Das im Mai 2022 eröffnete Angebot in der Lungengasse läuft laut Stadt gut an. Die Öffnungszeiten sind allerdings nach wie vor stark begrenzt.
Hotspot am NeumarktStadt Köln will 1,1 Millionen Euro in Raum für Drogenkonsum investieren

Ein abhängiger Mann sitzt in der Lungengasse vor der verschlossenen Tür des Drogenkonsumraums.
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Die Stadt will die Öffnungszeiten für den Drogenkonsumraum im Gesundheitsamt am Neumarkt ab dem 1. März erneut ausweiten. Die Einrichtung für drogenabhängige Menschen soll von diesem Tag an von montags bis samstags jeweils durchgängig 8 Uhr bis 23 Uhr zur Verfügung stehen. Eine Öffnung sonntags ist weiterhin nicht vorgesehen.
Die Stadt benötigt für den erweiterten Betrieb nach eigenen Angaben 16,4 zusätzliche Stellen – das bedeute weitere Personalkosten in Höhe von insgesamt 1,14 Millionen Euro. Aufgrund einer „schwierigen Personalakquise“ sei das im Mai 2022 eröffnete Drogenhilfeangebot im Gesundheitsamt zunächst lediglich von montags bis freitags von 8 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet gewesen.
Nach deutlicher Kritik an den Öffnungszeiten hatte die Stadt Mitte September weiteres Personal eingestellt. Seitdem ist der Konsumraum von Montag bis Freitag jeweils von 8 Uhr bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 Uhr bis 17.30 Uhr erweitert worden. „Das Angebot wurde gut angenommen“, teilt die Stadt mit.
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In der Vergangenheit hatte es mehrfach massive Probleme mit den Öffnungszeiten gegeben. So war der Konsumraum etwa in der Vorweihnachtszeit ohne Ankündigung an einem der am stärksten frequentierten Einkaufssamstage geschlossen geblieben. Die Stadt begründete das mit einem unerwartet hohen Krankenstand.
Stadt Köln hat derzeit elf Beschäftigte für den Betrieb
Die unerwartete Schließung führte dazu, dass sich einige abhängige Menschen direkt vor dem Eingang Drogen verabreichten oder einen der umliegenden Hauseingänge nutzten – während nur wenige Meter entfernt Familien mit kleinen Kindern auf dem Weg zum Parkhaus an ihnen vorbeiliefen.
Für einen Zweischichtbetrieb zwischen 8 Uhr und 18.30 Uhr seien laut Vorgaben der Bezirksregierung mindestens vier Gesundheits- und Krankenpfleger erforderlich, um den Konsumraum zu betreiben, teilte die Stadt mit. Insgesamt stehen zurzeit elf Vollzeitkräfte für den Konsumraum zur Verfügung.