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Müllsammelaktion am Rhein„Students for Future Köln“ sammeln Silvestermüll

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Müllsammelaktion der „Students for Future Köln“: 60 Menschen sammeln Silvestermüll ein.

Müllsammelaktion der „Students for Future Köln“: 60 Menschen sammeln Silvestermüll ein.

Köln – So schön der ein oder andere die bunten Lichter zum Jahreswechsel am Himmel finden mag – sobald es am nächsten Morgen hell wird, sind die Reste der zahllosen Raketen, Böller und Wunderkerzen auf den Straßen und in den Grünstreifen zu sehen. Die genauen Mengen des Silvestermülls waren am Mittwoch noch nicht bekannt. Der Verband kommunaler Unternehmen schätzt den Silvesterabfall am Neujahrstag allein in Köln allerdings auf rund 200 Tonnen.

Um ein Zeichen zu setzen, versammelten sich am Neujahrsmorgen etwa 60 Menschen, von Kindern bis Senioren am Breslauer Platz. Ihre gemeinsame Mission: Den Silvestermüll entfernen. Innerhalb von einer Stunde füllten sie laut Angaben des Initiators über 90 Müllsäcke und sammelten damit mehr als 10.000 Liter Müll – und das auf einem nur etwa 400 Meter langem Abschnitt entlang des Rheins nördlich der Hohenzollernbrücke. „Es ist schockierend, dass es sich bei der Menge nur um einen Bruchteil dessen handelt, was in der Silvesternacht an Müll entstanden ist“, sagte Manuel Müller, Mit-Initiator der Aktion und „Students for Future“-Mitglied.

„Die Klimabewegung in Köln schläft nicht“

Zu der Aktion hatten die „Students for Future Köln“ eingeladen. „Es ist uns wichtig, ein nachhaltiges Zeichen zu setzen. Die Klimabewegung schläft nicht, sie geht weiter und wird stärker“, so Müller. Mit der Aktion solle das Ausmaß der Müllproduktion visualisiert werden und auf die gesundheitlichen sowie umweltschädlichen Konsequenzen hingewiesen werden.

Alles zum Thema Henriette Reker

„Die in der Silvesternacht produzierten Mengen an Feinstaub und Müll sind exorbitant, das muss in Zukunft vermieden werden“, so Müller. „Es ist klar, dass wir uns an einem Scheideweg befinden und ein verändertes Handeln unverzichtbar ist.“ Es sei die größte Herausforderung, die die Menschheit je gehabt habe – und die sei nur als globale Gesellschaft zu bewältigen.

Nach einer kurzen Auftaktkundgebung am Breslauer Platz zogen die Teilnehmer der Müllsammelaktion zum Rhein – ausgestattet mit Müllbeuteln und Handschuhen von den Abfallwirtschaftsbetriebe Köln. „Es war schön zu sehen, wie viele Menschen am frühen Morgen gekommen sind, um sich an der Aktion zu beteiligen. Doch es war auch traurig zu sehen, wie viel Müll zurückgelassen worden ist“, sagte Müller.

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An der Aktion beteiligten sich außerdem die Vereine „Krake“ und „Zero Waste Köln“. Bereits kurz vor Weihnachten hatte die Studenten-Bewegung gemeinsam mit 15 weiteren Organisationen und Bündnissen einen Appell an die Stadt und Oberbürgermeisterin Henriette Reker gerichtet, über die gesundheitlichen und umweltschädlichen Folgen durch das Abbrennen von Feuerwerk aufzuklären. Sie fordern, spätestens für das kommende Jahr eine umfassende feuerwerksfreie Zone einzurichten. Als Alternative schlagen sie eine Lichtershow vor, die eine „saubere und nachhaltige Bewahrung der Tradition“ darstelle.

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