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Kommunalwahl 2025Das sind die Kölner OB-Kandidaten

7 min
13 Bewerberinnen und Bewerber ums Kölner Oberbürgermeisteramt stehen auf den Wahlzetteln.

13 Bewerberinnen und Bewerber ums Kölner Oberbürgermeisteramt stehen auf den Wahlzetteln.

Am 14. September wählt Köln eine neue Oberbürgermeisterin oder einen neuen Oberbürgermeister. Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten.

Am 14. September wird in Köln eine neue Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Erreicht keiner auf Anhieb mehr als die Hälfte der Stimmen, kommt es zwei Wochen später am 28. September zur Stichwahl. Wir stellen die 13 Kandidatinnen und Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor:

Berivan Aymaz

Berivan Aymaz will Oberbürgermeisterin von Köln werden.

Berivan Aymaz will Oberbürgermeisterin von Köln werden.

Alter: 53

Beruf: Landtagsvizepräsidentin

Partei: Bündnis90/Die Grünen

Die Grünen schicken mit Berivan Aymaz eine erfahrene Politikerin ins Rennen um das OB-Amt. Sie ist seit 2022 Vizepräsidentin des Landtags, dem sie seit 2017 angehört. In der Provinz Bingöl in der Türkei geboren, wo ihr Vater Bürgermeister war, will sie jetzt an die Spitze Kölns: „Diese Stadt hat meiner Familie und mir vor 45 Jahren eine Heimat gegeben, als wir keine mehr hatten. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben: Verantwortung übernehmen – für ein Köln, das funktioniert, zusammenhält und niemanden zurücklässt.“ Ihre wichtigsten Anliegen: Entscheidungen verständlich kommunizieren und Köln lebenswert machen.

Mark Benecke

Der Kriminalbiologe Mark Benecke will Oberbürgermeister von Köln werden.

Der Kriminalbiologe Mark Benecke will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 55

Beruf: Kriminalbiologe

Partei: Die Partei

Die Satirepartei hat wie vor zehn Jahren wieder Mark Benecke als Kandidaten aufgestellt, ihren Landesvorsitzenden. Der Rechtsmediziner, Autor, Kriminalbiologe und Insektenexperte ist gebürtiger Kölner, verheiratet und wohnt im Severinsviertel. Er will OB werden. „Wer sonst?“, fragt er. Größere Pläne als er hat kein anderer Kandidat, schließlich soll Köln mit ihm im Amt nichts geringeres als der Mittelpunkt der Erde werden. Sein Ziel: „Freie Sicht auf den Kölner Dom – weltweit.“ Und wäre er im Amt, dann gäbe es in Köln „Männerverbots-Zonen für Männer ohne bestandenen Wesens-Test und solche mit einem Auto oder Fisch im Profilbild“.

Matthias Büschges

Matthias Büschges will Oberbürgermeister von Köln werden.

Matthias Büschges will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 34

Beruf: Fraktionsgeschäftsführer

Partei: AfD

Matthias Büschges ist bereits Mitglied des Stadtrats. Der verheiratete Vater von drei Kindern lebt in Pesch. Er will für Köln einen „echten Neuanfang“, den laut Büschges nur die AfD bietet. „Als junger Mensch habe ich früh begonnen, mich politisch zu engagieren – mit dem Ziel, eines Tages Verantwortung für meine Stadt zu übernehmen.“ Seine wichtigsten Anliegen: „mehr Ordnung und Sicherheit in der Kölner Innenstadt und in der KVB“. Dafür will er die Präsenz der Ordnungskräfte erhöhen und ihnen mehr Befugnisse geben. Und Büschges will schneller mehr Wohnraum schaffen, durch Bürokratieabbau. Er kandidiert auch erneut für den Stadtrat.

Torsten Burmester

Torsten Burmester will Oberbürgermeister von Köln werden.

Torsten Burmester will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 62

Beruf: Angestellter

Partei: SPD

Der SPD-Kandiat Torsten Burmester ist ein Verwaltungsfachmann, er leitete den Deutschen Olympischen Sportbund und war 2002 bis 2005 Referent des SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Später hatte er Führungspositionen in Bundesund NRW-Ministerien inne. Burmester ist verheiratet und hat zwei Töchter. Ab Herbst will er an der Spitze der Stadt stehen, „damit Köln endlich wieder funktioniert, alle Menschen in unserer Stadt bezahlbare Wohnungen finden, öffentliche Plätze und Flächen in allen Veedeln sicher und sauber werden und der soziale Zusammenhalt gestärkt wird“. Sein wichtigstes Projekt: ein städtisches Wohnungsbauprogramm.

