Kommunalwahl in KölnVerärgerter Christian Möbius zieht seine Kandidatur zurück

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Christian Möbius (rechts) beim Kreisparteitag der CDU Köln.

Christian Möbius (rechts) beim Kreisparteitag der CDU Köln.

Köln – Der Politikstudent Marlon Berendt dürfte dem Parteitag der CDU am kommenden Samstag gelassen entgegensehen. Seine Kandidatur zur Kommunalwahl 2020 ist unumstritten, einen internen Gegenkandidaten braucht der 22-Jährige nicht zu befürchten. In seinem Wahlkreis, den die Stadtteile Stammheim, Flittard und das nördliche Mülheim bilden, hatte die SPD zuletzt 154 Stimmen Vorsprung; für den ehemaligen Schülersprecher der Willy-Brandt-Gesamtschule in Höhenhaus besteht durchaus die Chance, als einer der Jüngsten Mitglied der CDU-Fraktion zu werden.

„Ich möchte mich für meinen Wohnort einsetzen“, begründet Berendt seine Kandidatur. Denn er habe den Eindruck, dass Stammheim und Flittard im Rathaus vernachlässigt werden. „Beispielsweise gibt es bei uns keine KVB-Leihräder“, sagt er. „Da muss etwas geschehen.“

Darum zieht Möbius seine Kandidatur zurück

Im Gegensatz zu seinem Parteikollegen aus dem Rechtsrheinischen muss der Vorsitzende der Jungen Union, der Jurastudent Felix Spehl, um seine Kandidatur bangen. Der stellvertretende Vorsitzende des Katholikenausschusses, Maximilian Rudloff, hat sich ebenfalls für den Wahlkreis Braunsfeld/Müngersdorf/Lindenthal beworben. Beide sind in ihren jeweiligen Ortsverbänden vorgeschlagen worden. „Der Vorstand wird auf eine Empfehlung verzichten, es zählt das dezentrale Votum“, sagt CDU-Chef Bernd Petelkau. Über strittige Kandidaturen in einem Wahlbezirk habe die Mitgliederversammlung zu entscheiden.

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Der ehemalige Landtagsabgeordnete Christian Möbius hat seine Kandidatur für den Wahlkreis Longerich am Mittwoch zurückgezogen – offenbar auch aus Verärgerung über eine seiner Ansicht nach drohende unzureichende Berücksichtigung der Nippeser Christdemokraten auf der Reserveliste. Nach dem Rückzug des Ex-Landespolitikers Möbius ist Ratsherr Martin Erkelenz einziger CDU-Bewerber in Longerich.

In einigen Wahlbezirken wird es spannend

Für zwei weitere der 45 Wahlbezirke werden Kampfkandidaturen erwartet. Spannend wird das Ergebnis im Wahlbezirk Ostheim/Neubrück, in dem der Ratsherr Stephan Pohl auf den ehemaligen Leiter des Ordnungsamtes sowie der Gebäudewirtschaft, Engelbert Rummel, treffen wird. Pohl tritt mit der Empfehlung seines Ortsverbandes und des Stadtbezirks Kalk an.

Bernd Petelkau zu Gast im Neven-DuMont-Haus.

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Im nördlichsten Wahlkreis, zusammengefügt aus den Stadtteilen Merkenich, Fühlingen, Roggendorf/Thenhoven und Worringen, ist die CDU-interne Kandidatenfrage ebenfalls offen. Außer der Ratsfrau Birgitta Nesseler-Komp, Mitglied des Fraktionsvorstandes, hat sich Thomas Kleinschnittger beworben. Der Jurist ist Regierungsdirektor im Bundesverteidigungsministerium und Vorsitzender des Gesamtpersonalrats.

Listenplatz eins für Bernd Petelkau

Derzeit haben die Christdemokraten 25 Sitze im Stadtrat, einen weniger als die SPD, fünf mehr als die Grünen. „Wir wollen stärkste Fraktion werden“, sagt Petelkau. Sofern es das Wahlergebnis zulasse, halte er ein Bündnis mit den Grünen „aufgrund unserer sehr guten Zusammenarbeit“ für die erste Option.

Der CDU-Chef selber wird voraussichtlich Platz eins der Reserveliste einnehmen. Dahinter folgen sollen Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz sowie die Vorstandsmitglieder Ursula Gärtner, Dirk Michel und Ralph Elster.

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