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Solidarität mit Iran-ProtestenHunderte Menschen singen „Another Love“ auf Domplatte

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Zahlreiche Menschen sind dem Aufruf gefolgt.

Köln – Und auf einmal werden die Stimmen lauter und mehrere hundert Menschen auf der Kölner Domplatte singen „So I'll use my voice, I'll be so fucking rude“, beim letzten Part stampfen sie mit ihren Füßen auf den Boden. Sie alle sangen am Freitagabend, um ein Zeichen der Solidarität mit den Protesten im Iran zu setzen.

Die Idee für den Sing Along hatte Komikerin Carolin Kebekus. „Wir wollen ein bisschen dazu beitragen, dass das Thema im Iran mehr Aufmerksamkeit bekommt“, sagte Lea Hildenhagen. Sie arbeitet bei der Kölner bilduntonfabrik, die im Auftrag von Kebekus den Sing Along filmte.

Denn Kebekus wolle nicht nur die Menschen in Köln erreichen, sondern ganz Deutschland. Deswegen soll die Aufnahme des Chores vor dem Kölner Dom Kebekus' Auftritt am Donnerstagabend in ihrer Sendung „Die Carolin Kebekus Show“ unterstützen.

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Hunderte Kölner singen „Another Love“ für den Iran auf der Domplatte

Dafür haben die Komikerin und ihr Produktionsteam das Lied „Another Love“ von dem britischen Sänger Tom Odell gewählt. Das Lied ist zu einem inoffiziellen Protestsong im Iran geworden. Es wurde von zahlreichen Menschen in Videos, vor allem auf der Plattform Tik Tok, verwendet, um auf den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini zu reagieren. Sie wurde von der „Sittenpolizei“ in Gewahrsam genommen, da sie ihr Kopftuch zu lose getragen haben soll.

Auch die Menschen auf der Domplatte reagierten so mit diesem Lied auf den Tod der jungen Frau und sangen den Song gleich mehrere Male. Anfangs noch zögerlich, am Ende mit viel Kraft und Emotionen.

Zwischen den Durchgängen stimmten vor allem iranische Frauen immer wieder zu Protestrufen ein – auf ihrer Muttersprache, aber auch auf Deutsch. So erklang immer wieder „Frauen, Leben, Freiheit“ und „Hoch die internationale Solidarität“.

Von der aktiven Teilnahme schien das Team der bilduntonfabrik sichtlich berührt gewesen. „Wir sind wirklich sehr happy, dass so viele Menschen gekommen sind. Wir versuchen, das zu machen, was wir machen können. Es ist ein Thema, das uns alle beschäftigt“, sagt Lea Hildenhagen.

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Wer am Freitagabend durch die Kölner Innenstadt lief, kam aber nicht nur an dem Sing Along für die Menschen im Iran vorbei. Nur ein paar Meter weiter, auf dem Roncalliplatz, rief der Kölner Verein Blau-Gelbes-Kreuz ebenfalls zu einer Demonstration auf - für die Menschen in der Ukraine. Ursprünglich war der Sing Along auch auf dem Roncalliplatz geplant, spontan wechselte man auf die Domplatte.

Die Aufnahmen werden am Donnerstag, 20. Oktober, um 22.50 Uhr, in Die Carolin Kebekus Show im Ersten ausgestrahlt

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