Roberto Campione

Roberto Campione will Oberbürgermeister von Köln werden.

Roberto Campione will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 52

Beruf: Stadtplaner

Wählergruppe: Kölner Stadtgesellschaft

Roberto Campione ist Hotelier und Gastronom, er versuchte bei der vorigen Wahl schon einmal, Oberbürgermeister zu werden. Dieses Mal tritt er mit einer neu gegründeten Wählergruppe an, der Kölner Stadtgesellschaft (KSG), auf deren ersten Listenplatz er auch für den Stadtrat steht. Sollte er also kein OB werden, bekommt er vielleicht ein Ratsmandat. Campione ist verheiratet. Er sagt: „Wir wollen nicht alles besser machen, sondern anders!“ Auf seiner Agenda steht das Erscheinungsbild der Stadt, „Verwahrlosung muss schnellstens beendet und die Drogenhotspots entschärft werden“. Und eine Verkehrswende, die nicht zu mehr Stau führt.

Inga Feuser

Inga Feuser will Oberbürgermeisterin von Köln werden.

Inga Feuser will Oberbürgermeisterin von Köln werden.

Alter: 43

Beruf: Lehrerin

Wählergruppe: Gut & Klimafreunde

Inga Feuser ist bereits Ratsmitglied, sie kandidiert nun für das OB-Amt für die Wählergruppe Gut und Klimafreunde, die zur vorigen Wahl noch getrennt angetreten waren. Die verheiratete Mutter von zwei Kindern lebt in Nippes. Ihre Vision: „Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam eine Stadt gestalten können, in der Lebensqualität, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig stärken.“ Kölns Potenzial könne besser genutzt werden. Zum einen solle Klimaschutz gerechter gestaltet werden und sie wolle mehr Bürgerbeteiligung ermöglichen, „besonders für junge Menschen“. Sie will auch erneut in den Stadtrat.

Volker Görzel

Volker Görzel will Oberbürgermeister von Köln werden.

Volker Görzel will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 54

Beruf: Rechtsanwalt

Partei: FDP

Volker Görzel führt bereits als Fraktionschef die FDP im Stadtrat an, um das fortzuführen, steht er auf Listenplatz eins seiner Partei für den Rat. Für die OB-Wahl kandidiere er: „Weil ich möchte, dass Köln wieder funktioniert. Dann können die Kölner das tun, was sie am liebsten machen, nämlich stolz auf ihre Stadt sein.“ Der Fachanwalt für Arbeitsrecht ist verheiratet und hat einen Sohn. Seinen Job als Jurist macht ers sich als Teil seiner Wahlkampagne zu nutze: Als „Ihr gutes Recht“ spricht Görzel auf Plakaten den Kölnerinnen und Kölnern Anspruch auf diverse Verbesserungen zu. Seine wichtigsten Ziele: Ordnung am Neumarkt und die KVB in Takt bringen.

Markus Greitemann

Markus Greitemann will Oberbürgermeister von Köln werden.

Markus Greitemann will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 65

Beruf: Beigeordneter Planen und Bauen

Partei: CDU

Die CDU setzt mit Markus Greitemann auf einen Architekten mit viel Erfahrung in der Kölner Stadtverwaltung. Seit 2018 leitet er das Dezernat Planen und Bauen mit 1200 Beschäftigten. Jetzt will der verheiratete Vater einer Tochter OB werden, „weil Köln im Stillstand steckt“. Er will die Verwaltung „wieder in Bewegung bringen“. Den Erfolg, den er in seinem Dezernat in Form von geringem Krankenstand, der Digitalisierung von Baugenehmigungsverfahren und im Schulbau erreicht habe, wolle er auf alle Bereiche adaptieren. Seine Ziele: „Eine sichere und saubere und damit lebenswertere Stadt für alle Kölner“ und Bauen prioritär zu behandeln.

Ali Güçlü

Ali Güclü will Oberbürgermeister von Köln werden.

