Aachener StraßeBürger kritisieren Gefahrenstellen für Radfahrer in Köln – wenig Hoffnung bei Ortsbegehung

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Fahrradfahrer, die am Rand an einer Straßenkreuzung stehen

An der Kreuzung Aachener/Bunzlauer Straße diskutierten Politiker, Verwaltungsmitarbeiter und Bürger über das Problem der Geisterradler.

Auf der Aachener Straße kann es in Junkersdorf und Weiden gleich an mehreren Stellen gefährlich werden, für die nach Lösungen gesucht wird. 

In Weiden kursiert eine gruselige Geschichte: Schüler werden dort regelmäßig zu Geisterfahrern. Sie kommen in Horden aus der kleinen Hans-Willy-Mertens-Straße und radeln dann gegen die Fahrtrichtung über die Linksabbiegerspur für Autofahrer, die aus der Bunzlauer Straße auf die Aachener Straße führt. Es ist eine Abkürzung auf ihrem Schulweg zum Georg-Büchner-Gymnasium. „Das ist wirklich haarsträubend“, befand Thorsten Siggelkow, Leiter des Amts für Nachhaltige Mobilitätsentwicklung.

Der Ortsverband der CDU in den Stadtteilen Junkersdorf/Weiden/Lövenich und Widdersdorf unternahm mit Anwohnern, Bürgervereinen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung eine Radtour, um die Problemzonen im Straßenverkehr im Kölner Westen in Augenschein zu nehmen – darunter auch die Kreuzung Aachener/Bunzlauer Straße. Das Verhalten der jungen Radler verstieße natürlich gegen die Verkehrsregeln, betonte Siggelkow. Eigentlich müssten sie den offiziellen Weg über etwas entfernt liegende Fußgängerampeln nehmen und dort das Rad schieben. 

Umbau der Aachener Straße erst 2030 geplant

Um die junge Radfahrer-Guerilla auf der Kreuzung nachhaltig zu stoppen, hatten Siggelkow und sein Kollege Oliver Klarholz allerdings keine schnelle Lösung parat. Sie müsste fahrradtauglich umgebaut werden, aber bis das geschieht, wird es noch etwas dauern. „Die Knotenpunkte an der Aachener Straße sollen umgestaltet werden, wenn die Ost-West-Achse umgebaut wird und die Bahnsteige der Stadtbahnlinie 1 für die neuen Bahnen verlängert werden“, erläuterte Klarholz. Das wird allerdings wohl erst 2030 geschehen.

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Aus diesem Grund konnten die Experten den Bürgern auch an anderen Kreuzungen im Verlauf der Aachener Straße keine Hoffnung auf schnelle Verbesserungen machen: Am Kirchweg, wo Radfahrer mit dem Autoverkehr links oder rechts auf die Aachener Straße fahren und oft abgedrängt werden, sahen sie keine Möglichkeit, zumindest eine Aufstellfläche für die Radler zu markieren. „Dazu ist die Grünphase der Ampel zu kurz“, sagte Siggelkow. „Es dauert, bis die Radfahrenden losgefahren sind. Die Ampeltaktungen werden erst mit dem Umbau der Aachener Straße verändert.“

Dort haben die Experten aber eine andere Idee: Sie wollen prüfen, ob die Radfahrer künftig auf der Busspur eine Radspur erhalten können. Weitere Probleme gibt es auch an der Ecke Aachener Straße Vogelsanger Weg. Auf der Fläche vor dem Lokal „Bei mir zuhause“ und dem benachbarten Fahrradladen hat die Verwaltung vor einiger Zeit Fahrradnadeln angebracht, damit dort keine Autos parken können. Der Grund: Auf dem engen Vogelsanger Weg, der in beide Richtungen befahren wird, sind auf beiden Seiten Radspuren markiert.

Die Fahrbahn ist aber so eng, dass die Radler dicht an den abgestellten Autos vorbeifahren würden und gefährdet wären, wenn ein Autofahrer dort eine Tür öffnet. Die Lokal- und Ladeninhaber beklagen die Folge: Auch Lieferfahrzeuge können dort nicht mehr halten. Die Verwaltungsmitarbeiter hatten einen Lösungsvorschlag: In der nahe gelegenen Seitenstraße Vogelsanger Platz soll eine Ladezone installiert werden, wo nicht nur Lieferanten, sondern auch Paketlieferdienste und Pflegekräfte parken dürfen.

Anwohner fordert Umwandlung des Vogelsanger Wegs zur Einbahnstraße

Die Bürger bemängelten allerdings noch etwas anderes: „Die Fahrbahn ist so eng“, schilderte ein Anwohner, „dass zwei Autos und Radfahrende nicht nebeneinander dort entlangfahren können. Das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen, weil die Radler an den Rand gedrängt werden.“ Seiner Meinung nach sollte der Vogelsanger Weg zu einer Einbahnstraße werden, um für die Sicherheit des Radverkehrs zu sorgen.

Diese Möglichkeit sahen Siggelkow und Klarholz für die vom Autoverkehr stark frequentierte Straße allerdings nicht. Einen anderen Bürgerwunsch hielten sie für erfüllbar: Für die Fußgänger soll eine bessere Querungsmöglichkeit geschaffen werden, und zwar in Form einer Bedarfsampel, die auf Knopfdruck Grün zeigt.

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