Mobiles FußballfeldKölner entwickelt in der Pandemie neues Spielgerät für Kinder

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Ein Mann hält einen Ball in den Händen und kniet vor einem kleinen Fußballtor aus Holz.

Anton Weber aus Köln hat die Ballbande entwickelt.

Als Lockdown-Projekt begonnen, hat Anton Weber inzwischen Dutzende Sets seiner „Ballbande“ verkauft. Nebenbei veranstaltet der 46-Jährige Workshops.

Sie ist leicht zu transportieren, schnell aufgebaut und bereitet insbesondere Kindern viel Freude: Die Ballbande. Erfunden hat das mobile Spielgerät Anton Weber. Als Projekt während der Corona-Zeit entwickelt, verkauft der 46-Jährige es inzwischen in ganz Deutschland.

Die Ballbande ist ein mobiles Fußballfeld, das durch Holzbegrenzungen eingehegt wird. Diese sind beliebig verlängerbar und ermöglichen ein quadratisches oder rechteckiges Feld. Die Tore stehen in den Ecken, was an einen Billardtisch erinnert – und das ist gewollt, denn auch die farbigen Bälle passen dazu.

Die Ballbande: Ein Spiel wie Billard

„Mit dem weißen Ball schießt man die bunten Bälle ins Tor“, sagt Entwickler Anton Weber. „Kleinere Kinder bolzen einfach nur in dem Feld herum, aber auch sie haben Spaß. Es ist wie ein kleines Stadion“, sagt er. Entwickelt habe er das Spiel während der Corona-Pandemie für die Kinder seiner Schwester, die in Darmstadt lebten.

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„Wir suchten damals nach einem Spiel, das man draußen und mit Abstand aufbauen kann, entsprechend der Regeln zum Infektionsschutz eben. Solche Sets zum Kicken gab es zwar schon, aber keine mobilen“, schildert Weber. Also machte sich der heute 46-Jährige, der eigentlich als Musiker und Schauspieler arbeitet, daran, die Ballbande zu entwerfen.

Landessportverbände zählen zu den Kunden

Drei Jahre später hat Weber das Spiel weiterentwickelt. Die Teile bekommt er aus einer Schreinerei geliefert. Druck, Vertrieb und Lackierung übernimmt er in seiner Werkstatt an der Metzer Straße in der Kölner Innenstadt. Die Holzbegrenzungen lassen sich nun bequem ausklappen, die Tore bestehen aus Einzelteilen und sind mit Schrauben kinderleicht aufgebaut. Die Ballbande lässt sich in handlichen Packmaßen verschicken.

Rund 60 Stück hat Weber inzwischen in ganz Deutschland verkauft. „Der hessische und der bayerische Landessportbund sind Kunden, aber auch Spielmobile und Vereine sind wichtige Partner“, sagt Weber. Rund 1800 Euro koste ein Set mit Holzbanden und Bällen, der Entwickler vermietet die Ballbande aber auch für 60 Euro am Tag.

In Workshops bemalt Anton Weber die Ballbande mit Kindern

„Sie verbraucht keinen Strom, und eine Hüpfburg wäre viel aufwendiger aufzubauen“, sagt der Vater dreier Kinder. Häufig baue er die Ballbande im Römerpark, Friedenspark und im Volksgarten auf, wo sie zu einem beliebten Treffpunkt würden, erzählt er. In regelmäßigen Workshops bemalten Kinder mit und ohne Handicap die Holzbanden, dazu spiele Weber als „One Take Toni“ Mitsing-Konzerte auf seiner Gitarre. 

Außerdem ist er auf Spielfesten und Aktionstagen für Kinder zu Gast, zuletzt etwa beim 1. Kölner Kinderfestival in der Stadthalle oder der Fördersprachschule in Deutz. „Mein Motto lautet: Bildet Ballbanden! Mir ist wichtig, dass die Kinder mitgestalten können. Eine Bande hat etwas Verbindliches, sie hält zusammen“, sagt er. „Kinder wollen etwas tun. Es gibt viele Angebote, aber wenig Konkretes“, meint Weber.

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