Von schwitzenden Flusspferden bis zu kotenden Marabus – die Bewohner des Zoos wenden ganz unterschiedliche Strategien gegen die Hitze an.
Schwitzende Flusspferde und kotende MarabusSo gehen die Tiere im Kölner Zoo mit der Hitze um

Die Pinguine im Kölner Zoo.
Copyright: Martina Goyert
Viel trinken, Eis essen und Freibadbesuche – damit versuchen viele Menschen zurzeit die heißesten Tage des Jahres zu überstehen. Aber wie kühlen sich eigentlich Tiere ab? Die Bewohner des Kölner Zoos haben ganz unterschiedliche Strategien, um mit den hohen Temperaturen zurechtzukommen.
Die Armurtiger-Geschwister Tochka und Timur zum Beispiel, die vor etwa einem Jahr im Zoo geboren wurden, nutzen das Wasserbecken in ihrer Anlage, um sich abzukühlen, wie der Zoo mitteilt. Bei ihren Nachbarn, den Asiatischen Löwen, sind demnach die Schattenplätze auf der Außenanlage beliebte Plätze bei Hitze. Hierhin ziehen sich Vater Navin und Mutter Gina mit dem Nachwuchs Mani, Nilay und Laya häufig während der Mittagsstunden zurück.
Trampeltiere sind Hitzeprofis
Als Hitze-Profis gelten im Kölner Zoo die Trampeltiere. Sie sind an ein Leben in der Wüste angepasst und können eine Körpertemperatur von bis zu 41 Grad erreichen, ohne einen Hitzschlag zu erleiden. Bei starker Hitze senken die Tiere den Wasseranteil in ihrem Urin und ihrer Atemluft, um möglichst wenig Flüssigkeit zu verlieren.
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Eine außergewöhnliche Strategie gegen Hitze wenden laut Zoo die aus Afrika stammenden Marabus an. Die zur Familie der Störche gehörenden Vögel koten sich selbst auf die Füße, um ihre Körpertemperatur zu regulieren.
Flusspferde produzieren eigene Sonnencreme
Bei Menschen ist Sonnencreme ein guter Schutz gegen die Sonneneinstrahlung. Doch das ständige Eincremen ist lästig. Flusspferde sind dagegen besser ausgestattet, denn sie haben ihre Sonnencreme immer dabei. Die ebenfalls in Afrika beheimateten Tiere können ein rötliches Sekret aus ihrer Haut ausschwitzen, das sie vor Sonnenbrand schützt.

Tierpfleger im Kölner Zoo geben den Seelöwen Eistorten zur Abkühlung.
Copyright: Kölner Zoo
Auch die Humboldt-Pinguine, bei denen es im April das erste Mal nach 15 Jahren Nachwuchs gegeben hatte, haben nach Angaben des Zoos eine eigene Taktik gegen die Hitze. Wenn es warm wird, breiten sie häufiger ihre Flügel aus, da diese auf der Unterseite weniger Federn haben und deshalb gut Wärme abgegeben können. Nebenan bei den Kalifornischen Seelöwen kommen an besonders heißen Tagen sogenannte „Eistorten“ zum Einsatz – Eisblöcke mit darin eingefrorenen Makrelen und Heringen.
Wildtiere an Temperaturen angepasst
Solche Angebote sind jedoch die Ausnahme, wie der Zoo auf Nachfrage mitteilt. „Unsere Anlagen sind dafür ausgelegt, dass die Tiere dort bei allen Temperaturen gut klarkommen“, so Zoosprecher Christoph Schütt. Lediglich im Südamerikahaus, in dem die Tropentiere leben, werde die Temperatur durchgehend bei 25 Grad gehalten, also zurzeit entsprechend runtergekühlt. Weitere Maßnahmen seien aber nicht notwendig: „Das sind Wildtiere, die können mit den Temperaturen umgehen“, so Schütt. Das zeigten auch die verschiedenen Strategien der Tiere.
Für menschliche Besucherinnen und Besucher gebe es mit Eis und Kaltgetränken an verschiedenen Stellen im Zoo ebenfalls genug Möglichkeiten zur Abkühlung. Der Zoo ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.