Keine Ausnahmen in KölnAlle Bands und Künstler müssen am 11.11. 2G-Nachweise liefern

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Keine Sonderrechte: Bands wie Brings können am 11.11. nur mit 2G-Nachweisen auftreten.

Köln – Im Profifußball ist die Empörung groß, weil alle Zuschauer, die ins Stadion wollen, geimpft oder genesen sein müssen, Spieler aber wie Bayernprofi Josua Kimmich (und vermutlich zahlreiche andere) ungeimpft auflaufen dürfen. Ein fragwürdiges Regelwerk ermöglicht diesen Sonderstatus der ohnehin schon privilegierten Kicker. Und etwas, was sich der Kölner Karneval nicht leisten kann oder will.

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Es gibt zur Sessionseröffnung am 11.11. keine Sonderrechte für Künstler, Techniker oder anderes Personal. Wenn etwa in der Sperrzone am Heumarkt 2G-Regeln zum Einlass verlangt werden, gilt das auch für Musiker und Bands. Ralph Schlegelmilch, Präsident der veranstaltenden Willi-Ostermann-Gesellschaft, sagt: „Alle Personen im Backstage sind wie die Zuschauer vor der Bühne geimpft oder genesen.“

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Die Cheerleader des 1. FC Köln dürfen absurderweise derzeit nicht im Stadion auftreten, obwohl sie geimpft sind - im Gegensatz zu einigen Kickern, die auch ungeimpft auflaufen können.

Für den Kölschen Countdown der Großen von 1823 gilt das auch. Sprecher Manfred Damaschke: „Nur mit 2G hat man Zugang – das gilt für alle, ob Musiker, Techniker, Betreuer oder Busfahrer.“ Bereits im Spätsommer hätten alle Künstler die entsprechenden Nachweise erbracht, in der vergangenen Woche seien diese erneut abgefragt worden. Alles andere sei nicht vermittelbar. Damaschke weiß, wovon er spricht. Als 2. Vorsitzender der FC-Cheerleader muss er erleben, dass die komplett durchgeimpfte Truppe derzeit bei Heimspielen des FC nicht auftreten darf. „In die Zone Null, also den Innenraum, dürfen wir nicht rein gerade. Das kann man doch keinem erklären.“

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Wer in die Lanxess-Arena will, muss 2G nachweisen - Zuschauer genau wie Künstler oder Personal.

Dass der Karneval es hier sehr genau nimmt, bestätigt auch Stefan Löcher, Geschäftsführer der Lanxess-Arena. Bei seiner Veranstaltung „Elfter im Elften – Immer wieder kölsche Lieder“, die an diesem Samstag stattfindet, seien alle Auftretenden samt Crew geimpft oder genesen. Gleiches gelte für das Arena-Personal. „Nur mit 2G kommt man in die Halle. Es wollen doch alle unbeschwert feiern.“

Das Festkomitee formuliert das für sich und die ihm angeschlossenen Gesellschaften grundsätzlich. Sprecherin Tanja Holthaus sagt auf Anfrage: „Alle Zulassungsbeschränkungen in Bezug auf Covid 19 sind verpflichtend für die Zuschauer ebenso wie für die Beteiligten auf oder hinter der Bühne.“  Wenn eine Regelung für eine Veranstaltung erlassen sei, müssten sich selbstverständlich alle daran halten, die an dieser Veranstaltung auf die eine oder andere Art teilnehmen, so Holthaus.

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Die Sessionseröffnung auf dem Heumarkt ist seit Wochen ausverkauft, wird aber vom WDR live im TV übertragen. Im Tanzbrunnen beim Kölschen Countdown wird es eine Tageskasse geben, da es aus den Rückläufen der nicht Geimpften etwa 300 Restkarten gibt.

Das „Jeckenville Festiväl“ auf dem Gelände „Carlswerk-Victoria“ in Mülheim ist ebenfalls ausverkauft. Karten gibt es noch für die Lanxess-Arena am 13. November, wenn die bekanntesten kölschen Bands bei „Elfter im Elften – Immer wieder kölsche Lieder“ auftreten werden.

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