von Innenminister Herbert Reul (CDU) am Rosenmontagszug. Sowohl linksextreme Umweltaktivisten aus dem Hambacher Forst als auch Ultra-Fangruppen des 1. FC Köln hatten im Vorfeld damit gedroht, den Auftritt Reuls zu boykottieren. Die Polizei war unter anderem auf Sitzblockaden vorbereitet. Doch die blieben aus. Einzig in der Trankgasse und vor dem Excelsior-Hotel fielen Beamten zwei mutmaßliche Umweltaktivisten auf – einer wurde nach seiner Personalienfeststellung wieder entlassen, der andere kam in Gewahrsam. „Er wollte dummes Zeug mit seiner Sprühkreide machen“, sagte ein Ermittler. Der Verdächtige ist polizeibekannt.
Bilanz von Sonntag
Für die Polizei verlief der Sonntag vergleichsweise ruhig: 50 Taten (im Vorjahr: 49) wurden angezeigt, darunter drei Raub- und vier Sexualdelikte. In sechs Fällen ermitteln Polizisten wegen Beleidigung, in 19 wegen Sachbeschädigungen, in elf Fällen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und sieben Mal wegen Taschendiebstählen. (red)
Die Stadtverwaltung äußerte sich am Montagnachmittag in einer ersten Stellungnahme zufrieden und sprach von „entspannten Gesichtern im Koordinierungsstab im Rathaus“. Die Rettungsdienste hätten nur acht internistische und 23 „kleinchirurgische“ Hilfeleistungen gemeldet. Die Feuerwehr rückte am Montag vor allem aus, um Sturmschäden wie abgebrochene Äste oder umgefallene Schilder zu beseitigen.