„Nur ein Scherz“Kölner Mordkommission identifiziert Kabelbinder-Täter vom 11.11.

Auf dem Heumarkt wurde der Sessionsauftakt gefeiert.
Copyright: Daniela Decker
Köln – Eine Mordkommission der Kölner Polizei hat zuletzt Videomaterial von Privatleuten sowie die Live-Übertragung des WDR ausgewertet, um den Unbekannten, der am 11.11. einem 22-Jährigen einen Kabelbinder um den Hals gelegt und zugezogen haben soll, zu identifizieren. Mit Erfolg. Und einer überraschenden Wendung.
Kriminalpolizisten haben am Freitagnachmittag, 15. November, noch einmal das 22-jährige Opfer in Trier zum Geschehen am Tag der Sessionseröffnung vernommen und ihn gleichzeitig mit neuen Ermittlungsergebnissen konfrontiert. Daraufhin bestätigte der 22-Jährige, dass es sich bei dem Täter um einen seiner besten Freunde handelt. Er erklärte, es könne sich nur um einen missratenen Scherz unter engen Freunden handeln, so ein Polizeisprecher.
Privates Überwachungsvideo identifiziert Kabelbinder-Täter
Ermittler hatten das private Überwachungsvideo einer am Heumarkt gelegenen Bar sichergestellt und ausgewertet. Laut Aussage der Polizei, war auf der Aufnahme zu erkennen, wie der Geschädigte zur Tatzeit aus dem Gastraum kam und dabei in freundschaftlichem Körperkontakt mit dem späteren Täter stand. Auch das Umlegen des Kabelbinders war auf den Bildern erkennbar.
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Welche strafrechtliche Auswirkung diese lebensgefährliche Juxerei hat, ist noch nicht klar. Damit beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft Köln zeitnah.
Hinweise, dass der Täter auch etwas mit den drei anderen Kabelbinder-Attacken, die von Sicherheitskräften und Sanitätern – laut Polizei „vage geschildert“ – wurden, zu tun hat, gibt es bisher nicht. (kle)