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Staatsanwaltschaft klagt anMann wollte Mitarbeiterin von Kölner Ordnungsamt anzünden

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Eine Mitarbeiterin vom Kölner Ordnungsamt wurde im Dienst angegriffen.

Eine Mitarbeiterin vom Kölner Ordnungsamt wurde im Dienst angegriffen.

Auch wegen weiterer Taten muss sich ein 41-Jähriger vor dem Kölner Landgericht verantworten

Er verübte eine Serie an Gewalttaten, saß dafür bereits acht Jahre in der geschlossenen Psychiatrie. Doch der heute 41-jährige Kölner hörte nach seiner Entlassung aus der Forensik nicht auf. Am Donnerstag musste sich der Mann vor dem Kölner Landgericht verantworten – er soll einen Passanten angegriffen und versucht haben, einer Mitarbeiterin des Ordnungsamtes die Haare anzuzünden.

Köln: Mann am Rathenauplatz gegen den Kopf getreten

Vergangenen August soll sich der Beschuldigte einem Mann im Bereich des Rathenauplatzes in der Innenstadt genähert haben. Als dieser sich zu seinem Fahrrad beugte und am Schloss hantierte, habe der 41-Jährige dem Mann gegen den Kopf getreten, so die Staatsanwaltschaft. Der Geschädigte sei daraufhin zu Boden gegangen, woraufhin der Täter noch weitere Male zugetreten habe.

Der Fahrradfahrer erlitt Verletzungen, seine Brille wurde zerstört, so der Ankläger. Richter Michael Greve erteilte zum Prozessauftakt den rechtlichen Hinweis, dass der Tritt mit dem „beschuhten Fuß“ als Einsatz eines gefährlichen Werkzeugs gewertet werden könnte, was in der Strafzumessung schwerer wiegt. Der Schuh würde demnach als eine Art Waffe angesehen.

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Köln: Wollte er Mitarbeiterin vom Ordnungsamt anzünden?

Der Beschuldigte bestritt den Angriff auf den Passanten. Er könne sich lediglich an eine Situation erinnern, in der er selbst ausgerutscht und zu Boden gefallen sei. „Ein Mann fragte dann, ob ich besoffen wäre“, schilderte der 41-Jährige. Er habe dann nur gefragt, was das soll. „Mit dir stimmt was nicht“, habe dann noch eine Frau gerufen. Die beiden hätten schließlich die Polizei alarmiert.

Einige Tage später soll sich der Beschuldigte auf der Venloer Straße in Ehrenfeld aufgehalten haben. Unvermittelt habe er einer dort tätigen Mitarbeiterin des Kölner Ordnungsamtes ein Feuerzeug an den Kopf gehalten. „Er wollte ihre Haare entzünden“, so schilderte es der Staatsanwalt in Gerichtssaal 32. Eine Kollegin der Frau sei daraufhin eingeschritten und habe den Angriff stoppen können.

Köln: Beschuldigtem droht die erneute Unterbringung

Auch an diesen Vorfall konnte der 41-Jährige sich nicht erinnern. Er wisse noch, dass er angesprochen und später in die Klinik gebracht worden sei. Im Januar soll der Mann – inzwischen inhaftiert in der JVA Köln – eine Justizvollzugsbeamtin bedroht und beleidigt haben. Er werde sie auf den Strich schicken, „wenn ich hier raus bin, ich finde dein Haus“, soll der Beschuldigte geäußert haben.

Die Staatsanwaltschaft sieht den Mann, der unter einer paranoiden Schizophrenie leiden soll, als Gefahr für die Allgemeinheit an und strebt dessen dauerhafte Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie an. Im Jahr 2009 hatte das Landgericht aufgrund mehrerer Gewalttaten in Serie bereits einen solchen Beschluss gefasst. Erst 2017 war der Mann wieder in die Freiheit entlassen worden.