Hier liveYoutube statt Tanzbrunnen – Kajuja streamt Konzert im Internet

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Wirklich live spielten die Bands, hier Stadtrand

Köln – Die kommende Karnevalsession wird anders. Das wird immer klarer, je näher die Session kommt, je mehr die Fallzahlen steigen. So werden neue Formate ausprobiert, etwa beim Vorstellabend der Kajuja. Der sollte am heutigen Freitag im ausverkauften Theater am Tanzbrunnen stattfinden. Da sich früh abzeichnete, dass das nicht funktionieren würde, beschloss die Kajuja, den Abend auf Video vorzuproduzieren und dann quasi live über Youtube auszuspielen. „Wir wollten unsere Nachwuchskünstler in dieser extrem schwierigen Zeit nicht alleine lassen“, sagt Kajuja-Sprecherin Eva Steffen. „Die Hände in den Schoß legen ist nicht unser Ding, wir wollen lieber innovativ sein .“

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Um den virtuellen Vorstellabend zumindest anzudeuten, kommt das neue Programm also „ab elf vor acht frei Haus“ in die Wohnzimmer – traditionell mehr als vier Stunden lang. Dabei sind dann Bands wie Stadtrand, Kölschraum, Klabes, Planschemalöör, Rythmussportgruppe oder Bohei. Als Redner stellen sich Vingströschen, Anne Vogd, Ne Spätzünder und Peter Löhmann vor. Alle hatten 15 Minuten Zeit für ihren Vortrag, der live und corona-konform aufgenommen wurde. Nur die Tanzgruppen wie Strunde Pänz, Rheinmatrosen oder Kölsche Harlequins müssen sich mit alten Aufnahmen präsentieren – das Virus verhinderte aktuelle Video-Drehs.

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Erstmals dabei sind die Musiker von Eldorado, die nach ihrem überraschenden Erfolg mit „Verlieb dich nie (in das Mädche hinger der Thek’“ bereits Verträge für rund 100 Auftritte hatten. Sie stellen als Premiere ihr neues Sessionslied „Domstadtkind“ vor und sind dankbar für die Chance, sich zu präsentieren. Die Live-Aufnahme fürs Video kam ihnen entgegen. „Du hast 15 Minuten, und dann liegt es an dir“, gibt sich Sänger Manuel Sauer selbstbewusst. „Was komisch ist: Du gibst alles – und bekommst null Feedback“ im pandemiebedingt leeren Studio. Das erhofft sich die Band nach dem Vorstellabend, in Form von neuen Buchungen. Dafür hat man ein „Kleines-Besteck-Konzept“ entwickelt. „Eldorado unplugged, das geht überall, in der Kneipe oder draußen – wir haben einfach Bock zu spielen“, sagt Sauer. Wie heißt es in dem sehr eingängigen neuen Song: „Do bess launisch wie en Diva,/ nit immer eetste Liga,/ in einem Augenblick von Freud’ zo Leid“ . Da bleibt zu hoffen, dass diese Stadt ihren nie zweifelnden Domstadtkindern hilft und sie mit kleinen Auftritten durch die Pandemie bringt.

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