Satirischer WochenrückblickWarum Astro Alex Köln regieren sollte

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Alexander Gerst ist  zu Gast im Kölner Rathaus bei der Oberbürgermeisterin Henriette Reker und trägt sich ins goldene Buch der Stadt Köln ein.

Alexander Gerst trägt sich im Beisein von Oberbürgermeisterin Henriette Reker ins goldene Buch der Stadt Köln ein.

Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit koppelt sich Köln, der Rheinische Planet, von den Gesetzmäßigkeiten der Erde ab.

Dass das Leben auf dem Rheinischen Planeten namens Kölle eigenen Gesetzen folgt, ist seit der Erfindung des Dreigestirns, dem der Kölner Jahr für Jahr für ein paar Wochen die Stadt überlässt, nichts Neues mehr.

Doch Schritt für Schritt nähert er sich einem Zustand der Entrückung von der Erde. Die Straßenverkehrsordnung befindet sich in Auflösung, der Verkehrsdezernent hält sie als Organisationsform der Mobilität auf dem Rheinischen Planeten für nicht mehr zeitgemäß.

Die Straßenverkehrsordnung! Das grenzt an Anarchie. Die Stadtverwaltung hat auf der Venloer Straße Ampeln abgeschaltet und große gelbe Kreuze auf die Fahrbahn gemalt, wie man sie nur aus der Mondlandschaft im Tagebau Garzweiler kennt und deren Sinn sich niemandem erschließt.

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Mitten in einem Landschaftsschutzgebiet bereitet sie die Uniwiesen unter dem Vorwand, sie seien eine Ausweichfläche für den Straßenkarneval, auf die Landung von Außerirdischen vor.

Die werden in ihrem letzten Amtsakt der Oberbürgermeisterin mit einer guten Nachricht begrüßt. Das kommende Dreigestirn werde ausschließlich aus Frauen bestehen, anschließend werde man alle LGBTQ+Menschen berücksichtigen, weil jede Jeck halt anders ist. Mutter Erde werde trotz des Bebens, das das im Festkomitee Kölner Karneval auslösen dürfte, nicht aus ihrer Umlaufbahn gekegelt.

Anschließend verkündet Henriette Reker den Rücktritt und schlägt als ihren Nachfolger Astro Alex vor, dessen Wahl am Ende nur eine Formsache sein dürfte, weil er bei seinen Ausflügen ins Weltall als Einziger den Rheinischen Planeten aus einer anderen Perspektive gesehen hat und dessen fundamentale Unterschiede zu Mutter Erde belegen kann.

Dass Köln seine zweite Heimat sei, hat Alexander Gerst nach seiner Rückkehr aus dem All immer wieder bekräftigt. Und dass er glaube, Außerirdische würden sich auf dem Rheinischen Planeten sehr wohlfühlen, weil sie einfach so über die Straßen spazieren könnten. Ohne groß aufzufallen. Angelockt von den gelben Kreuzen.

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