Köln – Bei einer Diskussionsrunde mit den Oberbürgermeisterkandidaten, die von Wirtschaftsjunioren in Kooperation mit der IHK organisiert war, ist es am Dienstagabend zu einem Eklat gekommen. Die Veranstalter luden die beiden parteilosen Kandidaten Sabine Neumeyer und Martin Josef Przybylski nur wenige Minuten vor Beginn wieder aus.

Amtsinhaberin Henriette Reker und SPD-Kandidat Andreas Kossiski verweigerten laut einer Sprecherin der Wirtschaftsjunioren kurzfristig die Teilnahme an der Diskussion, falls Sabine Neumeyer ebenfalls auf der Bühne sitzen würde. Sie verwiesen auf ein Fairness-Abkommen zur Kommunalwahl der im Stadtrat vertretenen demokratischen Parteien SPD, CDU, Grüne, Linke und FDP. Demzufolge muss diffamierenden, intoleranten oder rassistischen Äußerungen eine Absage erteilt werden.

Köln: Sabine Neumeyer war auf Corona-Demos in Berlin

Neumeyer werde vorgeworfen, sich in sozialen Netzwerken entgegengesetzt zu verhalten – ihr Twitter-Profil weist sie als glühende Trump-Anhängerin sowie als Teilnehmerin der Corona-Demos in Berlin aus. „Ich bin kritisch, was Corona angeht, und ich halte Trump für einen guten Präsidenten, aber ich habe keine rechte Gesinnung“, sagte Neumeyer auf Anfrage. Sie habe gegen Reker und Kossiski aufgrund falscher Behauptungen eine einstweilige Verfügung beim Amtsgericht eingereicht.

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Przybylski musste die Veranstaltung laut der Wirtschaftsjunioren verlassen, weil er alkoholisiert gewesen sei. Der Kandidat bestreitet das und sieht sich um die Möglichkeit gebracht, seine Ideen vorzustellen. „Ich hatte vorher nur zwei Kölsch getrunken, um meine Zunge zu lockern, war aber nicht betrunken“, sagte Przybylski auf Anfrage. Er habe das Glas nicht einmal austrinken können, nachdem ihn ein Sicherheitsmann zum Gehen aufgefordert hatte.