Zwei Wochen war der Fahrrad-Fairteiler am Eigelstein verschwunden. Nach Protesten hat die Stadt das Rad nun vom Wertstoffhof zurückgeholt.
Freude am EigelsteinLebensmittel-Fahrrad ist zurück – Stadt reagiert nach Protest

Freude im Eigelstein: Der Fahrrad-Fairteiler ist wieder da.
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Im Kölner Eigelstein-Veedel herrscht große Freude: Der Fahrrad-Fairteiler ist wieder da. Das Rad, das mit geretteten Backwaren für Bedürftige und nachhaltig denkende Menschen bestückt wird, stand am Mittwochmorgen (22. Oktober) wieder an seinem angestammten Platz am Stavenhof.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der AWB hatten den Fairteiler am 9. Oktober entfernt und zu einem Wertstoffhof gebracht. Zuvor hatte sich ein Anwohner oder eine Anwohnerin bei der Stadt über das vermeintliche Schrottrad beschwert. Die Entfernung des seit über zwei Jahren etablierten Angebots sorgte für viel Unverständnis im Veedel.
Stadt Köln holt Rad vom Wertstoffhof zurück
Michael Seffen, der sich als Veedelskümmerer engagiert, äußerte sein Unverständnis: „So etwas zu machen, ist für mich unbegreiflich“. Auf Anfrage erklärte die Stadt, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes die Fahruntüchtigkeit des Rades festgestellt hätten. Zudem sei der Zweck als Lebensmittelausgabe nicht erkennbar gewesen. Sabine Wotzlaw vom städtischen Presseamt versprach jedoch: „Es wird versucht, das Fahrrad vom Wertstoffhof zurückzuholen.“
Dieses Versprechen wurde schnell umgesetzt. Nur einen Tag später bestätigte Wotzlaw: „Damit das Lebensmittel-Fahrrad wieder seinem eigentlichen Zweck zugeführt werden kann, haben zwei Kollegen des Ordnungsdienstes alles in ihrer Macht Stehende getan, und das Rad heute Morgen sofort vom Wertstoffhof abgeholt und wieder aufgestellt.“
Große Freude bei den Organisatoren und Organisatorinnen
Katerina Fillmore, erste Vorsitzende des Bürgervereins Eigelstein, zeigte sich überglücklich. „So funktioniert ein Veedel! Ein gemeinsames Ziel, dazu das Engagement von vielen Menschen, das bringt Resultate. Jetzt dürfen die Lebensmittel-Retter und -Retterinnen vom Eigelstein-Veedel wieder Essen für bedürftige Menschen retten und der Umwelt Gutes tun“, sagte sie.
Auch Kalle Gerigk, der den Fairteiler zusammen mit Michael Seffen bestückt, ist begeistert. Die Backwaren stammen unter anderem vom Rewe-Markt Ridders und dem Hotel Urban Loft. „Öffentlichkeit hilft! Ich bin froh, dass Menschen sich wieder dort Lebensmittel mitnehmen können“, erklärte Gerigk. Er sei in den letzten Wochen oft auf den Verbleib des Fahrrades angesprochen worden.
In Köln gibt es weitere Standorte für Fahrrad-Fairteiler, beispielsweise an der alten Feuerwache im Agnesviertel, an der Subbelrather Straße in Ehrenfeld sowie an zwei Standorten in Zollstock. (red)