Vom Stadtrat gewähltMarkus Greitemann ist Kölns neuer Baudezernent

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Marcus Greitemann

Marcus Greitemann

Köln – Der Kölner Stadtrat hat am Montagabend mehrheitlich Markus Greitemann, den von CDU und Grünen ausgesuchten Kandidaten, zum neuen Baudezernenten gewählt. Dazu reichten die Stimmen des schwarz-grünen Ratsbündnisses und der FDP. Die Fraktionen von SPD und Linke sowie die Ratsgruppen GUT und Bunt enthielten sich.

Der 57-Jährige tritt somit die Nachfolge des nach Hamburg gewechselten Franz-Josef Höing an. Der CDU-Politiker Greitemann kann seine Arbeit spätestens am 1. Juli aufnehmen. Sollten sich die Stadt und die Universität – bei der er bislang als Baudezernent verantwortlich war – einigen, könnte es auch der 1. Juni werden.

„Eine Ehre“

„Der Posten des Baudezernenten in Köln ist eine herausragende Tätigkeit“, sagte Greitemann am Montag nach seiner Wahl. Es sei schon eine Ehre gewesen, überhaupt gefragt worden zu sein. Den angesichts jahrelanger Versäumnisse im Wohnungs- und Schulbau schwierigen Job des Baudezernenten zu übernehmen, schrecke ihn in keiner Weise ab. „Köln ist eine lebendige Stadt, die zwar ihre Fehlstellen hat, aber die Politik hat Stadtentwicklungsprojekte aufgesetzt, die fantastisch sind“, sagte Greitemann.

Alles zum Thema Henriette Reker

Er werde in der Sommerpause zunächst sehr viel lesen und intensive Gespräche mit Verkehrsdezernentin Andrea Blome, der geschäftsführenden Baudezernentin, führen. Mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker werde er besprechen, welche Prioritäten es in der Stadt gebe. Auf die Frage, wie er den Bau neuer Wohnungen vorantreiben wolle, bat er um Zeit. „Ich weiß, wie man Schulen und Universitäten baut, und beim Wohnungsbau werde ich mich schnell einarbeiten“, so Greitemann.

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Er sehe eine wesentliche Aufgabe einer öffentlichen Verwaltung darin, gute Mitarbeiter einzustellen. Auch bei seiner Tätigkeit als Baudezernent der Universität habe er nur deshalb Erfolg gehabt, weil er über ein gutes Team verfügt habe. „Ohne Mitarbeiter sind Sie nichts“, so Greitemann.

Er sei es gewohnt, eine komplette Organisation aufzubauen, Masterpläne zu entwickeln und zu führen. Das sei sowohl an der Universität der Fall gewesen als auch bei seinem vorherigen Arbeitgeber, der Viega-Gruppe, einem Unternehmen im Bereich Sanitärtechnik mit Sitz in seiner Heimatstadt Attendorn.

Umzug nach Köln geplant

Greitemann fühlt sich nach wie vor sehr verbunden mit der Stadt im Sauerland, die er als „Klein-Köln“ bezeichnet. Jahrelang führte er dort den Vorsitz der CDU-Fraktion im Stadtrat und war Bürgermeister-Kandidat. Nach wie vor hat er in Attendorn seinen Hauptwohnsitz angemeldet und sitzt für die CDU im Kreistag Olpe. Beides soll sich aber ändern.

„Ich wohne bereits jetzt unter der Woche in der Südstadt und werde meinen Hauptwohnsitz nach Köln verlegen“, sagte Greitemann. Auch sein Mandat im Kreistag werde er niederlegen. Er sehe zwar keinen Interessenkonflikt, werde aber künftig nicht mehr genug Zeit dafür haben. In seiner politischen Erfahrung sieht er einen großen Vorteil. „Ich habe im Sauerland Politik gelernt und weiß auch mit Gegenwind umzugehen.“

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