Ali Güclü will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 53

Beruf: Anlagenmechaniker

Einzelbewerber

Ali Güclü tritt als parteiloser Kandidat zur OB-Wahl an. Der Anlagenmechaniker wohnt in der Innenstadt und gibt an, der Lehre Aristoteles' zu folgen, die den Menschen als „soziales und politisches Lebewesen“ sieht, als „Zoon Politikon“. Dieses Stichwort wird auch auf den Wahlzetteln stehen. Güclü sagt, er habe erlebt, was es heißt, wenn soziale Herkunft über Bildungschancen entscheidet. Er kritisiert: „In der Schule fehlte oft der Praxisbezug, wichtige Alltagskompetenzen wurden kaum vermittelt – gleichzeitig blieb unklar, wie öffentliche Mittel verwendet werden.“ Er will Köln als Wirtschaftsstandort stärken und die Situation Wohnungsloser verbessern.

Heike Herden

Heike Herden will Oberbürgermeisterin von Köln werden.

Heike Herden will Oberbürgermeisterin von Köln werden.

Alter: 37

Beruf: Selbstständig

Partei: Partei des Fortschritts

Heike Herden ist NRW-Sprecherin der 2020 gegründeten Partei des Fortschritts (PDF). Die Kleinpartei stellt einen Abgeordneten im EU-Parlament. Herden ist verheiratet und selbstständig in der Medienbranche – und will Kölner OB werden: „Köln braucht Tempo, Transparenz und eine Verwaltung, die für die Menschen arbeitet.“ Konkreter heißt das, sie wolle die Verwaltung modernisieren und Mitbestimmung stärken über digitale Beteiligungsmöglichkeiten und mit Bürgerräten. Dazu soll Köln lebenswerter werden, etwa durch verlässliche Kulturförderung und mehr Aufenthaltsflächen im Grünen, bessere Anbindungen und barrierefreie Haltestellen.

Heiner Kockerbeck

Heiner Kockerbeck will Oberbürgermeister von Köln werden.

Heiner Kockerbeck will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 61

Beruf: Lehrer

Partei: Die Linke

Die Linke hat ein erfahrenes Ratsmitglied als OB-Kandidat aufgestellt. Heiner Kockerbeck ist Lehrer an einer Gesamtschule und wohnt seit 40 Jahren in der Stadt, aktuell in Deutz. Er ist verheiratet. Seine größte Sorge ist „die soziale Spaltung in Köln“. Er sagt: „Die Leistungen der öffentlichen Infrastruktur bei Wohnen, Verkehr, Bildung und Soziales bleiben stark hinter berechtigten Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger zurück.“ Als „Notmaßnahme zur Senkung explodierter Mieten“ wolle er das Wohnungsamt personell aufstocken, damit es überhöhten Mieten nachgeht. Und er will die Entscheidung zum Bau eines U-Bahn-Tunnels rückgängig machen.

Hans Mörtter

Der Pfarrer im Ruhestand Hans Mörtter will Oberbürgermeister von Köln werden.

Der Pfarrer im Ruhestand Hans Mörtter will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 70

Beruf: Pfarrer i. R.

Einzelbewerber

Der ehemalige Pfarrer der Südstadt ist im „Unruhestand“, wie er selbst sagt. Statt im Ruhestand zu sein, will er OB werden, parteiunabhängig. „Ich verstehe mich nicht als Politiker, sondern als kompetenter glaubwürdiger Mensch und Bürger, dem unsere Stadt und ihre Menschen am Herzen liegen.“ Hans Mörtter ist verheiratet, hat eine Tochter, lebt im Vringsveedel und engagierte sich schon für viele Kölner, besonders wohnungslose. Er will Bürgern, vor allem Jugendlichen, mehr Mitspracherecht einräumen und auf Ideen aus den Stadtteilen hören – und auf Experten aus der Stadtverwaltung. Mörtter legt Schwerpunkte auf Klima-Resilienz und Bildung.

Lars Wolfram

Lars Wolfram will Oberbürgermeister von Köln werden.

Lars Wolfram will Oberbürgermeister von Köln werden.

Alter: 48

Beruf: Freiberuflicher Berater

Partei: Volt

Köln habe Lars Wolfram viel gegeben, er gründete eine Familie mit zwei Kindern und ein Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten. Er wohnt in Sürth. „Jetzt möchte ich etwas zurückgeben. Spätestens nach der Europawahl 2024 habe ich den Glauben verloren, dass die Politik in Köln die großen Herausforderungen wirklich löst.“ Köln solle aber „Hauptstadt des Möglichmachens“ werden. „Eine Stadt, die Unternehmen anzieht, Innovation ermöglicht und Menschen willkommen heißt.“ Rat und Verwaltung sollen enger zusammenarbeiten und er wolle mehr Sicherheit in der Stadt. Wolframs „Europapartei“ Volt ist seit fünf Jahren im Rat vertreten.