Wie geht es weiter mit dem Rheinparkcafé, nachdem der Betreiber Insolvenz angemeldet hatte? Der Insolvenzverwalter äußert sich.
Kölner RheinparkcaféInsolvenzverwalter spricht mit einer guten Handvoll Interessenten

Das Rheinparkcafé.
Copyright: Matthias Hendorf
Sechs Wochen nachdem der Betreiber des Rheinparkcafés, Roberto Campione, Insolvenz angemeldet hat, ist am 1. Juli das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Parkcafé GmbH & Co. KG vor dem Amtsgericht Köln eröffnet worden. Die Gründe sind laut des Beschlusses „Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung“.
Laut Insolvenzverwalter Jens Olinger sind bis inklusive September aber alle gebuchten Veranstaltungen Stand jetzt sicher. Seiner Aussage nach interessiert sich eine gute Handvoll renommierter Kölner Gastronomen dafür, den Betrieb zu übernehmen. Im Idealfall will Rechtsanwalt Olinger den Betrieb zum 1. August an einen neuen Betreiber übergeben, bis dahin organisiert Campione die tägliche Arbeit.

Roberto Campione.
Copyright: Alexander Schwaiger
Olinger sagte: „Ich möchte diesen Schwebezustand so schnell wie möglich beenden, um möglichst bald Klarheit für alle Beteiligten zu haben.“ Dafür erwartet er Angebote der Interessenten, unter anderem geht es darum, wie viel sie für das Inventar zahlen.
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Campione kündigte an, „alles dafür zu tun, das Parkcafé weiter zu betreiben“. Eine neue Gesellschaftsform sei denkbar. Laut Olinger ist es möglich, dass Campione mit einer neuen Gesellschaft für beschränkte Haftung sich bewirbt. Campione sagte: „Wer das Gebäude nicht kennt, wird es schwer haben. Unser Kalender ist voller Veranstaltungen, aber halt nur mit Campione.“ Ende Mai hatte er gesagt: „Es kann immer etwas in Schieflage geraten, die Altlasten holen uns jetzt ein.“
Café gehört der Stadt Köln
Das denkmalgeschützte Café stammt aus dem Jahr 1957 und wurde zur Bundesgartenschau gebaut. Der Rat beschloss die Sanierung 2013. Die Stadt ließ das Haus viele Jahre lang sanieren, der Bau verzögerte sich immer wieder. Die Kosten stiegen auf 6,5 Millionen Euro. Im Sommer 2022 übergab die Stadt symbolisch den Schlüssel an Pächter Campione, ihr gehört das Gebäude aber weiterhin.
Campione betreibt auch das Hotel Monte Christo nahe der Hohe Straße. 2020 war er als Einzelkandidat bei der OB-Wahl angetreten: Er holte 14.122 Stimmen und landete mit 3,4 Prozent auf Rang sieben von 13 Kandidatinnen und Kandidaten. In der Stichwahl gewann damals Henriette Reker (parteilos), die für CDU und Grüne antrat.
Dieses Jahr tritt Campione für die neue Partei Kölner Stadt-Gesellschaft an. Am 1. Oktober findet laut Amtsgericht die Gläubigerversammlung der Parkcafé GmbH statt. Gläubiger können ihre Ansprüche bei Olinger anmelden.