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Bedrohte TierartZwei Goldgelbe Löwenäffchen im Kölner Zoo geboren

Lesezeit 3 Minuten
Nachwuchs bei den Goldgelben Löwenäffchen im Kölner Zo.

Nachwuchs bei den Goldgelben Löwenäffchen im Kölner Zoo

Die Tierart gilt in freier Wildbahn als stark gefährdet. Im Zoo ärgern sie die Faultiere.

Flink springt das kleine Äffchen von einem Zweig zum nächsten, bevor es den staunenden Zoobesuchern einen interessierten Blick zu wirft. Obwohl erst wenige Wochen alt, bewegt es sich behände in der luftigen Höhe, klettert an den Ästen auf und ab oder mampft genüsslich einen Mehlwurm, den es fest in seiner kleinen Faust hält.

Ursprünglich kommt die Art aus Brasilien

Im Kölner Zoo gibt es Nachwuchs. Das Goldgelbe Löwenäffchen-Paar „Apu“ und „Nala“ hat am 28. Februar zwei Äffchen bekommen. Ihr Geschlechter sind noch unbestimmt. Doch Zoobesucher haben nun die Möglichkeit, die kleinen Kletterkünstler zu beobachten.

Damit ist die Zahl der Löwenäffchen im Kölner Zoo auf sechs Tiere angewachsen. Ursprünglich kommt die Affenart aus Brasilien, ihre Population gilt als stark bedroht. Teilweise stand sie sogar kurz vor Ausrottung. Grund dafür ist die Rodung der Regenwälder, in denen die Tiere ausschließlich leben. Allerdings zeigen Zucht- und Wiederaussiedlungsprogramme erste Erfolge: So wird die Gesamtpopulation der Tiere inzwischen auf etwa 1400 Tiere in freier Wildbahn geschätzt. „Die Erhaltungszucht ist ein Beispiel dafür, dass Zoos durchaus wichtig sind“, erklärt Zoo-Pressesprecher Christoph Schütt. Bei der Erhaltungszucht werden Tiere aus der Zoopopulation wieder ausgewildert.

Die Jungtiere sind am 28. Februar auf die Welt gekommen.

Die Jungtiere sind am 28. Februar auf die Welt gekommen.

Ob der Nachwuchs aus Köln ebenfalls ausgewildert wird, ist unklar. „Diese Entscheidung liegt nicht allein beim Zoo“, sagt Tierpfleger Christoph Kiesow.

Seit der Eröffnung des „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Hauses“ im Jahr 2022 spendet der Zoo jährlich rund 5000 Euro an das Löwenäffchen-Projekt „Save the Golden Lion Tamarin“ in Brasilien, das Konzepte fördert, die Tierpopulation dort zu stabilisieren. In dem Haus kann eine Auswahl an von Pflanzen und Tieren aus Süd- und Mittelamerika bestaunt werden. Wie auch die Faultiere, die neben den Löwenäffchen in dem Haus leben und es seit Ende April erdulden, dass die jungen Äffchen oftmals auf ihre Rücken springen. 

Affenart kommuniziert mit zwitschernden Lauten

„Löwenaffen können auch sehr dreist sein“, weiß Kiesow. „Die fressen auch mal den Faultieren das Futter direkt aus dem Mund.“ Trotzdem läuft das Miteinander doch recht friedlich und harmonisch ab – wie in freier Wildbahn auch. „Natürlicher geht es kaum“, sagt Schütt. 

Immer wieder dringt fröhliches Zwitschern von den Ästen nach unten, das beinahe wie das Geschnatter von Vögeln klingt. So, erklärt es Schütt, laufe die Kommunikation zwischen den Affen ab.

Noch sind die beiden kleinen Kletterkünstler ohne Namen – sie müssen erst eingefangen werden, damit ihr Geschlecht festgestellt werden kann, erklärt Kiesow. Es soll aber ein Name sein, der einen Bezug zu Brasilien hat, so viel sei verraten. „Ich persönlich möchte nicht, dass sie Fritz oder Gabi heißen“, sagt Kiesow. Dann doch lieber nach einem Fluss oder Dorf in dem Heimatgebiet der Affenart.