Wenig Platz für Radfahrer und FußgängerAuf dieser Kölner Straße kommt es oft zu Beinahe-Kollisionen

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Eine Straße mit parkenden Autos, Rad- und Gehweg ist zu sehen.

Auf der Dürener Straße wird es häufig eng für Radfahrer und Fußgänger.

Auf der Dürener Straße teilen sich Radfahrer und Fußgänger wenig Platz. Auch die Außengastronomie mit Tischen auf Parkplätzen trägt zur Entstehung heikler Situationen bei. 

Menschen drängen sich auf dem Gehweg, Räder sausen an ihnen vorbei. Die Mitarbeiter der Restaurants und Cafés balancieren Tabletts im Slalom zwischen den beweglichen Hindernissen hindurch zu den Tischen der Restaurants und Cafés auf den hinter den Wegen liegenden Parkplätzen. Der Gehweg für die vielen Besucher, die zu den Geschäften und Lokalen unterwegs sind, ist eng und an einigen Stellen durch aufgestellte Werbetafeln noch enger.

Drei Radfahrer überholten eine langsame Radfahrerin und fuhren dazu über den Gehweg.

Der Fahrradweg daneben ist ebenfalls sehr schmal und von den dicht daran parkenden Autos beschränkt. Aus den Autos steigen Beifahrer direkt auf den Radweg. Wenn sie nicht aufpassen, kollidieren sie dort mit einem Radfahrer. Das Miteinander an der Lindenthaler Hauptstraße ist oft chaotisch bis gefährlich. Viele Anwohner befürchten, dass irgendwann ein schlimmer Unfall geschieht: „Kürzlich fuhr eine Radfahrerin auf dem Radweg sehr langsam“, schildert Ursula Ost-Richter. „Drei Fahrradfahrer fühlten sich genötigt, sie zu überholen und fuhren dazu über den Gehweg.“

Cafés in Köln-Lindenthal stellen ihre Tische auf Parkplätze

Dort seien sie fast mit Passanten kollidiert. Die Lindenthalerin beobachtet oft solche waghalsigen Szenen. „Auch die Fußgänger weichen auf den Radweg aus, wenn es auf dem Gehweg zu eng wird“, erzählt sie. „Die Autofahrer fahren beim Einparken ebenfalls manchmal auf den Radweg. Es sind immer mehr Lastenräder dort unterwegs. Sie sind schwer und oft sehr schnell. Ich möchte nicht wissen, was die Folge ist, wenn ein älterer Mensch von ihnen erfasst wird.“ Die auf den Parkplätzen eröffnete Außengastronomie habe die Situation verschärft. „Ich finde es wirklich schön, dass es die Plätze im Freien gibt“, so Ost-Richter, „aber das verschlimmert die Gesamtlage natürlich noch.“

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Sie hat mittlerweile für sich eine Lösung gefunden und fährt mit dem Rad jetzt oft einfach auf der Fahrbahn. Das ist erlaubt, seitdem die Nutzpflicht des Radwegs aufgehoben wurde. Viele Fahrradfahrer wissen das aber nicht. Zudem parken immer mehr Autos in zweiter Reihe neben den Parkplätzen und stehen den Radfahrern im Weg. Ost-Richter fände es gut, wenn Experten einmal prüfen, ob nicht eine Spur für die Radfahrer auf der Fahrbahn zu markiert werden kann und der Radverkehr auf diese zu verlegt wird.

Auch der Anwohner Peter Reuter hält nichts von dem Miteinander von Rad- und Fußverkehr an der Dürener Straße: „Kein vernünftiger Mensch würde in dieser Enge einen Radweg genehmigen“, sagt er. „Es kommt auch immer wieder zu gefährlichen Situationen, wenn Autos nach rechts in die Nebenstraßen abbiegen und Radfahrer, die auf dem Radweg unterwegs sind, diese kreuzen.“

Eine andere Anwohnerin ist der Ansicht, dass Geh- und Radweg auch aus einem anderen Grund umgestaltet werden müsse: „Es gibt zwischen beiden eine kleine Stufe“, erzählt sie. „Darüber sind schon so viele Menschen gefallen. Das berichten auch die Mitarbeiter der anliegenden Krankenhäuser.“ Die Kritik an der Situation auf der Haupteinkaufsstraße in Lindenthal ist vielfältig. Viele Bürger wünschen sich, dass sich dort etwas verbessert. Die Stadtverwaltung sieht allerdings wenig Möglichkeiten, dafür zu sorgen: „Der Fahrbahnquerschnitt ist wegen der vorhandenen Buslinie zu schmal für eine Radverkehrsmarkierung“, sagt ein Sprecher der Stadt.

„Ein kompletter Umbau, um ihn zu verbreitern, sei nicht ohne weiteres möglich, da dort vorhandenen Bäume den Querschnitt vorgeben würden. Die Stadtverwaltung prüfe aber, ob auf der Straße zusätzliche Hinweistafeln angebracht werden können, die darauf hinweisen, dass die Benutzungspflicht für den Radweg aufgehoben ist. So würde dann wenigstens ein Teil des Radverkehrs auf die Fahrbahn verlegt und die Situation wenigstens ein bisschen entschärft.

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