Kreative Wege in der ÖkumeneReformationsfeier für Köln und Region im Altenberger Dom

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Das Gotteshaus war am Reformationstag nur spärlich gefüllt.

Das Gotteshaus war am Reformationstag nur spärlich gefüllt.

Köln – Wenn der Wuppertaler Pfarrer Holger Pyka predigt, dann bleibt kein Stein auf dem anderen. Insofern agierte er in guter lutherischer Tradition, als er bei der zentralen Reformationsfeier für Köln und die Region im Altenberger Dom verbal Mauern einriss. „Dieser Dom wird nicht ewig stehen“, prognostizierte der promovierte Theologe . „Wir wissen nicht, wie unsere Kirche und unsere Gemeinden nach Corona aussehen werden.“ Sicher sei jedoch: „Wir werden kleiner, wir werden weniger, und wir werden ärmer.“ Raus aus der vermeintlichen Sicherheit vergänglicher Privilegien sei deshalb der einzige Weg. Kirche müsse ihren Blick auf jene richten, für die in der Gesellschaft kein Platz ist. Sonst müsse sie sich eines Tages fragen: „Warum hat sie eigentlich nicht mehr gemacht, als sie noch konnte?“

Das Gotteshaus war am Reformationstag nur spärlich gefüllt. Dem Hygienekonzept folgend mussten viele Plätze leer bleiben, Gläubige konnten sich aber per Youtube oder Bibel TV zuschalten. Musikalische Begleitung gab es trotzdem: durch das Bläserquintett „Harmonic Brass München“, eine Gesangsgruppe der Domkantorei und Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner an der Orgel.

Bernhard Seiger (Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region), der mit Pfarrerin Andrea Vogel (Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtrheinisch) die Liturgie gestaltete, begrüßte Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die Fraktionschefs Bernd Petelkau (CDU) und Christian Joisten (SPD) sowie Stephan Santelmann (CDU), den Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises.

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Dass in Altenberg schon länger mit Erfolg neue Wege beschritten werden, unterstrichen Altenbergs Pfarrerin Claudia Posche und ihr katholischer Amtsbruder Thomas Taxacher, der in den Fürbitten um Kreativität bat, um im ökumenischen Miteinander Abstände weiter zu verringern. So schloss sich an die offizielle Reformationsfeier eine familiäre Kaffeerunde an. Luther, dessen Statue während des Gottesdienstes im Altarraum stand, hätte vermutlich auch daran seine Freude gehabt – schließlich gibt es mittlerweile sogar eine Kaffeesorte, die den Namen des Reformators trägt.

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