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Lustiges aus Bus und Bahn„Hier schprischt de Leitschtelle“

Lesezeit 4 Minuten

Manchmal Raum für lustige Sprüche: Eine Bahn der KVB.

Köln – Und plötzlich wird die Linie 12 in Richtung Friesenplatz zum DeLorean (das berühmte Zeitreise-Auto aus „Zurück in die Zukunft“): Es war der 9. Februar 2013, ich war zum Kölsch in der Südstadt verabredet. Die digitale Anzeige der Bahn war kalendarisch aber etwas durcheinander geraten. Verspätungen hin oder her, plötzlich herrschte beste Stimmung.

Geschichten wie diese gibt es viele, Kleinigkeiten, die die Stimmung in der Straßenbahn oder im Bus plötzlich kippen lassen. Oft sorgen gut gelaunte Fahrer allein mit ihren Durchsagen für einen Schmunzler bei dem noch so müden, noch so schlecht gelaunten Pendler. ksta.de hat via Twitter und Facebook aufgerufen: Schicken Sie uns die Bahn-Ansagen, die Ihnen jetzt noch in den Ohren klingeln.

Karneval im Bus: „Is dat he ne kölsche Bus? Fiere mer he Karneval? Na dann loss mer singe: Da simma dabei...“

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Als einige Fahrgäste in der Lichtschranke einer Tür standen, sodass die Bahn nicht abfahren konnte: „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn die Tür zu geht.“

An der Endstation der Linie 4 Schlebusch kam mal die Durchsage vom Fahrer „...und jetzt darf ich wieder zurückfahren.“

Die S12 steht circa 10 Minuten zwischen den Haltestellen Hansaring und Köln Hauptbahnhof. Dann der Fahrer in rheinischer Zunge: „Liebe Fahrjäste aufjrund einer teschnischen Schtörung… *Pause* Ah, nä, et jeht wigger.“

Ansage in der Linie 18 Richtung Buchheim, Höhe Ebertplatz: „Es geht hoffentlich zügig weiter, falls die 16 vor uns weiterfährt.“

Die schönste Ansage war bei mir mal: „Nächster Halt... Köln Hauptbahnhof. Ausstieg in Fahrtrichtung links! Ich korrigiere ... rechts! Ich korrigiere ... links?!!? ISCH KANN DAT IM MOMENT EINFACH NISCHT SAGEN!!!“

Weiberfastnacht am Neumarkt: Die Straßen überfüllt von Jecken, der Bus, in den ich einstieg ebenso. Neben sein Mikro für Durchsagen hatte der Busfahrer ein kleines tragbares Radio gelegt, so dass man über die Lautsprecher zwischen lautem Rauschen scheppernde Karnevalslieder erahnen konnte. Zwischendurch zog der Fahrer das Mikro kurz zu sich und sagte die Haltestellen an. „Rudolfplatz – Kölle Alaaf!“. Das hielt er durch, zumindest bis ich ausstieg, bei „Theresienstraße – Kölle Alaaf!“

Anfang Dezember in der Bahn Richtung Mülheim: „Sie werden froh sein das Sie die Bahn genommen haben, wenn Sie die Eisplatte auf der Mülheimer Brücke gesehen haben.“

Gerne erinnere ich  mich noch an die Fahrt vor Jahren in der Linie 16 Richtung Bonn. Etwa ab dem Neumarkt sprach der Fahrer alle Haltestellen mit einem französischen Akzent aus. Alle Fahrgäste fanden das sehr lustig. Doch ab dem Heinrich-Lübke-Ufer war Schluss. „Henry-Lübké-Üfer“  war wohl doch einen Tick zu viel. Schade, es hat Spaß gemacht.

Überfüllte Linie 16 am Samstagnachmittag am Neumarkt, wir stehen wie die Ölsardinen. Nur eine Frau passt nicht mehr hinein in die Bahn, der Fahrer hat Mitleid. „Bitte jeder n kleines bissjen den Bauch einziehen. Dann künne mer dat junge Fräulein noch mitnehmen.“

Fußball-WM Köln 2006, Chaos am Neumarkt, Durchsage per Lautsprecher: „Hier schprischt de Leiiiitschtelle d'r KaaaVauBeee....“ - Hochdeutsch mit kölschen Knubbeln und keine (!) Übersetzung in irgendeine andere Sprache....

Vor círca 20 Jahren in einer der alten Bahnen: Die Ansage viel zu schnell und unverständlich, die 10 - ja die gute alte Linie 10 - hatte auch was Verspätung, da meinte der Fahrer leise murmelnd: „Komm nach Köln und fahr mit der KVB, da kannste was erleben!“ und lachte dabei.

Nachdem die Linie 15 eine Zeit lang zwischen den Haltestellen Hansaring und Ebertplatz stand kam folgende Durchsage: „Sehr verehrte Fahrgäste. Ich habe im Moment keinerlei Anzeige aber es gibt wohl eine Weichenstörung. Ich fahre jetzt wieder los. Bitte setzten sie sich alle und halten sich gut fest. Es könnte sein, dass ich abrupt bremsen muss!“

Viele unserer Fans und Follower amüsieren sich vor allem über den kölschen Einschlag einiger KVB-Fahrer. Das vermittelt doch direkt Heimatgefühl. Einige haben unseren Aufruf aber auch genutzt, einmal Lob loszuwerden.

„Hab Respekt vor den KVB-Mitarbeitern, die an Karneval, Kölner Lichtern etc. mit stoischer Ruhe die Massen bändigen“, schreibt uns @akinofftz via Twitter. Facebook-Fan Ralf Bosbach äußert Verständnis für die Kontrolleure und Fahrer, „weil es oft heiß hergeht. [...] Bei jeder Haltestelle eine Minute verlieren, bedeutet vielleicht an der Endhaltestelle 15 Minuten zu spät sein. Das stresst ganz ordentlich!!!“

Passend dazu übrigens: Der Twitter-Account @bahnansagen. Denn auch bei der Deutschen Bahn geben Schaffner und Zugführer einiges, um die Stimmung ihrer Passagiere trotz Verspätung, Ausfall oder Überfüllung wieder zu heben: