Kölner ZooTiger bekommen mehr Platz – Partnerin für Sergan gesucht

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Derzeit ist das Gehege eine Baustelle.

Köln – Leitern, Gerüste, Beton – noch sehen Zoobesucher lediglich eine große Baustelle, doch bereits Ende Juni soll das neue Tigergehege nach acht Monaten Bauzeit fertig sein. Etwa zwei Millionen Euro fließen in den Umbau der Anlage, wobei ein Teil der Kosten von den Mitgliedern des „Team Tiger Köln“ gedeckt wird, einer Gemeinschaftsinitiative des WWF und des Kölner Zoos, die sich für den Erhalt der Amur-Tiger im Zoo und in freier Wildbahn einsetzt.

Nach der Fertigstellung bietet die neue Anlage Platz für zwei erwachsene Tiere und eventuellen Nachwuchs, der durch neue Separierungsmöglichkeiten auch im Außengelände vom Kater getrennt werden könnte. Damit sich die Großkatzen nicht langweilen, wird eine Trainingswand für die Beschäftigungsarbeit der Tierpfleger mit den Tigern aufgestellt. Insgesamt soll das Gehege für die Tiere noch artgerechter und interessanter gestaltet werden. Besucher können durch große Sichtfenster und einen Treppenabgang auf Niveau des Wassergrabens den Raubkatzen auf Augenhöhe begegnen.

Keine Nachwuchsgarantie bei Kölner Raubkatzen

Unklar ist noch, ob vorerst nur ein Tiger die Anlage bezieht. Für die Umbaumaßnahmen waren Tigerkater Sergan und Katze Hanya zwischenzeitlich in anderen deutschen Zoos untergebracht worden. Während Sergan bald sein Übergangsdomizil in Schwerin wieder verlassen kann, kehrt Hanya nicht mehr zurück: Die Tigerdame verstarb vergangenen Monat im Krefelder Zoo. „Wir planen, eine neue Katze aufzunehmen“, berichtet der Pressesprecher des Kölner Zoos Christoph Schütt. „Dies geschieht in Abstimmung mit dem Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtbuchs (EEP) für diese Art, das vom Zoo Leipzig geführt wird.“

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Bei der Suche nach einer neuen Partnerin für Sergan wird nichts dem Zufall überlassen, wie Alexander Sliwa in einem Fachmagazin erklärt. Aufgrund von Alter, genetischem Hintergrund, bisheriger Zuchtgeschichte und Temperament wird errechnet, welche registrierten Weibchen für den Kater in Frage kommen. Früher wurden diese Berechnungen noch von Hand gemacht, heute läuft die Verpaarung mit speziellen Computerprogrammen digital ab. Eine Nachwuchsgarantie ist das dennoch nicht. Ziel des Kölner Zoos ist, die Reservepopulation der bedrohten Raubkatzen mittelfristig durch Nachzucht zu stärken. Wann die neue Tigerdame einziehen wird, ist noch unklar.

Amur-Tiger die weltweit größte Raubkatze

Der Amur-Tiger (auch Sibirischer Tiger) ist eine von sechs Unterarten des Tigers und gilt als weltweit größte Raubkatze. In freier Wildbahn leben heute nur noch schätzungsweise 590 Individuen. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN schätzt die Art darum als „stark gefährdet“ ein.

Der Kölner Zoo ist Teil internationaler Anstrengungen, die Amur-Tiger zu schützen. Dazu zählt auch die Kooperation „Team Tiger Köln“ mit dem WWF. Die Idee: Zoos setzen sich bei Forschung, Edukation und Erhaltungszucht ein, während der WWF die wildlebenden Tiere vor Ort schützt, etwa durch die Einrichtung von Schutzzonen oder die Finanzierung von Antiwilderer-Patrouillen.

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