Kommentar zur OpernsanierungKölner SPD zeigt keine Haltung und hat keine Alternativen

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Die SPD will die Budgeterhöhung für die Opernsanierung nicht mehr mittragen. Doch eine konkrete Alternative bleibt die Fraktion schuldig. (Symbolbild)

  • Die Sanierung der Kölner Oper kostet bis zu 391 Millionen Euro mehr als zunächst geplant.
  • Nun hat die SPD mitgeteilt, dass die Partei die Budgeterhöhung nicht mittragen will – und Alternativen gefordert.
  • Konkrete Vorschläge kommen von der Partei jedoch nicht.

Köln – Wir waren immer für eine andere Lösung, sagt die SPD. Das stimmt – allerdings wäre das Opernhaus (und damit die eigentliche Problembaustelle) auch nach den SPD-Plänen saniert worden. Das benachbarte Schauspielhaus sollte jedoch einem Neubau weichen. Dieser Plan wurde indes 2010 von einer Bürgerbewegung gekippt, deren Haltung sich CDU und Grüne anschlossen – gegen die Stimmen von SPD und FDP.

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Hätte man damals auf uns gehört, dann wäre Köln das Operndebakel erspart geblieben, so die Logik des SPD-Fraktionschefs. Eine angenehm unüberprüfbare Behauptung – mit Sicherheit hätte auch die Sanierung der Oper alleine manch unschöne und kostentreibende Überraschung offenbart. Doch das ist Schnee von gestern. Erstaunlich ist jedoch, dass die aktuelle Ratsfraktion ihre Kritik, die ja durchaus von vielen Bürgerinnen und Bürgern geteilt wird, nicht mit konkreten und realistischen Alternativvorschlägen verbindet.

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Selbst wenn die SPD es sich einfach machen und für die jetzigen Interimsspielstätten in Deutz und Mülheim als Dauerlösung werben würde – das wäre zumindest eine Haltung. Doch so weit geht die SPD nicht, stattdessen sollen (noch einmal) „alle Optionen“ auf den Tisch. Ja, welche denn? Und wann sollte gar eine ganz neue Oper fertig werden? Was würde dann aus den Bauten am Offenbachplatz, die bereits mit millionenschwerer, hochmodernster und betriebsfertiger Bühnentechnik ausgestattet sind? Antworten auf diese Fragen umschifft die SPD weiträumig. Und entwertet damit ihre berechtigen Bedenken. So bleibt es reine Symbolpolitik.

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