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Kölner Mitsing-Event„Loss mer singe“-Veranstaltung fällt aus

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Die Band Cat Ballou ist mit einem Lied bei „Loss mer singe“ vertreten.

Köln – Für die vielen Fans und die Macher war es gleichermaßen schmerzlich: Auch in der Karnevalssession  2021/2022 musste die beliebte „Loss mer singe“-Kneipentour wegen Corona ausfallen. Damit alle trotzdem die besten neuen Lieder kennenlernen und auf ihre Mitsingqualitäten testen können, gibt es über das Streaming-Portal „Jeckstream“ das Angebot „Loss mer singe zo hus“. Die Mitsinginitiative präsentiert die ihrer Meinung nach 20 besten, neuen Titel mit kompletten Texten zum Mitmachen.

Kein Livestream auf ksta.de

Am Karnevalssonntag, 27. Februar 2022, stehen die Sieger und alle Platzierungen fest. Die „Loss mer singe“-Moderatoren Kai Hilski und Helmut Frangenberg sollten die Titel dann im Studio des „Kölner Stadt-Anzeiger“ präsentieren, die Sieger ehren und einige Gäste empfangen.

Doch die Redaktion hat sich entschieden, die Veranstaltung abzusagen. Aufgrund der Entwicklung in der Ukraine hatte die Chefredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ das Spannungsfeld zwischen Krieg und Karneval erläutert. Die Übertragung, präsentiert von der Kreissparkasse Köln, wird jetzt nicht stattfinden.

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Die Favoriten

Im Vorfeld über mögliche Favoriten zu spekulieren, ist schwierig, was auch an der wechselnden Stimmung in dieser seltsamen Session liegt. Manche Band hatte sich Zeilen zum Ende der Pandemie überlegt, wollten wie Brings („Mer sin widder do“) oder Cat Ballou („Oh wie schön“) das große Wiedersehen feiern. Das funktionierte nicht mehr, als Ende Dezember die Absagen von allen möglichen Karnevalsveranstaltungen feststanden.

Viele sind zum Singen und Feiern in der Stadt

Auch „Loss mer singe” entschied sich dazu, die Kneipentour abzusagen, an der sich normalerweise Zehntausende Fans des Kneipenkarnevals und der kölschen Musik beteiligen. In den vergangenen Tagen hat sich die Stimmung gedreht: Die Hymnen auf eine Nach-Corona-Zeit könnten wieder funktionieren. Viele sind zum Singen und Feiern in der Stadt, in Konzertsälen und Lokalen unterwegs. Andere dagegen bleiben noch vorsichtig.

Vielleicht spricht die Stimmungslage eher dafür, dass ein zeitloses Lied ohne Corona-Bezug gewinnt. So wie das aktuelle Heimatlied der Höhner („Die schönste Stroß”) oder die witzige Songidee der Bläck Fööss („Wie fröher, nur späder”). Einige Beiträge liegen thematisch dazwischen: Kasallas „Rudeldiere”, „Hau op die Trumm” der Paveier oder „Janz egal” von Stadtrand können durchaus als Statement in Pandemie-Zeiten verstanden werden, funktionieren aber sicher auch in anderen Zeiten.

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Miljö und Planschemalöör widmen sich genau wie die Höhner dem Weg nach Hause. Erstmals sind zwei Chöre in der LMS-Auswahl dabei: Die Grüngürtelrosen interpretieren Henning Neusers „Kölle” und Kinder der Hauptschule Großer Griechenmarkt unterstützen die Newcomer „Kappes & Co”. Kempes Feinest und Pläsier sorgen mit starken Liedern dafür, dass die Jungs nicht unter sich bleiben. Jörg P Weber und das Duo Zwei Hillije steuern zwei herrliche Krätzjertexte bei.

Für Stimmung in Kneipen und Wohnzimmern dürften zudem die Räuber, die Domstürmer, die Klüngelköpp und Eldorado. Und die Band of Plenty lobt die musikalische Vielfalt mit Zeilen wie „1000 Leeder klinge durch uns Stadt. Mer singe zesammme un han se noch nit satt”.

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